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Ener­gie aus Bio­mas­se — ein Hit mit Haken

Posted on 23. März 2020

Bio­en­er­gie ist CO2-neu­tral. Sie gibt bei ihrer Nut­zung nur das CO2 wie­der ab, das die Pflan­zen zuvor durch Pho­to­syn­the­se auf­nah­men. Bio­en­er­gie ist – anders als Wind und Son­ne – spei­cher­bar, grund­last­fä­hig und damit als erneu­er­ba­re Regel­en­er­gie geeig­net. Ein Hit für die Energiewende.

Was aus Bio­mas­se wird

Und äußerst viel­sei­tig: Aus Zucker­rü­ben und Stroh ent­steht Bio­etha­nol als Ben­zin­zu­satz. Aus Raps, Palm­öl, pflanz­li­chen, tie­ri­schen und Alt­fet­ten wird Bio­die­sel. Mais, Gras, Dung, Gar­ten- und Küchen­ab­fall ver­gärt zu Bio­gas, ein Brenn­stoff für Block­heiz­kraft­wer­ke zur Strom- und Wär­me­ge­win­nung. Als Bio­me­than kann Bio­gas fos­si­les Erd­gas im Netz erset­zen. Holz dient eben­falls der Strom- und Wär­me­pro­duk­ti­on – in pri­va­ten Pel­let­hei­zun­gen oder auch als Koh­le­er­satz in Großkraftwerken.

Und wie viel wird genutzt?

In den letz­ten Jah­ren ent­wi­ckel­te sich die Bio­en­er­gie bei den Kraft­stof­fen posi­tiv. Bei der Strom- und Wär­me­er­zeu­gung sta­gnier­te sie.

Beim Strom­ver­brauch stamm­ten 2018 37,8% aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Bio­mas­se hat­te dar­an einen Anteil von 22,6%, haupt­säch­lich Bio­gas. Beim Wär­me­ver­brauch lie­gen die Erneu­er­ba­ren Ener­gien ins­ge­samt bei 13,9%, da-von stam­men 86% aus Bio­mas­se, vor­nehm­lich aus Holz­pel­lets. Beim Ver­kehr liegt der Anteil der Erneu­er­ba­ren nur bei 5,6%, wovon Bio­kraft­stof­fe wie­der­um 88% ausmachen.

Soweit so gut, und wo liegt der Haken? 

Die Haken an der Bioenergie

Zunächst in der Kli­ma­bi­lanz: Bei Anbau, Dün­gung und Nut­zung von Ener­gie­pflan­zen ent­steht neben CO2 viel­fach Methan und Lach­gas, star­ke Treib­haus­ga­se. Pro kWh emit­tiert Bio­en­er­gie durch­schnitt­lich 230g CO2-Äqui­va­len-te; Pho­to­vol­ta­ik z.B. nur 41 g. 

Ener­gie­pflan­zen wach­sen auf Acker­bö­den, die auch dem Anbau von Lebens- und Fut­ter­mit­teln die­nen. „Tank oder Tel­ler“ benennt die­se Nut­zungs­kon­kur­renz. Das Auf­bre­chen von Grün- oder Brach­land in Acker­land für Ener­gie­pflan­zen erzeugt viel Treib­haus­gas. Mono­kul­tu­ren von Raps oder Mais gefähr­den zudem die Bio­di­ver­si­tät, Boden­frucht­bar­keit und bei star­ker Dün­gung das Grundwasser.

Beson­ders wenn arten­rei­che Regen­wäl­der gero­det oder ande­re schutz­be­dürf­ti­ge Flä­chen für die Bio­mas­se­pro­duk­ti­on in Anspruch genom­men wer­den, sind die öko­lo­gi­schen und sozia­len Wir­kun­gen oft verheerend. 

Nach­hal­tig­keits-Ver­ord­nun­gen

Um das zu ver­mei­den, beschloss die Bun­des­re­gie­rung 2009 Nach­hal­tig­keits­ver­ord­nun­gen für Bio­kraft­stof­fe und für die Strom­pro­duk­ti­on aus Pflan­zen­ölen (Raps, Palm­öl, Soja). Ein Zer­ti­fi­zie­rungs­sys­tem schreibt eine CO2-Ein­spa-rungs­quo­te vor und soll vor allem den Urwald schüt­zen. Ohne Zer­ti­fi­kat kei­ne För­de­rung. Die Rea­li­tät z.B. auf Bor­neo sieht oft anders aus. 

Son­der­fall Holz

Noch ein Haken der Bio­en­er­gie: die zuneh­men­de Nut­zung von Holz. Zwar ist Holz gesetz­lich als erneu­er­bar aner­kannt. Es wäre jedoch kei­nes­wegs nach­hal­tig, vie­le Jahr­zehn­te alte Wäl­der als wirk­sa­me CO2-Sen­ken zu zer­stö­ren, um Kraft­werks­koh­le durch Holz­hack­schnit­zel oder Pel­lets zu ersetzen. 

Welt­weit wuchs die Pro­duk­ti­on von Holz­pel­lets von 2010 bis 2018 auf das 3,5‑Fache. Wohl nicht durch eine ver­mehr­te Nut­zung von Rest‑, Pfle­ge- oder Alt­holz. Eher durch KUP – „Kur­zum­triebs­plan­ta­gen“ schnell wach­sen­der Bäu­me. Und durch das Fäl­len von Bäu­men in US-ame­ri­ka­ni­schen und kana­di­schen Wäl­dern. Wo bleibt hier die Nachhaltigkeitsverordnung?

Roh­holz und Ener­gie­pflan­zen in Mono­kul­tu­ren machen Pro­ble­me; Bio-Abfäl­le und Rest­stof­fe nicht. Ihre ener­ge­ti­sche Nut­zung bleibt ein Hit.

Foto: Wolf­gang Ehreke auf Pixabay

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