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Gebur­ten­ra­te und pla­ne­ta­ri­sche Grenzen

Posted on 30. Mai 2019

Es ist Mai, der Won­ne­mo­nat mit den Früh­lings­ge­füh­len. Anlass, über Frucht­bar­keit nachzudenken. 

Je mehr Men­schen die Erde bevöl­kern und je grö­ßer ihr Wohl­stand, des­to eher über­schrei­ten wir alle zusam­men die Kapa­zi­tä­ten der Erde. Denn sie sind endlich.

In Ham­burg freu­en wir uns über stei­gen­de Gebur­ten­zah­len. Die deut­sche Frucht­bar­keits­ra­te von 1,59 Kin­dern pro Frau (2016) liegt weit unter der, die zur Auf­recht­erhal­tung der Bevöl­ke­rungs­zahl nötig wäre (2,1). Anders ist das glo­bal: Mit 2,56 Kin­dern pro Frau wächst die Welt­be­völ­ke­rung wei­ter, allein 2017 um 83 Mil­lio­nen auf ca. 7,5 Mil­li­ar­den. 1950 waren es gera­de ein­mal 2,3 Mrd. Für 2050 rech­nen die UN (world popu­la­ti­on pro­s­pects) mit einer Welt­be­völ­ke­rung von 9,7 Milliarden.

Nicht die bevöl­ke­rungs­reichs­ten Staa­ten Chi­na (Gebur­ten­ra­te: 1,6), Indi­en (2,45) oder die USA (1,87) sind die Trei­ber die­ser Ent­wick­lung, son­dern Nige­ria (201 Mio. Einw., Gebur­ten­ra­te: 5,13) und die meis­ten ande­ren Staa­ten Afri­kas. Bis 2100 wird sich die afri­ka­ni­sche Bevöl­ke­rung nach Berech­nun­gen der UNO auf fast 4,5 Mrd. mehr als verdreifachen. 

Gemein­sam ist den meis­ten afri­ka­ni­schen Staa­ten neben der Frucht­bar­keit: die Armut, der gerin­ge Bil­dungs­grad und die pre­kä­re gesund­heit­li­che Ver­sor­gung. Sie gehö­ren zumeist zu den „least deve­lo­ped count­ries“. Man gönnt die­sen Län­dern des­we­gen von Her­zen ein Wirt­schafts­wachs­tum (und ein gutes Regie­ren), das allen Einwohner*innen einen men­schen­wür­di­gen Lebens­stan­dard ermög­licht. Aber bei Fort­set­zung des Bevöl­ke­rungs­wachs­tums und einem Wohl­stand ähn­lich dem in Euro­pa oder Nord­ame­ri­ka bekä­me der Pla­net sicher noch in die­sem Jahr­hun­dert erns­te Über­le­bens­pro­ble­me. Immer­hin sieht die UNO für Afri­ka einen Rück­gang der Frucht­bar­keits­ra­te vor­aus. Aber auch eine höhe­re Lebens­er­war­tung und höchs­te Wachs­tums­ra­ten der Wirtschaft.

Was tun? Eine Ein-Kind-Poli­tik durch­set­zen wie bis vor kur­zem in Chi­na – men­schen­rechts­wid­rig, aber erfolg­reich? Oder soll­ten die Afri­ka­ner – wenn schon so frucht­bar – lie­ber arm blei­ben? Um der übri­gen Welt die Res­sour­cen der Erde für ihren Wohl­stand zu erhalten?

Mei­ne Mei­nung: Die Frucht­bar­keits­ra­te Afri­kas darf bei der Ein­hal­tung der pla­ne­ta­ri­schen Gren­zen eben­so wenig tabu sein wie der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck des rei­chen Nor­dens. Bei­de sind zu hoch. Die Ent­wick­lungs­po­li­tik Nord-Süd (wie auch die natio­na­le Poli­tik in den afri­ka­ni­schen Staa­ten) soll­te durch Auf­klä­rung und frei­en Zugang zu Ver­hü­tungs­mit­teln kurz­fris­tig unge­woll­te Schwan­ger­schaf­ten (und Abtrei­bun­gen) mini­mie­ren. Lang­fris­tig füh­ren dann nach aller Erfah­rung eine bes­se­re Bildungs‑, Gesund­heits- und Nah­rungs­ver­sor­gung „auto­ma­tisch“ zu einem Rück­gang der Gebur­ten pro Frau. Für die EU heißt das z.B. aber auch, loka­le afri­ka­ni­sche Märk­te nicht durch eine erzwun­ge­ne Öff­nung für bil­li­ge Expor­te aus Euro­pa zu zer­stö­ren. Unse­re eige­ne Ent­wick­lungs­po­li­tik soll­te den öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck zuguns­ten ärme­rer Regio­nen über­den­ken und redu­zie­ren. Solan­ge der Lebens­stan­dard eines Durch­schnitts-Ham­bur­gers drei Pla­ne­ten Erde benö­tig­te, wenn alle Men­schen der Welt ihn über­näh­men, solan­ge haben wir jeden­falls kein Recht, allein die Frucht­bar­keit der afri­ka­ni­schen Frau­en für die Bedro­hung der pla­ne­ta­ri­schen Gren­zen ver­ant­wort­lich zu machen. Bal­ken und Auge, Stein und Glashaus.

Bild von Free-Pho­tos auf Pixabay

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