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Plas­tik — die Poli­tik ist gefordert

Posted on 11. Februar 2020

Kunst­stoff ist ein genia­les Mate­ri­al, an alle Wün­sche und Anfor­de­run­gen anzu­pas­sen. Aber: Es emit­tiert viel CO2 bei Her­stel­lung und Ver­ar­bei­tung; es lebt zu lan­ge, zer­brö­selt zu Mikro­plas­tik und hat in der Natur, in Mee­ren und Flüs­sen nichts zu suchen.

Die Mär vom deut­schen Musterschüler 

In Deutsch­land ist das Ver­mül­lungs­pro­blem nicht so groß wie anders­wo: Wir haben die Müll­tren­nung, gel­be Säcke/Tonnen und eine funk­tio­nie­ren­de Müllabfuhr. 

Und wir haben die gesetz­li­che Pflicht zum Recy­clen, also zur „stoff­li­chen Ver­wer­tung“, wenn Müll­ver­mei­dung nicht mög­lich ist. Nur was nicht recy­celt wer­den kann, ist „ener­ge­tisch“ zu ver­wer­ten, zu ver­bren­nen. Depo­nien sind in Deutsch­land kei­ne Opti­on mehr.

Und den­noch liegt auch Plas­tik aus Deutsch­land an den Strän­den Malay­si­as, Indo­ne­si­ens und anders­wo: Gel­be Säcke dür­fen expor­tiert wer­den. Deutsch­land ist mit 740.000 Ton­nen (2018) dritt­größ­ter Plas­tik-Expor­teur der Welt. Aus den Augen, aus dem Sinn — aber nicht aus der Welt. 

Die Crux mit dem Recycling

Was in Deutsch­land bleibt, geht durch die Sor­tier­an­la­gen. Gan­ze 16 % des Inputs kom­men als sor­ten­rei­nes Gra­nu­lat wie­der her­aus und wer­den tat­säch­lich in neu­en Pro­duk­ten ver­wer­tet. Min­des­tens 50% soll­ten es nach dem Ver­pa­ckungs­ge­setz sein. Aber die Nach­fra­ge nach dem Gra­nu­lat ist begrenzt: Fri­sches Plas­tik ist bil­li­ger. Und was mit dem Recyklat pro­du­ziert wird — Park­bän­ke, Blu­men­töp­fe -, ist „down­cy­cling“. Aber Ressourcenschutz?

Der grö­ße­re Teil des Gel­be-Ton­nen-Inhalts — Ver­bund­ma­te­ria­len, Mehr­schicht­fo­li­en, „Fehl­wür­fe“ — ist stoff­lich nicht ver­wert­bar. In Müll­ver­bren­nungs­an­la­gen dient die­ser Rest bes­ten­falls der Strom­pro­duk­ti­on oder in Zement­fa­bri­ken als güns­ti­ger Ersatzbrennstoff.

Auch Plas­tik, das nicht in der gel­ben Ton­ne lan­det, son­dern – kaum weni­ger — im Haus­halts-Rest­müll (ca. 6% Plas­tik) oder in den öffent­li­chen Papier­kör­ben, kommt ins Feuer. 

Mei­ne Meinung

Solan­ge Abfäl­le / gel­be Säcke expor­tiert wer­den dür­fen, solan­ge schwimmt auch deut­sches Plas­tik in den Ozea­nen. Die stoff­li­che Ver­wer­tung im Aus­land kann nicht kon­trol­liert wer­den. Sie wird die deut­sche Recy­cle­quo­te auch kaum übersteigen. 

Solan­ge der Gesetz­ge­ber die Pro­dukt­ver­ant­wor­tung der Her­stel­ler nicht ver­schärft, solan­ge wer­den die gesetz­li­chen Recy­cling­quo­ten Illu­si­on blei­ben. Nur gut recy­cle­ba­rer Kunst­stoff soll­te in den Ver­kehr gebracht wer­den dür­fen. Ver­stö­ße wären zu ver­fol­gen. Das wür­de viel Müll vermeiden.

Solan­ge Her­stel­ler von Kunst­stoff nicht einen ange­mes­se­nen Anteil von Recy­cla­ten ver­wen­den müs­sen, solan­ge bleibt Res­sour­cen­scho­nung ein Lip­pen­be­kennt­nis und das Recy­cling teu­re Symbolpolitik. 

Und schließ­lich: Die manu­el­le Müll­tren­nung nervt und ver­un­si­chert die Haus­hal­te. Sie ist auf­wen­dig, unzu­ver­läs­sig und bedarf der maschi­nel­len Nach­sor­tie­rung. Das in Ham­burg-Stel­lin­gen geplan­te Zen­trum für Res­sour­cen und Ener­gie ZRE soll unge­trenn­ten Haus­müll voll­au­to­ma­tisch sor­tie­ren und ver­wer­ten — in vie­le ver­schie­de­ne Frak­tio­nen und End­pro­duk­te. Wissenschaftler*innen soll­ten klä­ren, ob dies nicht die Müll­be­hand­lung der Zukunft sein kann – zur Ret­tung von Res­sour­cen und zur Ent­las­tung von Haus­hal­ten und Straßen. 

Aber ohne manu­el­le Müll­tren­nung hät­ten wir viel­leicht nicht mehr so deut­lich vor Augen, wie viel Müll und Roh­stof­fe unser nicht nach­hal­ti­ger Lebens- und Kon­sum­stil fordert… 

Foto: Han­ne Hasu auf Pixabay

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