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Geld­wä­sche & Clan-Kri­mi­na­li­tät auf dem Immo­bi­li­en­markt vs. Nachhaltigkeit

Posted on 5. Dezember 2019

Wo soll da der Zusam­men­hang sein? Weit her­ge­holt, nicht wahr? Ein Blick unter die Ober­flä­che erweist sich als aufschlussreich. 

Geld­wä­sche und Clan-Kri­mi­na­li­tät. Inves­ti­ga­ti­ve Jour­na­lis­ten brach­ten unter dem Titel Pana­ma-Papers im April 2016 umfang­rei­che Erkennt­nis­se über Steu­er­ver­mei­dungs­stra­te­gien und ille­ga­le Steu­er- und Geld­wä­sche­me­tho­den ins Tages­licht, die mit­hil­fe eines pana­mai­schen Rechts­dienst­leis­ters bewerk­stel­ligt wur­den. Deut­sche Ban­ken – auch aus Ham­burg — ver­mit­tel­ten Hun­der­te Kun­den zum Mossack Netz­werk und über Tau­send Brief­kas­ten­fir­men wur­den so gegrün­det. Dro­gen- und Waf­fen­händ­ler konn­ten so ihre ille­ga­len Gewin­ne waschen. Die Mafia wasche in Deutsch­land enor­me Geld­sum­men, die aus dem Koka­in­han­del stam­men und es gebe unglaub­li­che Geld­strö­me von Ita­li­en nach Deutsch­land, sagen ita­lie­ni­sche Ober­staats­an­wäl­te dazu. Der Immo­bi­li­en­markt spielt dabei eine wich­ti­ge Rol­le, weil man dort mit weni­gen Trans­ak­tio­nen gro­ße Sum­men waschen kann. Zum Teil Luxus­ob­jek­te in bes­ten Lagen, denn der Preis ist sekun­där, das Ein­spei­sen der Gel­der in den regu­lä­ren Finanz­kreis­lauf steht im Vordergrund.

Wir hören aber auch, dass kri­mi­nel­le Fami­li­en­clans in Deutsch­land Immo­bi­li­en erwer­ben. Zwangs­ver­stei­ge­run­gen sol­len dabei ein nütz­li­ches Vehi­kel für Geld­wä­sche dar­stel­len: Zu nied­ri­gen Prei­sen las­sen sich Immo­bi­li­en im gro­ßen Stil erwer­ben, die Her­kunft der Gel­der wird dabei nicht kon­trol­liert. Der Preis wird mit Bar­ein­zah­lun­gen im Aus­land und anschlie­ßen­de Über­wei­sung bewerk­stel­ligt. Nota­re sind nicht invol­viert. Gan­ze Stra­ßen­zü­ge kön­nen so den Eigen­tü­mer wech­seln. Deutsch­land sei ein Eldo­ra­do für Geld­wä­sche, sagen ein­schlä­gi­ge Ken­ner der Mate­rie und schät­zen das Geld­wä­sche­vo­lu­men auf jähr­lich über eine Mil­li­ar­de Euro. Der Bun­des­vor­sit­zen­de des Bun­des Deut­scher Kri­mi­nal­be­am­ter Sebas­ti­an Fied­ler sagt: „Wenn Geld­wä­sche in Deutsch­land nicht so ein­fach wäre, hät­te die Clan­kri­mi­na­li­tät kei­ne Grundlage.

Und die ande­re Sei­te – die Nach­hal­tig­keit? Gleich zwei direk­te Zusam­men­hän­ge sind gege­ben. Ers­tens: Das Ziel 16 der Nach­hal­tig­keits­agen­da 2030 for­dert expli­zit Rechts­staat­lich­keit ein und die Bekämp­fung ille­ga­ler Finanz- und Waf­fen­strö­me und aller For­men orga­ni­sier­ter Kri­mi­na­li­tät, Kor­rup­ti­on und Bestechung. Die­se gestoh­le­nen Finanz­mit­tel, die auch mit Steu­er­ver­mei­dung ein­her­ge­hen, feh­len dem Staat für die Auf­ga­ben für das Gemein­wohl, benach­tei­li­gen Wirt­schafts­ak­teu­re, die mit lega­len Mit­teln im Wett­be­werb ste­hen, und unter­mi­nie­ren den Rechts­staat. Zwei­tens: Das Ziel 11 der Agen­da 2030 for­dert den Zugang zu ange­mes­se­nem, siche­rem und bezahl­ba­rem Wohn­raum. Dort wo Immo­bi­li­en­käu­fer bereit sind jeden Preis zu bezah­len, nur um ihr Geld gewa­schen zu bekom­men, tra­gen sie zusätz­lich zum Preis­an­stieg auf den Immo­bi­li­en­märk­ten und so auch zum Mie­ten­an­stieg bei. So ver­hin­dern sie, dass Mie­ter und Kauf­wil­li­ge mit legal erwor­be­nen Mit­teln zum Zuge kom­men. Dies beson­ders in den gefrag­ten Metro­po­len, wo das gewa­sche­ne Geld auch eine siche­re Ren­di­te bringt.

Gegen­wär­tig wird schon die fünf­te EU-Richt­li­nie gegen Geld­wä­sche umge­setzt. Er wird wie­der schritt­wei­se Ver­bes­se­rung brin­gen, aber noch kei­nen Durch­bruch. Das Netz hat noch zu vie­le Löcher. Exper­ten ver­lan­gen unter ande­rem, dass die Auf­sichts­be­hör­den ihre Auf­sichts­rol­le wahr­neh­men. So wird von den Landgerichtspräsident*innen erwar­tet, dass sie von ihren geld­wä­sche­recht­li­chen Auf­sichts­be­fug­nis­sen über Nota­re Gebrauch machen, die beson­ders sel­ten Ver­dachts­mel­dun­gen über Geld­wä­sche machen. Außer­dem wird drin­gend emp­foh­len, ein bun­des­wei­tes zen­tra­les Immo­bi­li­en­re­gis­ter, ein elek­tro­ni­sches Grund­buch, zu schaf­fen, Trans­pa­renz der Mit­tel­her­kunft bei Grund­stücks­käu­fen sowie Trans­pa­renz der natür­li­chen Per­so­nen, der „wirt­schaft­lich Berech­tig­ten“, her­bei­zu­füh­ren, denen die wirt­schaft­li­chen Vor­tei­le aus einem Grund­stück­kauf zuwach­sen. Schließ­lich wür­de die Wie­der­ein­füh­rung von Notar­an­der­kon­ten, wie es frü­her üblich war, anony­me Bar­zah­lun­gen zwi­schen Ver­käu­fer und Käu­fer ausschließen. 

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