• Über uns
    • Auf­ga­ben & Leitziele
    • Unse­re Mitglieder
      • Mit­glied werden
    • Der Koor­di­nie­rungs­kreis
    • Die Geschäfts­stel­le
      • Sat­zung des Ver­eins “Stif­tung Zukunfts­rat Hamburg”
      • Geschäfts­ord­nung
    • Trans­pa­renz­in­for­ma­ti­on
    • His­to­rie
  • The­men
    • 25 Jah­re ZR – Eine digi­ta­le Festschrift
    • Das Ham­bur­ger Zukunftsmanifest
    • Enquete-Kom­mis­si­on “Nach­hal­ti­ge Zukunftsentwürfe”
  • Ter­mi­ne
    • Ver­an­stal­tung vorschlagen
  • Aktu­el­les
    • Pres­se­mit­tei­lun­gen
    • Der Zukunfts­rat Newsletter
      • News­let­ter Archiv
      • News­let­ter bestellen
    • Link Emp­feh­lun­gen
  • Publi­ka­tio­nen
    • Der HEINZ – Ham­bur­ger Ent­wick­lungs- INdi­ka­to­ren Zukunftsfähigkeit
  • Blog
  • Kon­takt
    • Mit­glied werden
    • News­let­ter bestellen

Was­ser — real und virtuell

Posted on 18. August 2020

August. Hoch­som­mer, Hit­ze­wel­len. Trin­ken, Bewäs­sern, Löschen: Mit der Erd­er­wär­mung wächst der Bedarf an Was­ser. Gibt es genug?

Gute Nach­rich­ten: 1. Was­ser geht nicht ver­lo­ren, es bil­det einen Kreis­lauf. 2. In Nord­deutsch­land fül­len Nie­der­schlä­ge die Grund­was­ser­ent­nah­men für das Trink­was­ser wie­der auf. Schlech­te Nach­rich­ten: 1. Der Was­ser­kreis­lauf ist über­re­gio­nal: Das ver­duns­te­te Was­ser vom Tschad­see reg­net sich auch woan­ders als im Sahel wie­der ab. 2. Viel Fluss­was­ser geht durch Ver­schmut­zung als Lebens­mit­tel ver­lo­ren, wird zu Abwasser.

Eine loka­le Ressource

Ham­burg: Eine Pri­vat­per­son ver­brauch­te 2019 ca. 117 Liter Trink­was­ser pro Tag (2019). Das bil­det sich bald neu und ist weni­ger als der deut­sche Durch­schnitt. Spa­ren wir im Haus­halt viel Was­ser, braucht die Stadt wie­der Was­ser zur Spü­lung der Abwas­ser­roh­re. Aber es wird wärmer…Und die Coro­na­kri­se hat den Tages­ver­brauch um 3,1% erhöht.

Was­ser ist eine loka­le Res­sour­ce und kaum über­trag­bar in ent­fern­te Regio­nen. Die Trink­was­ser­pro­ble­me in Indi­en, Nord­afri­ka oder im Nahen Osten kön­nen nur dort gelöst werden.

Da sind wir in Ham­burg ja fein raus! Wirklich?

Vir­tu­el­les Wasser

Nein, es ist kom­pli­zier­ter — auch wenn wir unse­ren Was­ser­kon­sum als Tou­ris­ten in war­men, was­ser­ar­men Län­dern ein­mal bei­sei­te­las­sen: Was­ser kommt nicht nur aus dem Hahn, es steckt auch in unse­rem Kon­sum – als „vir­tu­el­les Was­ser“. Ein Baum­woll-T-Shirt braucht bis zu 15.000 l Was­ser — für die Feld­be­wäs­se­rung, für Waschen und Fär­ben der Fasern, für Pro­duk­ti­on und Trans­port der Klei­dung. In 1 kg Rind­fleisch (ein­schließ­lich Fut­ter­pro­duk­ti­on) ste­cken 15.400 l und in 1 kg Kaf­fee sogar 21.000 l Was­ser – 140 Liter pro Tas­se! Pro Kopf und Tag nut­zen wir in Deutsch­land ca. 4000 Liter vir­tu­el­les Was­ser. Und zwei Drit­tel davon aus ande­ren Ländern.

Das hat Fol­gen: So ver­lan­de­te und ver­salz­te der Aral­see durch die Bewäs­se­rung der Baum­woll­fel­der rings­her­um. 70 % des welt­wei­ten Was­ser­ver­brauchs nutzt die Land­wirt­schaft – über Brun­nen oder die Anstau­ung von Flüs­sen. Bei­des macht Pro­ble­me: Das Anzap­fen von Grund­was­ser über die Neu­bil­dungs­ra­te hin­aus gefähr­det die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung. Gro­ße Stau­damm­pro­jek­te haben gra­vie­ren­de öko­lo­gi­sche und sozia­le Fol­gen: Ver­sal­zung, Fisch-Sper­ren; Umsied­lung, Vertreibung.

Also kei­ne Impor­te mehr aus was­ser­ar­men Regio­nen? Kaf­fee und Scho­ko­la­de weg­las­sen (1 kg Kakao = 27.000 l Was­ser!)?

Mei­ne Meinung

Es ist noch viel kom­pli­zier­ter: Bevor ich nach­hal­tig kau­fen (oder ver­zich­ten) kann, müss­te ich die genau­en Her­stel­lungs­be­din­gun­gen des Pro­dukts vor Ort ken­nen. Immer­hin bedeu­tet der Export für vie­le Län­der und Bevöl­ke­run­gen eine wesent­li­che Stüt­ze ihres Wohl­stands, für die Land­be­völ­ke­rung unver­zicht­ba­res Arbeits­ein­kom­men. Ein Boy­kott von Waren mit hohem Was­ser­be­darf wäre kein Garant für eine bes­se­re Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit Trinkwasser.

Von Ham­burg aus kann ich aber weder beur­tei­len, woher das Was­ser für „mei­ne“ Kaf­fee-Plan­ta­ge kommt, noch, ob es alter­na­ti­ve Arbeits­plät­ze für die Bevöl­ke­rung gäbe, noch, wem die Export­erlö­se tat­säch­lich zugu­te­kom­men. Ich muss mich da auf ande­re ver­las­sen: auf Zer­ti­fi­ka­te wie das Bio- und das „Transfair“-Siegel oder – beim T‑Shirt – auf Bio-Baum­woll-Labels. Doch ehr­lich gesagt: Das ist nicht immer so ein­fach wie beim Kaf­fee. Ich ver­su­che es weiter.

Foto: Mar­kus Dis­tel­rath auf Pixabay

Vorheriger Beitrag
Kli­ma­neu­tra­li­tät ist käuflich
Nächster Beitrag
Hält unse­re Gesell­schaft noch zusammen?

© (Copy­right) 2010 — 2024 Zukunfts­rat Hamburg

  • Daten­schutz­er­klä­rung
  • Impres­sum
  • Kon­takt
  • Pri­vat­sphä­re-Ein­stel­lun­gen ändern
  • His­to­rie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Ein­wil­li­gun­gen widerrufen