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Frust, Lust und Trotz

Posted on 4. September 2019

Die Welt ver­bes­sern. Nein, die Welt ret­ten. Klei­ner geht’s nicht: Die Kli­ma­wen­de, der Arten­schwund, die Aus­beu­tung end­li­cher Res­sour­cen bedro­hen den Pla­ne­ten. Und mein Freun­des- und Bekann­ten­kreis von Nach­hal­tig­keits-Apos­teln will ihn ret­ten. Der Kreis tut gut, gibt Wir-Gefühl, Sicher­heit, Ori­en­tie­rung. Er kann einen aber auch täuschen. 

Denn irgend­wo gibt es auch noch „die ande­ren“, in der Nach­bar­schaft, der Ver­wandt­schaft viel­leicht. Man mei­det das The­ma, will ja nicht mis­sio­nie­ren, will kei­nen Streit. 

Aber Sta­tis­ti­ken lügen nicht: 

  • Die Zahl der Neu­zu­las­sun­gen von SUV in Deutsch­land wächst seit Jah­ren, 2018 um 20,8% gegen­über 2017. Kli­ma­wan­del? Ressourcenschwund? 
  • 2018 flo­gen 122,6 Mio. Pas­sa­gie­re von deut­schen Flug­hä­fen ab, 4% mehr als im Vor­jahr. Die Zahl der Kreuz­fahrt-Pas­sa­gie­re hat sich seit 2008 ver­zehn­facht. Kei­ne 10 % kom­pen­sie­ren die CO2-Emis­sio­nen. Flug­scham? Kli­ma­wan­del? Nach­hal­ti­ger Tourismus? 
  • Die EU ver­sprach den Mer­co­sur-Län­dern Süd­ame­ri­kas 2019 die Ein­fuhr von 99.000 t Rind­fleisch zu güns­ti­ge­ren Zöl­len (cows for cars). Kli­ma­wan­del? Fleisch­re­duk­ti­on? Agrar-wen­de?
    Wo soll das hin­füh­ren, so kann es doch nicht wei­ter­ge­hen! War das gan­ze Enga­ge­ment seit der UN-Nach­hal­tig­keits­kon­fe­renz von Rio 1992 umsonst? Frust klopft an.

Aber dann kom­men plötz­lich die „Fri­days for Future“-Teenies. Und es hagelt wie­der Stu­di­en und State­ments aus Wis­sen­schaft und For­schung: Selbst wenn die Ret­ter eine Min­der­heit sind — sie wird grö­ßer, es bewegt sich etwas! Fast jeden Tag könn­te man eine Nach­hal­tig­keits-Ver­an­stal­tung besu­chen, ein neu­es Fach­buch zur Ret­tung der Welt lesen. Zumin­dest die Wor­te der meis­ten Politiker*innen, jeden­falls in Euro­pa, machen etwas Mut: Sie haben ver­stan­den… Viel­leicht bedarf es ja nur noch eines klei­nen Ansto­ßes, um die Welt doch noch zu ret­ten, end­lich vom Wort zur Tat zu kom­men. Es geht doch vor­an, es lohnt sich wei­ter­zu­ma­chen. Die Moti­va­ti­on, die Lust kommt wie­der durch. 

Und dann schleicht sich wie­der der Zwei­fel, die Erkennt­nis her­an, dass per­sön­li­che Bequem­lich­keit, Ego­is­mus und Angst vor Ver­än­de­rung sich mit kurz­sich­ti­gen aber mäch­ti­gen Wirt­schafts­in­ter­es­sen zur Bedro­hung des Pla­ne­ten ver­bün­den. Dass demo­kra­ti­sche Poli­tik nicht gegen die Befind­lich­kei­ten und Über­zeu­gun­gen der Mehr­heit der Wähler*innen han­deln kann. Dass mei­ne klei­ne Welt nur ein hei­ßer Stein in der Wüs­te ist, die nicht des­we­gen ergrünt, weil ich Was­ser auf ihn tropfe.

Da kommt der Trotz: Ohn­macht ver­drän­gen, die Rea­li­tät der Sta­tis­ti­ken und Wahl­er­geb­nis-se igno­rie­ren. „Wir müs­sen uns Sisy­phos als glück­li­chen Men­schen vor­stel­len“, sag­te Albert Camus.

Mei­ne Mei­nung, was uns das sagen kann: akzep­tie­ren, was ist, aber immer wei­ter dar­an arbei­ten, das es sich ändert. Und zwar, weil es rich­tig ist – wie die sagen, die es wis­sen müs­sen. Weil es Sinn gibt. 

Und viel­leicht hat der SUV-Käu­fer ja gera­de ein Ener­gie­plus-Haus mit Hei­zung ohne CO2-Emis­sio­nen gebaut, oder der Kreuz­fah­rer ist Vega­ner. Und bei­de tun mehr gegen den Kli­ma­wan­del als ich. Man soll­te sich ken­nen­ler­nen… Sta­tis­ti­ken sagen nicht alles.

Pho­to by Ben White on Uns­plash

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