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“Ich bin dann mal weg”

Posted on 19. Juli 2020

Juli, Feri­en­zeit. Die Coro­na-Kri­se behin­dert zwar, ist aber erst recht Grund für Urlaub. Wer sich dabei wie Hape Ker­ke­ling Selbst­er­kennt­nis zu Fuß erpil­gert, ist ein Öko-Held. Auch, wer mit Rad und Zelt in Meck­len­burg unter­wegs ist. Aber wir ande­ren alle?

Rei­sen und Klimaschutz

Betrach­tet man Rei­sen durch die Bril­le des Kli­ma­schut­zes, sieht man schwarz: Um eine Erd­er­wär­mung von 1,5 – 2 Grad ein­zu­hal­ten, darf man nur 1–2 t CO2 pro Jahr frei­set­zen. Das tut aber schon – grob gerech­net – eine Flug­rei­se auf die Kana­ren, eine ein­wö­chi­ge Mit­tel­meer­kreuz­fahrt oder die durch­schnitt­li­che pri­va­te Jah­res-Inan­spruch­nah­me von Auto, Bus und Bahn. Solan­ge Flug­zeu­ge Kero­sin, Schif­fe Schwer­öl und Autos Ben­zin / Die­sel tan­ken, sind Rei­sen Kli­ma­kil­ler. Zur­zeit liegt unser durch­schnitt­li­cher CO2-Jah­res­aus­stoß übri­gens bei ca. 10 t pro Per­son. Für Bes­ser­ver­die­ner: ein Flug nach Neu­see­land bei 10 — 12 t.

Also Ver­zicht? Blei­be im Lan­de, näh­re dich red­lich und ris­kie­re kei­ne Infektionen?

Nach­hal­ti­ger Tourismus

Es gibt noch ande­re Bril­len für das Reisen:

Die Bedeu­tung für das Ziel­land z.B. In sei­nen „nach­hal­ti­gen Ent­wick­lungs­zie­len“ von 2015 for­dert die UNO einen „nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus“, der im Ziel­land Arbeits­plät­ze schafft und die loka­le Kul­tur und Pro­duk­ti­on för­dert. Län­der wie Cos­ta Rica und Bots­wa­na sper­ren den Mas­sen­tou­ris­mus weit­ge­hend aus und schüt­zen ihre Natur­schät­ze. Ande­re (z.B. die Male­di­ven) lie­fern sich dem Mil­li­ar­den­ge­schäft Tou­ris­mus aus. Für die meis­ten ärme­ren außer­eu­ro­päi­schen Ziel­län­der bzw. ihre Bevöl­ke­rungs­mehr­heit hat die Inva­si­on der Tou­ris­ten oft mehr Nach- als Vor­tei­le: mehr Umwelt­zer­stö­rung, Kul­tur­be­dro­hung und Fremd­be­stim­mung, ande­rer­seits Arbeits­plät­ze, Devi­sen­ein­nah­men und Infra­struk­tur. Wer eine gro­ße all-inclu­si­ve-Anla­ge bucht, wird im Fischer­dorf am Ziel kaum ein­hei­mi­sche Tou­ris­ten-Loka­le fin­den. Auf Myko­nos dik­tier­te vor der Coro­na-Kri­se die Tide der Kreuz­fah­rer den Lebens­rhyth­mus der Stadt. Der Mas­sen­tou­ris­mus zer­stört, was der Ein­zel­tou­rist sucht.

Rei­sen bildet

Und den­noch – eine neue Bril­le — : Rei­sen bil­det, Rei­sen erwei­tert den eige­nen Hori­zont. Rei­sen gibt Gele­gen­heit, neue Bekannt­schaf­ten zu machen, ande­re Kul­tu­ren zu erfah­ren, frem­den Men­schen zu begeg­nen. För­dert Erkennt­nis und Ver­ständ­nis, die Kor­rek­tur von Vor­ur­tei­len. Na gut, als Mög­lich­keit jedenfalls.

Mei­ne Meinung

Erho­lung und Spaß, Strand und Son­nen­bräu­ne sind ziem­lich nah, sind auch ohne grö­ße­re Kli­ma­schä­den und ohne den Neo­ko­lo­nia­lis­mus des Mas­sen­tou­ris­mus zu bekom­men. Fern­rei­sen soll­ten dage­gen sel­te­ne kost­ba­re per­sön­li­che Erleb­nis­se sein, deren Wert mit Vor­be­rei­tung, Offen­heit und Lern­be­reit­schaft wächst. Das „forum anders rei­sen“ in Ham­burg ver­mit­telt z.B. sol­che nach­hal­ti­gen Urlaube.

Aber die CO2-Emis­sio­nen! Ich beken­ne: Für das gute Gewis­sen ließ ich mich vor Jah­ren für einen tol­len Cos­ta Rica-Urlaub auf den Ablass­han­del mit der „CO2-Kom­pen­sa­ti­on“ ein: Für die hor­ren­den 4,7 t CO2 pro Per­son bekam die Orga­ni­sa­ti­on „Atmos­fair“ 108 €, mit denen welt­weit CO2-spa­ren­de Pro­jek­te finan­ziert wer­den – zer­ti­fi­ziert nach dem Kli­ma­schutz-Pro­to­koll von Kyo­to. Aber ein gutes Gewis­sen habe ich trotz­dem nicht. Denn wer kann sich sol­chen Luxus eigent­lich leis­ten? Aber ist die Glei­chung „viel CO2 aus­sto­ßen = viel zah­len“ falsch? Die nächs­te Fern­rei­se muss jeden­falls war­ten. Erst ein­mal pil­gern? — etwa zu Fuß?

Foto: Free-Pho­tos auf Pixabay

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