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Graue Ener­gie: Stief­kind des Klimaschutzes?

Posted on 20. Oktober 2019

Wasch­ma­schi­nen, Autos, Hei­zun­gen: Was ver­brau­chen sie pro Wasch­gang, pro 100 km, pro Jahr? Mög­lichst wenig und mög­lichst öko – wegen des Kli­ma­schut­zes und weil wir es direkt bezah­len müssen.

Was uns kaum inter­es­siert: Wie viel Ener­gie braucht es, um die Wasch­ma­schi­ne in Chi­na, die Auto­tei­le in Ost­eu­ro­pa oder die Bau­stof­fe für das Wohn­haus her­zu­stel­len und spä­ter zu ent­sor­gen — die ver­bor­ge­ne „graue Ener­gie“. Dem Kli­ma ist es schließ­lich egal, wo und wann das CO2 in die Atmo­sphä­re gelangt. Beim welt­wei­ten Ver­gleich der CO2-Bilan­zen der Län­der ist das jedoch ziem­lich ent­schei­dend – wenn man ehr­lich rechnet.

Das Smart­phone aus Chi­na braucht in 2 Lebens­jah­ren in Deutsch­land fürs Auf­la­den viel­leicht 1 kWh (= 0,5 kg CO2), für die Her­stel­lung — noch vor der ers­ten Whats­app also — aber ca. 220 kWh. Das sind ca. 200 kg CO2 nach den chi­ne­si­schen Stromerzeugungsverhältnissen.

Allein der Rie­sen-Akku für den Tes­la S erzeugt bei der Her­stel­lung bis zu 17 Ton­nen CO2. Von wegen 0‑E­mis­si­ons-Auto! 17 t CO2 erreicht ein Die­sel-PKW (8 l/100 km) nach ca. 80.000 km.

Span­nend ist die „graue Ener­gie“ in der Bau­wirt­schaft: Wer denkt als pri­va­ter Häus­le­bau­er oder Groß­in­ves­tor in Büro­hoch­häu­ser schon an die CO2-Emis­sio­nen, die der gan­ze Stahl­be­ton ver­ur­sacht. Bau­her­ren rich­ten sich nach der Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung (EnEV), und die begrenzt nur den Ener­gie­ver­brauch nach Ein­zug. Und zwar immer restrik­ti­ver: Ab 2021 dürfen – aus Gründen des Kli­ma­schut­zes — nur noch Nied­rigst­ener­gie­häu­ser gebaut wer­den, mit mini­ma­ler fos­si­ler Heizenergie.

Das setzt jedoch nicht nur einen erhöh­ten Dämm- und Bau­auf­wand (3fach-Ver­gla­sung), son­dern auch kom­pli­zier­te Ener­gie­tech­nik (Wär­me­pum­pen, Solar­an­la­gen) vor­aus. Fazit: weni­ger Betriebs­en­er­gie, aber mehr Her­stel­lungs­en­er­gie (graue Ener­gie). Schon heu­te hal­ten sich bei­de über die Lebens­dau­er des Neu­baus gese­hen viel­fach die Waa­ge. Aber der Gesetz­ge­ber denkt nur an die Heizenergie. 

Beson­ders die übli­che Stahl­be­ton-Bau­wei­se nutzt gleich zwei ener­gie- und CO2-inten­si­ve Vor­gän­ge: die Stahl- und die Zement­pro­duk­ti­on. Allein die Zement­her­stel­lung ist welt­weit für ca. 5–8% der glo­ba­len CO2-Emis­sio­nen ver­ant­wort­lich, viel mehr als der Flug­ver­kehr ins­ge­samt. Trotz aller Bemühungen, alter­na­ti­ve Brenn­stof­fe für die nöti­ge Ener­gie zu nut­zen, ver­ur­sacht eine Ton­ne Zement in deut­scher Pro­duk­ti­on immer noch 0,57 t CO2.

Und die Moral von der Geschicht‘? Der Gesetz­ge­ber muss beim Bau­en den gesam­ten Ener­gie­auf­wand vom Res­sour­cen­ab­bau bis zur Ent­sor­gung im Blick haben, und nicht nur die Betriebs­en­er­gie. Pro­jekt­ent­wick­ler soll­ten Bestands­ge­bäu­de nicht vor­schnell abrei­ßen, son­dern lie­ber sanie­ren. Die Indus­trie muss den Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gie­trä­ger am Strom­mix erhö­hen und weni­ger CO2-inten­si­ve Mate­ria­li­en ent­wi­ckeln und ein­set­zen (Stich­wor­te: Car­bon­be­ton, grüner Zement).

Und wir Pri­vat­leu­te? Wir ken­nen die graue Ener­gie unse­rer Konsumgüter nicht. Aber wir kön­nen ver­mu­ten: Alles, was von weit her trans­por­tiert wur­de, was (wahr­schein­lich) vie­le indus­tri­el­le Ver­ar­bei­tungs­schrit­te durch­lau­fen hat und was tech­nisch kom­plex ist, ent­hält im Zwei­fel auch viel graue Ener­gie und ist damit eher kli­ma­schäd­lich. Jeden­falls wünsche ich mir mehr Ehr­lich­keit bei den Energieverbrauchsangaben.

Bild von Nik­guy auf Pixabay

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