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Klima(k)terium

Posted on 2. Oktober 2019

Welch ein Sep­tem­ber für die Kli­ma­po­li­tik! Am 20.9.2019 demons­trie­ren in Deutsch­land 1,4 Mio Men­schen für Kli­ma­schutz. Das Kli­ma­ka­bi­nett beschließt „Eck­punk­te für das Kli­ma­schutz­pro­gramm 2030“. Drei Tage spä­ter hält Gre­ta Thun­berg ihre Wut­re­de „Wie könnt ihr es wagen“ beim Kli­ma-Son­der­gip­fel der UNO. Am 25.9. legt der Welt­kli­ma­rat IPCC sei­nen Bericht über Eis­schmel­ze und Ozea­ne vor.

Mut­ter Erde erlebt ein men­schen­ge­mach­tes „Kli­mak­te­ri­um“ im ursprünglichen grie­chi­schen Wort­sinn: eine kri­ti­sche, gefahr­vol­le Zeit. Nie­mand weiß, ob und wie eine Welt­be­völ­ke­rung von bald 9 Mrd. Men­schen bei einer Erd­er­wär­mung von 3–5° überlebt. Und ob die­se noch ver­hin­dert wird.

Die Erkennt­nis­se der Wis­sen­schaft sind düster und dro­hend, aber (noch) nicht hoff­nungs­los. Inzwi­schen setzt sich die Metho­de des CO2-„Restbudgets“ durch: Um eine Ober­gren­ze on 1,75° C Erd­er­wär­mung ein­zu­hal­ten, darf Deutsch­land ab 2020 nur noch ein Rest­bud­get von 6,6 Mrd. Ton­nen CO2 emit­tie­ren. Machen wir wei­ter wie bis­her, sind die­se bereits 2028 ver­braucht. So der Sach­ver­stän­di­gen­rat für Umwelt­fra­gen. Bla­sen wir mit ande­ren Indus­trie­staa­ten dann wei­ter CO2 in die Luft, wird es noch in die­sem Jahr­hun­dert lebens­feind­lich heiß auf dem Pla­ne­ten. Län­ger – z.B. bis 2050 – würde das Rest­bud­get rei­chen, wenn die CO2-Emis­sio­nen früh und radi­kal bis auf 0 redu­ziert würden. Soweit die Forschung.

Und die Poli­tik – in Deutsch­land und anders­wo? Muss sie nun jeg­li­che Ent­schei­dung dem Kli­ma­ziel unter­ord­nen? Also: Strom nur noch aus Wind, Son­ne und Bio­mas­se, kei­ne Die­sel- und Ben­zin-Autos mehr, kein Flug­ver­kehr mit Kero­sin, kei­ne Öl- und Gas­hei­zun­gen, kei­ne indus­tri­el­le Land- und Vieh­wirt­schaft mehr? Ja, so ist es, und zwar so bald wie möglich.

Was aber, wenn das Kli­ma­ziel dies alles for­dert, bevor die CO2-frei­en Alter­na­ti­ven tat­säch­lich zur Verfügung ste­hen? Wenn das „Mög­li­che“ nicht aus­reicht und das Not­wen­di­ge nicht „mög­lich“ erscheint? Immer­hin erfor­dern Wär­me­pum­pen, Was­ser­stoff­an­trie­be und syn­the­ti­sche Kraft­stof­fe Unmen­gen mehr Strom aus erneu­er­ba­ren Ener­gien. Eine Ver­viel­fa­chung von Wind­rä­dern, Photovoltaik‑, Bio­gas- und Spei­cher-Anla­gen aber stellt den Natur­schutz in Fra­ge, ver­schan­delt die Land­schaft. 1000m-Abstand zu Wohn­ge­bäu­den? Illu­si­on. Von den sozia­len Ver­wer­fun­gen am Arbeits­markt ganz zu schweigen.

Das aber hält kei­ne Demo­kra­tie aus – Unge­rech­tig­keit, Ungleich­heit und Unzu­frie­den­heit würden dra­ma­tisch wach­sen. Es würde die Gesell­schaft zer­rei­ßen.
Doch die Jugend ist panisch, miss­trau­isch und wütend: Die Alten haben mit ihren kapi­ta­lis­ti­schen Wachs­tums­idea­len die Kli­ma­kri­se ver­ur­sacht, wer­den weni­ger unter den Fol­gen lei­den und defi­nie­ren nun das „Mög­li­che“ des Kli­ma­schut­zes?! Erst sie, die Enkel, aber wer­den die Kluft zwi­schen „mög­lich“ und „not­wen­dig“ zu erlei­den haben, hier und glo­bal.
Das Kli­ma­ka­bi­nett macht es sich zu leicht. Die Zeit der schmerz­frei­en Kom­pro­mis­se mit viel Geld ist vor­bei. Dafür ist es heu­te zu spät. Es muss Zumu­tun­gen geben, lieb­ge­wor­de­ne Gewohn­hei­ten – übrigens auch der Jun­gen – müssen auf­ge­ge­ben wer­den. Und es braucht eine ehr­li­che Ana­ly­se des Wirt­schafts­mo­dells, das den Pla­ne­ten an den Rand der Unbe­wohn­bar­keit gebracht hat. Sei­ne Prot­ago­nis­ten und Poli­ti­ker tra­gen die Ver­ant­wor­tung für die dra­ma­ti­schen Wech­sel­jah­re unse­rer Erde. 

Bild von Niklas­Pntk auf Pixabay

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