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Vom roten Punkt zur share economy

Posted on 10. Mai 2020

Vor 50 Jah­ren: Ein roter Punkt am Auto hieß: Ich neh­me Leu­te mit – auch in der Stadt. Am Schwar­zen Brett der Uni hing: „MFG gegen BKB“ (Mit­fahr­ge­le­gen­heit gegen Ben­zin­kos­ten­be­tei­li­gung). Und an jeder Auto­bahn-auf­fahrt und –rast­stät­te stan­den die Tram­per. Jun­ge Leu­te spar­ten Geld. Tei­len, Nach­hal­tig­keit, Res­sour­cen­scho­nung? Kein Thema.

Ridesha­ring, car­sha­ring — moder­ne Geschäftsmodelle

Heu­te heißt es: Ridesha­ring, Ride­poo­ling, Car­sha­ring – in Groß­städ­ten only. Auf dem Land ist Tei­len wie eh und je: Nachbarschaftshilfe.

Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Nach­hal­tig­keit sind nun Grund­la­ge für alter­na­ti­ve Geschäfts­mo­del­le der Auto­kon­zer­ne. Wie vie­le Pri­vat-PKW ersetzt ein Car­sha­ring-Auto? 8–20 bei sta­tio­nä­rem Ange­bot, sagt der Bun­des­ver­band. Hof­fent­lich! Wie vie­le Per­so­nen-km mit einem Ver­bren­ner spart ein elek­tri­scher Moia-Bus in Ham­burg? Aber auch: wie vie­le Fahr­ten mit dem öffent­li­chen Nah­ver­kehr ver­drängt er?

Sha­ring — ein gro­ßer neu­er Markt. Es geht um Ein­stiegs­in­ves­ti­tio­nen in Mil­lio­nen­hö­he, um Wachs­tum, Wett­be­werb, Gewinn. Eini­ge Ver­mitt­ler wer­den dank Smart­phone und Algo­rith­men zu glo­ba­len Marktbeherrschern: 

Second hand und nut­zen statt kaufen

Gebraucht­wa­ren aller Art bie­tet E‑Bay – Umsatz 2019: 10,8 Mrd $. Per­so­nen­trans­por­te im eige­nen PKW ermög­licht Uber – Umsatz: 3,8 Mrd $. Pri­va­te Unter­künf­te ver­mit­telt Airbnb – Umsatz: 2,6 Mrd $. Second-hand-Klei­dung gibt es bei Klei­der­krei­sel bzw. Vin­ted – Umsatz: 1,3 Mrd €. Die Geschäf­te spa­ren Res­sour­cen durch län­ge­re Nut­zung, Müll­ver­mei­dung, bes­se­re Aus­las­tung, weni­ger Hotel-Neu­bau­ten. Digi­tal opti­mier­te öko­lo­gi­sche Nachhaltigkeit.

Und Net­flix, Insta­gram, Spo­ti­fy? Beim Strea­ming und elek­tro­ni­schen „Tei­len“ spart man zwar DVDs, ver­braucht aber oft viel Energie.

Öko­lo­gisch nach­hal­tig, aber sozial?

Die share eco­no­my bie­tet vie­le Vor­tei­le und neue Mög­lich­kei­ten, auch sol­che für einen nach­hal­ti­ge­ren Kon­sum. Doch letzt­lich sind die aller­meis­ten Geschäfts­mo­del­le der share eco­no­my in ers­ter Linie das, was alle Geschäfts­mo­del­le sind: Ideen und For­men der Gewinn­erzie­lung. Für die Ver­mitt­ler / Platt­form­be­trei­ber und für die Anbie­ter. Das ist legi­tim, aber kei­nes­wegs immer nur nachhaltig.

Die Pro­ble­me mit Airbnb und Uber zei­gen das deut­lich: Der Arbeit­neh­mer­schutz ist in Gefahr. Nut­zer ver­lie­ren Sicher­heit und Haf­tung. Qua­si-gewerb­li­che Airbnb-Ver­mie­tun­gen ver­drän­gen Dau­er-Wohn­raum in der City. Platt­form­be­trei­ber han­deln mit Nut­zer­da­ten. Und fäl­li­ge Steu­ern aus Share-Geschäf­ten wer­den nicht immer gezahlt. 

Mei­ne Mei­nung: Mit dem Über­gang vom Pri­va­ten zum Kom­mer­zi­el­len hat Tei­len irgend­wie Charme und Nächs­ten­lie­be ein­ge­büßt. Sha­ring eco­no­my ver­viel­facht Nach­hal­tig­keit, miss­braucht sie zuwei­len aber auch als Alibi. 

Pri­va­tes Tei­len hat überlebt

Aber: Das pri­va­te, das gemein­nüt­zi­ge Tei­len hat über­lebt: Gera­de in Seu­chen- und Not­zei­ten blü­hen Nach­bar­schafts­hil­fe, Freund­schafts­diens­te und vie­le klei­ne loka­le Initia­ti­ven: Von den selbst­lo­sen Tafeln und Essens­ret­tern, den Repair-Cafés mit den Werk­zeu­gen und Exper­ten, über Gara­gen-Floh­märk­te, die soli­da­ri­sche Land­wirt­schaft bis zum geteil­ten Schre­ber­gar­ten und zur Werk­zeug­lei­he beim Nach­barn. Wer will, guckt bei „neben​an​.de“.

Was uns viel­leicht noch fehlt: mehr Mut und das Bewusst­sein dafür, dass Tei­len weder ein Almo­sen ist noch not­wen­dig ein Gegen­sei­tig­keits­ge­schäft. Sehen wir es doch ein­mal so: Wer gibt — mit oder ohne roten Punkt -, nimmt sei­ne Nach­hal­tig­keits-Ver­ant­wor­tung wahr, wer nimmt, unter­stützt dabei.

Foto: dpa /Systemfoto : Ein Teil der Moia-Flot­te in Hamburg

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