• Über uns
    • Auf­ga­ben & Leitziele
    • Unse­re Mitglieder
      • Mit­glied werden
      • Freund:innen des Zukunftsrates
    • Der Koor­di­nie­rungs­kreis
    • Die Geschäfts­stel­le
      • Sat­zung des Ver­eins “Stif­tung Zukunfts­rat Hamburg”
      • Geschäfts­ord­nung
    • His­to­rie
  • The­men
    • 25 Jah­re ZR – Eine digi­ta­le Festschrift
    • Das Ham­bur­ger Zukunftsmanifest
    • Enquete-Kom­mis­si­on “Nach­hal­ti­ge Zukunftsentwürfe”
  • Ter­mi­ne
    • Ver­an­stal­tung vorschlagen
  • Aktu­el­les
    • Pres­se­mit­tei­lun­gen
    • Der Zukunfts­rat Newsletter
      • News­let­ter Archiv
      • News­let­ter bestellen
    • Link Emp­feh­lun­gen
  • Publi­ka­tio­nen
    • Der HEINZ – Ham­bur­ger Ent­wick­lungs- INdi­ka­to­ren Zukunftsfähigkeit
  • Blog
  • Kon­takt
    • Mit­glied werden
    • News­let­ter bestellen

Geo-Engi­nee­ring: Geni­al oder GAU?

Posted on 6. September 2020

War­um sich abmü­hen mit dem klein­tei­li­gen Ver­mei­den und Ver­min­dern der unzäh­li­gen CO2-Emis­sio­nen, um die Erd­er­wär­mung zu begren­zen? Stop­pen wir ein­fach die Erwär­mung im Orbit, fan­gen wird das CO2 auf der Erde ein, holen wir es aus der Atmo­sphä­re zurück! Klot­zen statt kleckern!

Das etwa ist — pole­misch zuge­spitzt — die Grund­idee des Geo-Engi­nee­ring: Groß­tech­ni­sche Maß­nah­men, die ent­we­der den Strah­lungs­haus­halt der Atmo­sphä­re mani­pu­lie­ren oder das CO2 lang­fris­tig bin­den. Der Vor­teil: Eine Ände­rung unse­res Wirt­schaf­tens, unse­res Kon­sums und Lebens­stils könn­te sich erüb­ri­gen, alles könn­te irgend­wie blei­ben, wie es ist.

CO2 zurück­hal­ten oder binden 

Fil­ter schei­den CO2 an Kraft­werks­schlo­ten ab oder ent­zie­hen es der Umge­bungs­luft – Anteil 0,04%! Auch Bio­mas­se in Wäl­dern, Plan­ta­gen und Ern­te­res­ten fängt CO2 vor­über­ge­hend ein. Dau­er­haft „weg­sper­ren“ aber lässt sich CO2 nur in tie­fen Mee­res- oder Gesteins­schich­ten. In Island z.B. wird CO2 in Basalt „ver­stei­nert“.

Lang­fris­tig spei­chern lässt sich CO2 auch in „Bio­koh­le“ – sau­er­stoff­arm ver­brann­ter Bio­mas­se. Eben­so durch die che­mi­schen Pro­zes­se bei der Ver­wit­te­rung. Vor­schlag: zer­mah­le­nes Sili­kat­ge­stein (Oli­vin) auf Äcker aufbringen.

Die Ozea­ne neh­men 50mal mehr CO2 auf als die Atmo­sphä­re. Das kann man för­dern: einer­seits durch eine ver­stärk­te Mee­res­dün­gung mit Phos­phor, Stick­stoff oder Eisen für das CO2-bin­den­de Phy­to­plank­ton (Minipflan­zen). Ande­rer­seits durch Kal­kung der Mee­re mit Kal­zi­um­mon­oxid, das eben­falls mehr CO2 bin­det. Sogar die Kalt- und Warm­was­ser­strö­me („Pum­pen“) der Ozea­ne sind nicht tabu, um CO2 zu bin­den – etwa durch auf­stei­gen­des, nähr­stoff­rei­ches Tief­see­was­ser, das CO2 auf­nimmt und dann wie­der abtaucht.

Anders als die CO2-Bin­dung durch groß­flä­chi­ge Auf­fors­tung sind die genann­ten Ansät­ze noch nicht viel mehr als For­schungs-Pro­jek­te. Über ihre Wirk­sam­keit, ihre Kos­ten und vor allem ihre Fol­ge­wir­kun­gen für die bestehen­den Öko­sys­te­me ist noch wenig bekannt.

Ein- oder Abstrah­lung manipulieren

Dies gilt noch mehr für die futu­ris­ti­schen Visio­nen, die die Son­nen­ein­strah­lung ver­min­dern sol­len. Zwei Vor­schlä­ge: 1. alle 2 Jah­re mit 10.000 Flü­gen die Stra­to­sphä­re mit Schwe­fel­ver­bin­dun­gen wie Vul­kan­asche imp­fen; 2. Gro­ße Spie­gel / Schei­ben, die das Son­nen­licht zurück­wer­fen, in die Erd­um­lauf­bahn bringen.

Ande­rer­seits soll die Rück­strah­lung der Erde, die „Albe­do“, inten­si­viert wer­den: durch wei­ße Dächer welt­weit, durch gen­ma­ni­pu­lier­te hel­le­re Pflan­zen­sor­ten, durch rie­si­ge Rück­strahl­flä­chen auf Wüs­ten und Mee­ren und durch künst­li­che Wol­ken. Denn: Je stär­ker die Albe­do, des­to schwä­cher die Erderwärmung.

Mei­ne Meinung

Nichts gegen For­schungs­frei­heit und neue Ideen. Aber schon die Pro­duk­ti­on und der Trans­port der Mate­ria­li­en in den dafür not­wen­di­gen rie­si­gen Men­gen erfor­dert erst ein­mal sehr viel Ener­gie, wür­de die Erd­er­wär­mung mit zusätz­li­chem CO2 antrei­ben.

Weni­ger ist mehr – und ent­schie­den risi­ko­är­mer. Kli­ma­schutz und Nach­hal­tig­keit müs­sen sicher sein. Groß­tech­ni­sche Ein­grif­fe in Ozea­ne und Atmo­sphä­re sind in ihrer Umwelt­wir­kung gar nicht zu über­schau­en. Die Che­mie von Tief­see und Welt­raum ist für die Wis­sen­schaft noch ein gro­ßer wei­ßer Fleck.

Nicht ein­mal die CO2-arme Atom­kraft und ihr Abfall erwie­sen sich bis­her als beherrschbar.

Sei­en wir ehr­lich: Wir soll­ten die Ursa­che der Erwär­mung – die CO2-Emis­sio­nen — abstel­len, nicht den Teu­fel mit Beel­ze­bub austreiben.

Foto: Arek Socha auf Pixabay

Vorheriger Beitrag
Hält unse­re Gesell­schaft noch zusammen?
Nächster Beitrag
Was schützt der Artenschutz?

© (Copy­right) 2010 — 2023 Zukunfts­rat Hamburg

  • Daten­schutz­er­klä­rung
  • Impres­sum
  • Kon­takt
  • Pri­vat­sphä­re-Ein­stel­lun­gen ändern
  • His­to­rie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Ein­wil­li­gun­gen widerrufen