• Über uns
    • Auf­ga­ben & Leitziele
    • Unse­re Mitglieder
      • Mit­glied werden
    • Der Koor­di­nie­rungs­kreis
    • Die Geschäfts­stel­le
      • Sat­zung des Ver­eins “Stif­tung Zukunfts­rat Hamburg”
      • Geschäfts­ord­nung
    • Trans­pa­renz­in­for­ma­ti­on
    • His­to­rie
  • The­men
    • 25 Jah­re ZR – Eine digi­ta­le Festschrift
    • Das Ham­bur­ger Zukunftsmanifest
    • Enquete-Kom­mis­si­on “Nach­hal­ti­ge Zukunftsentwürfe”
  • Ter­mi­ne
    • Ver­an­stal­tung vorschlagen
  • Aktu­el­les
    • Pres­se­mit­tei­lun­gen
    • Der Zukunfts­rat Newsletter
      • News­let­ter Archiv
      • News­let­ter bestellen
    • Link Emp­feh­lun­gen
  • Publi­ka­tio­nen
    • Der HEINZ – Ham­bur­ger Ent­wick­lungs- INdi­ka­to­ren Zukunftsfähigkeit
  • Blog
  • Kon­takt
    • Mit­glied werden
    • News­let­ter bestellen

Frei­wil­lig? — Manch­mal wer­de ich lie­ber gezwungen!

Posted on 10. April 2020

Erfah­run­gen aus der Coro­na-Kri­se, gül­tig auch für die Nachhaltigkeits-Transformation:

Alles frei­wil­lig

Nach­hal­ti­ger, kli­ma­freund­li­cher leben? Bit­te­schön, kein Pro­blem. In der Stadt Fahr­rad fah­ren, die Hei­zung auf 20 Grad absen­ken, weni­ger Fleisch essen usw. Jede*r kennt das. Nichts hin­dert, es zu tun. Nur Bequem­lich­keit, Gewohn­heit, die Lust dar­auf, der Spaß daran. 

Auch Unter­neh­men kön­nen – außer in der Coro­na-Kri­se viel­leicht — nach­hal­ti­ger pro­du­zie­ren oder dienst­leis­ten. Roh­stof­fe effi­zi­en­ter nut­zen, weni­ger Abfall pro­du­zie­ren, Ener­gie ein­spa­ren, auf Solar- und Wind­strom set­zen usw. Nie­mand hält sie davon ab. Aber sie müss­ten sich mit neu­en Tech­ni­ken und Ver­fah­ren, mit Lang­frist­per­spek­ti­ven, För­der­an­trä­gen und Steu­er­ge­set­zen aus­ein­an­der­set­zen. Es geht ja auch um Kos­ten, Gewinn­erwar­tun­gen und Wettbewerbsfähigkeit. 

Was habe ich davon, frei­wil­lig auf Kom­fort zu ver­zich­ten, Gewohn­hei­ten auf­zu­ge­ben, mir Arbeit zu machen, Risi­ken ein­zu­ge­hen? Z.B. für 800 km mehr­mals zeit­rau­bend elek­trisch zu tan­ken statt 1 mal kurz Ben­zin? Nur das erha­be­ne Gefühl eines Pio­niers? Manch­mal auch die Erfah­rung, mit dem Fahr­rad zuver­läs­si­ger und gesün­der ans Ziel zu kom­men als mit Auto oder Bus. Oder den Genuss neu­er geschmack­vol­ler Gerich­te ohne Fleisch. Oder die Erspar­nis von Ener­gie- und Roh­stoff­kos­ten. Oder eine ganz neue Moti­va­ti­on der Mitarbeiter*innen und neue Absatz­chan­cen. Aber: Ich muss dazu etwas ändern, muss mich bewe­gen, muss Neu­es wagen.

Und mei­ne Nach­barn und Kon­kur­ren­ten? Die spa­ren sich das. Die brau­chen sich nicht zu bewe­gen. Ist ja freiwillig.

aber wirk­sam?

Per­spek­tiv­wech­sel: Staat und Poli­tik soll­ten dro­hen­de Pro­ble­me für die Bevöl­ke­rung früh­zei­tig erken­nen. Und ange­hen — so wäh­ler- und frei­heits­freund­lich wie mög­lich und so wirk­sam wie nötig, um das Pro­blem zu lösen.

Vom Gewicht des Pro­blems hängt es ab, wie wirk­sam Poli­tik es zu lösen ver­sucht. Beson­ders Wich­ti­ges stellt sie unter Straf­rechts­schutz. Um die Bevöl­ke­rung vor töd­li­chen Infek­tio­nen zu schüt­zen, ord­net sie Qua­ran­tä­nen an, erlässt Impf­pflich­ten, lässt Tie­re töten. Um Ver­kehrs­un­fäl­len vor­zu­beu­gen, unter­wirft sie alle Verkehrsteilnehmer*innen Regeln, deren Miss­ach­tung sank­tio­niert wird. Das Gemein­wohl beschränkt indi­vi­du­el­le Freiheit.

Und wie wich­tig sind der Poli­tik Kli­ma­wan­del, Arten­schutz, die Erschöp­fung end­li­cher Roh­stof­fe, die öko­lo­gi­schen und sozia­len Fol­gen unse­rer Lebens­wei­se für Men­schen im „glo­ba­len Süden“, Nach­hal­tig­keit also? Ein biss­chen wich­tig: Rah­men­be­din­gun­gen wer­den gesetzt. Es erscheint ver­nünf­tig, sich frei­wil­lig nach ihnen zu rich­ten. Len­ken statt ver­bie­ten. Preis­an­rei­ze z.B.: Flü­ge etwas teu­rer, Bahn­fah­ren etwas bil­li­ger. Aber wer eben lie­ber fliegt von Ham­burg nach Frank­furt und es sich leis­ten kann? Kli­ma­schutz? Ist doch freiwillig.

“Ord­nungs­recht”

Nein, ich will gezwun­gen wer­den. Durch bin­den­de Vor­ga­ben für alle – „Ord­nungs­recht“ heißt das. Sonst bleibt offen, ob das Pro­blem über­haupt gelöst wird. Ich will nicht den Ver­zichts-Pio­nier spie­len, wenn ande­re sich um die dro­hen­den Pro­ble­me nicht sche­ren müs­sen. Ich hät­te ger­ne ein Ver­bot von Inlands­flü­gen, ein Veggi­day-Gebot für Kan­ti­nen, PKW-Beschrän­kun­gen für die Innen­stadt, aber auch ein Ver­bot für Müll­ex­por­te und eini­ges mehr — für alle gleich (mit weni­gen Aus­nah­men). Frei­wil­lig­keit als Prin­zip ist nicht ziel­füh­rend, es ist zu oft ein mut­lo­ses „Knei­fen“ zulas­ten der Zukunft und spä­te­rer Generationen. 

Foto: Regi­nal auf Pixabay

Vorheriger Beitrag
Resi­li­enz: Wider­stands- und Anpassungsfähigkeit
Nächster Beitrag
Deut­sche Impor­te und die Aus­beu­tung von Mensch und Natur

© (Copy­right) 2010 — 2024 Zukunfts­rat Hamburg

  • Daten­schutz­er­klä­rung
  • Impres­sum
  • Kon­takt
  • Pri­vat­sphä­re-Ein­stel­lun­gen ändern
  • His­to­rie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Ein­wil­li­gun­gen widerrufen