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Sie­ben Jah­re nach Rana Pla­za ist nicht viel gesche­hen – aber jetzt!

Posted on 20. April 2020

Die Bil­der vom Zusam­men­sturz des Fabrik­ge­bäu­des in Dha­ka, Ban­gla­desch, haben wohl­je­den erschüttert. Über 1100 Men­schen sind dabei zu Tode gekom­men. Wenn man die­un­mensch­li­chen Arbeits­be­din­gun­gen der Näher*innen dort an der stän­dig wech­seln­den­Bil­lig­mo­de spie­gelt, wird die Absur­di­tät der Lie­fer­ket­ten sicht­bar. Die Ursa­che für die­Ka­ta­stro­phe im Jahr 2013 waren Gier, viel­fa­che Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit und Korruption,nicht nur vor Ort, son­dern ent­lang der gan­zen Lie­fer­ket­te. Und Rana Pla­za ist nur ein­Bei­spiel unter vie­len, wie unser 65. Rats­tref­fen vor Kur­zem deut­lich mach­te: Textilien,Schuhe, Palm­öl, Roh­stof­fe aller Art, Medi­ka­men­te usw. wer­den unter Bedin­gun­gen in die­west­li­chen Indus­trie­län­der impor­tiert, die hier kei­ne gesetz­li­chen Rege­lun­gen zum Schutz­der Arbeit­neh­mer, der Umwelt und der Gesund­heit erfüllen würden.

Die Coro­­na-Pan­­de­­mie führt uns die untrag­ba­ren Struk­tu­ren der Lie­fer­ket­ten wie­der ein­mal­vor Augen. Wäh­rend an die­sem Ende ein Finanz­pa­ket das ande­re zur Ret­tung hie­si­ger­Un­ter­neh­men jagt, sind die am schwers­ten Betrof­fe­nen wie­der die Schwächs­ten Glie­der der­Ket­te. DAS MUSS EIN ENDE HABEN! Die Zivil­ge­sell­schaft for­dert seit lan­gem danach,dass die Unter­neh­men, die die höchs­ten Gewin­ne aus den Struk­tu­ren bezie­hen, auch­Ver­ant­wor­tung übernehmen müssen. Schö­ne Wor­te und lee­re Ver­spre­chun­gen sind schlicht­nicht mehr hinnehmbar.

Die Erho­lung von Coro­na muss neue Vor­zei­chen bekom­men: Fai­rer Han­del – imum­fas­sen­den Sinn der Wor­te. Zwei zen­tra­le Kom­po­nen­ten müssen grund­le­gend renoviertwerden:

  • Inves­­ti­­ti­ons- und Han­dels­ab­kom­men der EU mit den Lieferländern
  • die Ver­ant­wor­tung der Unter­neh­men, die die Vor­tei­le aus den Abkom­men genie­ßen, aber für Ver­let­zun­gen der Men­schen­rech­te oder für Kor­rup­ti­on in die­sen Län­dern gesetz­lich nicht zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den können.

Die Zivil­ge­sell­schaft hat bei­de Miss­stän­de ange­pran­gert, wur­de dafür gern als­wirt­schafts­feind­lich, auch USA-fein­d­­lich und vom Wirt­schafts­mi­nis­ter nur als „reich und­hys­te­risch“ dis­kre­di­tiert. Die OECD hat sich bereits deut­lich zu Wort gemel­det und eineUm­ge­stal­tung der Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men gefor­dert und schon längst zu mehr Fair­ness inden Han­dels­ab­kom­men auf­ge­ru­fen, in denen die seit 2015 angekündigten Anti­kor­rup­ti­ons­klau­seln noch immer nicht ange­wen­det wer­den. Die UN Ent­­wick­­lungs- und­Han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on UNC­TAD eben­so. Wenn die Lie­fer­län­der ihre eige­nen Märk­te vor­un­se­ren viel­fach sub­ven­tio­nier­ten west­li­chen Pro­duk­ten schützen woll­ten, war­Pro­tek­tio­nis­mus die gro­ße Keu­le, die geschwun­gen wurde.

Auf ein­mal ist alles anders. Angst vor Chi­na hat auch hier­zu­lan­de Pro­tek­tio­nis­mus wie­der salon­fä­hig gemacht. Pro­tek­tio­nis­mus kommt näm­lich vom ‚schützen‘. Mit Coro­na erle­ben wir es selbst, was es bedeu­tet, wenn man nicht gren­zen­los pro­du­zie­ren und ver­kau­fen kann, wenn es nicht mehr selbst­ver­ständ­lich ist, dass man arbei­ten und die Fami­lie ernäh­ren kann.

Für Ham­burg bedeu­tet dies, dass die Freie und Han­se­stadt zuguns­ten einer gründlichen Neu­ori­en­tie­rung in Rich­tung sozi­al-öko­­­lo­­gi­­scher Trans­for­ma­ti­on deut­lich Posi­ti­on bezie­hen muss:

  • Kein Han­dels­ab­kom­men der alten Sor­te darf mehr von Ham­burg rati­fi­ziert werden.
  • Ham­burg muss sei­ne Stim­me für ein Lie­fer­ket­ten­ge­setz erhe­ben, das die Sorg­falts­pflich­ten der Unter­neh­men für Men­schen­rech­te, Umwelt und Kor­rup­ti­ons­prä­ven­ti­on ver­bind­lich regelt

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma fin­den Sie hier: https://​lie​fer​ket​ten​ge​setz​.de/

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