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Kon­sum ist auch kei­ne Lösung

Posted on 14. Juli 2020

Wegen der Coro­na-Kri­se sinkt das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) in die­sem Jahr. 130 Mrd. € sol­len das Wachs­tum ret­ten: mit Über­brü­ckungs­hil­fen für Betrie­be, Geld für die Kul­tur, Inves­ti­tio­nen in Digi­ta­li­sie­rung, Wasserstoff.

Und mit viel Geld zur „Auf­hel­lung des Kon­sum­kli­mas“: 20 Mrd. € für eine befris­te­te Sen­kung der MwSt um 3 %-Punk­te, 5,4 Mrd. € für einen Kin­der­bo­nus von 300 €, fer­ner eine Steu­er­ent­las­tung für Allein­er­zie­hen­de, eine Sen­kung der Strom­kos­ten und 6000 € für ein neu­es E‑Auto. Mehr Geld für Kon­sum = mehr Pro­duk­ti­on = mehr siche­re Jobs, so die Idee.

Wel­cher Konsum?

Gezielt ist nur die E‑Au­to-Prä­mie. Ansons­ten geht es um die all­ge­mei­ne Kauf­lust. Auf Mode, Lebens­mit­tel, Autos, Unter­hal­tungs­elek­tro­nik, auf Ein­rich­tung, Urlaub, Restaurantbesuche.

End­lich kann ich mir mehr Tön­nies-Kot­te­lets auf den Grill legen. Ich kann mir viel­leicht vor­zei­tig das neu­es­te Smart­phone leis­ten und etwas wei­ter in den Urlaub flie­gen. War­um nicht drei statt zwei der bezau­bern­den Som­mer-Fum­mel aus Ban­gla­desh bestel­len? Und bei einem neu­en SUV spa­re ich mehr als bei einem neu­en VW Polo. Die Zeit ist knapp: Ret­tungs-Kon­sum bis Dezember.

Wel­che Arbeitsplätze?

Dem BIP ist egal, was ich kau­fe, der Steu­er auch. Und die Arbeits­plät­ze? Tön­nies soll sei­ne Art von Arbeits­plät­zen gera­de nicht ret­ten. Die Verkäufer*innen des Lebens­mit­tel­han­dels sind Hel­den des All­tags, ihre Jobs sind nicht gefähr­det. Die IT-Indus­trie boomt sogar und braucht mei­ne Unter­stüt­zung eben­falls nicht. Auch Ama­zon ist ein Gewin­ner der Kri­se. Und für die asia­ti­schen Nähe­rin­nen sind die deut­schen Ret­tungs­mil­li­ar­den eher nicht gedacht.

Aber immer­hin für die Verkäufer*innen bei H&M, für Rei­se­bü­ros, die Luft­han­sa, den Flug­ha­fen, für die Auto-Kon­zer­ne und ‑Händ­ler.

Aber da war doch noch etwas…

Woll­ten wir nicht auf ex-und-hopp ver­zich­ten, lie­ber weni­ger, aber lang­le­bi­ger kau­fen? Und wie war das mit den CO2-Emis­sio­nen von Autos und Flug­zeu­gen, den Pari­ser Klimazielen?

Um Miss­ver­ständ­nis­sen vor­zu­beu­gen: Kurz­fris­ti­ge Über­brü­ckungs­hil­fen für unver­schul­det in Not gera­te­ne Selbst­stän­di­ge wie Arbeit­neh­mer sind Errun­gen­schaf­ten des Sozi­al­staats. Arme Men­schen und Per­so­nen mit betreu­ungs­be­dürf­ti­gen Kin­dern müs­sen ent­las­tet wer­den. Auch die Unter­stüt­zung von Kul­tur, Bil­dung, Gesund­heit und Pfle­ge ist ein Gebot der Soli­da­ri­tät und Nachhaltigkeit.

Aber die unter­schieds­lo­se Stüt­zung der all­ge­mei­nen Kon­sum­nach­fra­ge sta­bi­li­siert das Alte, behin­dert zukunfts­ori­en­tier­te Struk­tur­ver­än­de­rung. Die Coro­na­kri­se traf vie­le arme Men­schen beson­ders hart. An der unglei­chen Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­tei­lung ändert die Absen­kung der Mehr­wert­steu­er nichts.

Die Coro­na­kri­se ent­las­te­te Natur und Umwelt, ver­min­der­te den CO2-Aus­s­stoß erheb­lich. Eine Wie­der­her­stel­lung der Vor­kri­sen-Kon­junk­tur macht die Umwelt­ge­win­ne zunichte.

Mei­ne Meinung

Es lebe der Unter­schied! Auch bei der Ret­tung durch Kon­sum: Ja zur Wie­der­be­le­bung von Dienst­leis­tun­gen, Kul­tur und Gas­tro­no­mie. Nein zur Rück­kehr zu energie‑, mate­ri­al- und abfall­in­ten­si­vem Kon­su­mie­ren und Pro­du­zie­ren, nein zu umwelt- und men­schen­rechts­ge­fähr­den­den Importen.

Die zukunfts­ori­en­tier­ten Mil­li­ar­den auf Pump (Digi­ta­li­sie­rung, Was­ser­stoff, Nah­ver­kehr) sind ok, die kon­sum­ori­en­tier­ten zu unspe­zi­fisch und damit eher rück­wärts­ge­wandt. Schul­den sind nur dann gene­ra­tio­nen­ge­recht, wenn sie hel­fen vor zu sorgen.

Foto: Ulri­ke Leo­ne auf Pixabay

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