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Bau­ern zwi­schen Baum und Borke

Posted on 6. Februar 2020

Für Groß­städ­ter wie mich ist Land­wirt­schaft unweg­sa­mes Gelän­de. Den­noch bin ich Teil davon. Das spü­re ich auf dem Wochenmarkt. 

Janu­ar: Grü­ne Woche, Leis­tungs­schau der Land­wirt­schaft und immer wie­der Anlass für Kri­tik. Fuhr der gro­ße Trak­to­ren-Kor­so im Herbst noch gegen das Agrar­pa­ket der Bun­des­re­gie­rung an, hieß die Tre­cker-Demo am 18.1.: „Wir haben die Agrar­in­dus­trie satt“. Auch das Bau­ern­volk ist sich nicht einig.

Die Land­wirt­schaft ist EU-Gebiet

Die Agrar­po­li­tik ist „ver­ge­mein­schaf­tet“: Die EU ali­men­tiert die euro­päi­sche Land­wirt­schaft mit ca. 58 Mrd. € (2017) jähr­lich. Davon 40 Mrd. € als Direkt­zah­lun­gen in Form einer Flä­chen­prä­mie („1.Säule“). In Deutsch­land blei­ben davon ca.6 Mrd €. Egal, was auf der Flä­che pas­siert, gezahlt wird pro Hekt­ar. Für 100 ha Land ca. 25−32.000 €, für Groß­be­trie­be mit 4000 ha über 1 Mio € im Jahr.

Aber dafür brau­chen die Begüns­tig­ten, beson­ders die Klein­be­trie­be, einen har­ten Blei­stift: Basis­prä­mie, „Gree­ning­prä­mie“, Umver­tei­lungs­prä­mie, Jung­bau­ern­prä­mie… Gibt es alles nur, wenn die „Cross-Com­pli­ance-Ver­pflich­tun­gen“ ein­ge­hal­ten, die „Gree­ningauf­la­gen“ erfüllt, die betriebs­be­zo­ge­nen Vor­schrif­ten umge­setzt, Doku­men­ta­tio­nen erar­bei­tet und Anträ­ge frist­ge­recht gestellt sind… Lang­sam erhö­hen EU und Mit­glieds­län­der ihre Anfor­de­run­gen an Umwelt‑, Arten- und Tier­schutz. Und die neue EU-Che­fin will mehr. Also noch öfter Schreib­tisch als Trak­tor? Auch Büro­kra­tie für einen guten Zweck bleibt Bürokratie.

Sub­ven­tio­nen statt gerech­ter Preise?

Und die ande­re Sei­te: Bekom­men die Bau­ern für ihre Pro­duk­te – kon­ven­tio­nell oder bio – einen ange­mes­se­nen Preis? Die gro­ßen Han­dels­ket­ten sind kos­ten­be­wusst, nut­zen ihre Markt­macht und drü­cken die Erzeugerpreise. 

Denn die Kun­den sind preis­fi­xiert. Die Deut­schen geben durch­schnitt­lich nur ca. 10% ihres Haus­halts­ein­kom­mens bzw. 14 % ihrer Kon­sum­aus­ga­ben für Lebens­mit­tel aus. 1970 waren das noch 25% der Kon­sum­aus­ga­ben. Bei armen Men­schen ist das sicher mehr, aber im Län­der­ver­gleich immer noch eher wenig. 

Fol­ge aus alle­dem: Die Landwirt*innen sind unzu­frie­den. Jedes Jahr geben 1,3% der bäu­er­li­chen Betrie­be auf, wer­den von grö­ße­ren geschluckt. Nach­wuchs fehlt. 11 % der Betrie­be ver­fü­gen über 55 % der land­wirt­schaft­li­chen Flä­che. Längst haben Immo­bi­li­en­mak­ler Äcker als siche­re Anla­ge für Nicht-Land­wir­te bzw. deren Stroh­leu­te erkannt. Grund­stücks- und Pacht-Prei­se stei­gen. Es wird spe­ku­liert. Was also tun?

Mei­ne Meinung

Alle wol­len gesun­des Essen, sau­be­res Grund­was­ser, in der Umge­bung Insek­ten, Vögel, Feld­ha­sen und manch­mal Fleisch von art­ge­recht gehal­te­nen Tie­ren. Ich unter­stel­le: die Landwirt*innen wol­len das auch – wenn sie ihr Aus­kom­men haben.

Dafür zah­le ich lie­ber einen „guten“ Preis für „gute“ Agrar­pro­duk­te als Steu­ern für eine auf­wen­di­ge EU-Gieß­kan­nen­för­de­rung pro Hekt­ar. Und wird’s zu teu­er, neh­me ich weni­ger oder etwas ande­res. Für mei­ne Steu­ern wün­sche ich mir eine Agrar­po­li­tik, die Klima‑, Ressourcen‑, Arten- und Tier­schutz auf hohem Niveau als Daseins­vor­sor­ge gewähr­leis­tet – mit Regeln und spe­zi­fi­scher För­de­rung. Ihr Ziel soll­te weni­ger die export­ori­en­tier­te Agro­in­dus­trie sein, als viel­mehr eine kom­pe­ten­te, ver­ant­wor­tungs­vol­le und zufrie­de­ne Bau­ern­schaft. Die fin­det man häu­fig – aber nicht nur – in Bio­hö­fen und Betrie­ben der soli­da­ri­schen Land­wirt­schaft: Part­ner­schaf­ten von Bau­ern, Verbraucher*innen und anderen. 

Foto: S.Hermann & F.Richter auf Pixabay

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