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Es geht um die Wurst

Posted on 7. Juni 2020

Juni: Grill-Sai­son. Auf­hän­ger für eine klei­ne „Fleisch­be­schau“ – und einen Exkurs zu Küken und Ferkeln.

Nach den Coro­na-Locke­run­gen kommt wie­der die Fra­ge des Grill­meis­ters: „Ich habe noch 3 Steaks, 4 Würs­te und 2 Kote­letts, wer will?“ Und kei­ner will oder kann mehr. Gril­len in grö­ße­rer Run­de ist Bra­ten auf Vor­rat und Ver­dacht — und am Ende oft Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung. Aus­ge­rech­net beim Fleisch, dem Sor­gen­kind einer nach­hal­ti­gen Landwirtschaft:

Stich­wort: Gesundheit

Das Deut­sche Krebs­for­schungs­zen­trum emp­fiehlt, nicht mehr als 300–600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen, bes­ser wei­ßes (Huhn, Pute) als rotes (Schwein, Rind), lie­ber unver­ar­bei­te­tes als Wurst und Schin­ken. Tat­säch­lich isst Deutsch­land pro Kopf im Durch­schnitt knapp 1,2 kg Fleisch pro Woche – Män­ner etwa dop­pelt so viel wie Frau­en! — und erhöht damit das Darm­krebs- und Infarkt-Risi­ko. Anti­bio­ti­ka in der Mas­sen­tier­hal­tung begüns­ti­gen zudem Resis­ten­zen auch zum Nach­teil der Human­me­di­zin. Die Coro­na-Kri­se offen­bar­te sozia­le Miss­stän­de und Infek­ti­ons­her­de in den Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetrieben.

Para­dox: Zwar geht der Fleisch­ver­zehr hier­zu­lan­de lang­sam etwas zurück. Aber die Pro­duk­ti­on stieg in den letz­ten Jah­ren umso mehr – nun für den Export, z.B. nach Chi­na. Und den­noch gaben die meis­ten Tier­hal­tun­gen auf: in den letz­ten 20 Jah­ren ca. 90% der bäu­er­li­chen Hüh­ner- und Schwei­ne­mast­be­trie­be! Ver­drängt von Mega­stäl­len der Fleischindustrie.

Stich­wort: Umwelt

In den Groß­stäl­len fres­sen die Tie­re vor allem Kraft­fut­ter, viel Soja aus Süd­ame­ri­ka. Dafür wer­deb dort Tro­pen­wäl­der und Savan­nen gero­det, Min­der­hei­ten drang­sa­liert und Arbeiter*innen durch Pes­ti­zid­ein­satz gefähr­det. Die Schwei­ne in deut­schen Mega­stäl­len (bis über 30.000 Tie­re in einer Anla­ge) pro­du­zie­ren mehr Gül­le, als die eige­nen Fel­der und das Grund­was­ser ver­tra­gen (Nitrat­be­las­tung). Die wie­der­käu­en­den Milch- und Mast-Rin­der sto­ßen gro­ße Men­gen Methan aus — ein Kli­ma­gas, 25mal schäd­li­cher als CO2.

Stich­wort: Tierwohl

Tie­re in Mega­stäl­len lei­den. Art­ge­rech­tes Ver­hal­ten wird ihnen unmög­lich gemacht. Vie­le ver­let­zen sich, sind unter Stress. Lan­ge Trans­por­te ängs­ti­gen sie.

Mei­ne Mei­nung: Mas­sen­tier­hal­tung respek­tiert Tie­re nicht als Mit-Lebe­we­sen, son­dern nur als Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren: 2019 wur­den 45 Mil­lio­nen männ­li­che Küken von Lege-Zucht-hen­nen indus­tri­ell getö­tet. Das ist unge­heu­er­lich. Die Geschlechts­be­stim­mung im Ei und dann Ent­sor­gung der männ­li­chen Küken ist für mich kei­ne Lösung. Nur die Zwei­nut­zungs­ras­sen — Eier und Fleisch — oder die (län­ge­re) Auf­zucht der männ­li­chen Küken – gegen höhe­re Eier-Prei­se („Bruderhahn“-Projekte) sind akzeptabel.

8 Mil­lio­nen Fer­kel – von 53 Mil­lio­nen — ster­ben jedes Jahr, weil Sau­en auf immer grö­ße­re Wür­fe gezüch­tet wer­den. Heu­te sind es 30 Fer­kel pro Sau und Jahr. So vie­le kann aber kei­ne Mut­ter­sau ver­sor­gen. Ergeb­nis: 15 % „Ver­lust­ra­te“. Das ist zynisch.

Alter­na­ti­ven?

Ich esse Fleisch lie­ber sel­ten und wenig, dafür aber gutes – zuge­ge­ben ziem­lich teu­res – vom Bio­hof Wulks­fel­de. (Nur ca. 10% des Ein­kom­mens geben wir in Deutsch­land für Lebens­mit­tel aus. Das ist zu wenig Wert­schät­zung, fin­de ich, gera­de für Fleisch, Milch und Eier.)

Wer auf einem Bio­hof Sau­en, Fer­kel, Rin­der oder Hüh­ner beob­ach­tet — drin­nen wie drau­ßen -, der lächelt und freut sich. Die Bil­der aus Mega­stäl­len machen trau­rig und wütend. Genau­so wie eine Agrar­po­li­tik, die das zulässt.

Übri­gens: Gril­len kann man auch Gemü­se und Bio­fleisch, aber mög­lichst nicht mehr als gewünscht.

Foto: Public­Do­mai­nI­mages auf pix​a​bay​.com

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