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Umwelt­kri­mi­na­li­tät lohnt sich!

Posted on 2. September 2024

Zumin­dest solan­ge die Bekämp­fung orga­ni­sier­ter Kri­mi­na­li­tät nicht erheb­lich ver­stärkt wird. Das ist das ernüch­tern­de Ergeb­nis, das die Anti­kor­rup­ti­ons­or­ga­ni­sa­ti­on Trans­pa­ren­cy Deutsch­land e.V. in ihrem Posi­ti­ons­pa­pier „Umwelt­kri­mi­na­li­tät — Nähr­bo­den für Kor­rup­ti­on, Betrug und Geld­wä­sche“ mit Bezug zu wei­te­ren ein­schlä­gi­gen Stu­di­en vorlegt.

Umwelt­kri­mi­na­li­tät ist ein straff orga­ni­sier­tes und lukra­ti­ves Geschäft, das ste­tig wächst und weit­ge­hend ohne Pro­ble­me Gren­zen über­schrei­tet. Ein Delikt kommt sel­ten allein: Kor­rup­ti­on betreibt man nicht um der Kor­rup­ti­on wil­len, son­dern um ande­re Delik­te straf­frei bege­hen zu kön­nen: z.B. Umwelt­ver­schmut­zung, Men­schen- und Dro­gen­han­del, Han­del mit ille­ga­len Waren und Geld­wä­sche. Poli­zei und Jus­tiz sind häu­fig nicht aus­rei­chend aus­ge­stat­tet, um den Ver­bre­chern mit den Mit­teln der Straf­ver­fol­gung ange­mes­sen nach­zu­kom­men und oben­drein gelingt es den Kri­mi­nel­len häu­fig auch ihre Beu­te zu behal­ten. Laut WWF (2020) zäh­len zu den lukra­tivs­ten Umweltverbrechen

  • der ille­ga­le Holz­ein­schlag (51−152 Mil­li­ar­den US-Dollar)
  • die ille­ga­le Fische­rei (11−23 Mil­li­ar­den US-Dollar)
  • die Wil­de­rei und der ille­ga­le Arten­han­del (7−23 Mil­li­ar­den US-Dollar)
  • der ille­ga­le Han­del mit Müll (10−12 Mil­li­ar­den US-Dollar)
  • der ille­ga­le Berg­bau und Han­del mit Edel­me­tal­len (12−48 Mil­li­ar­den US-Dollar)
  • der ille­ga­le Ölab­bau und ‑han­del (19−23 Mil­li­ar­den US-Dollar)

Welt­weit wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr nach Anga­ben der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on Glo­bal Wit­ness 177 Umwelt­schüt­zer getö­tet. Abge­se­hen von Dro­gen­kri­mi­na­li­tät, die Ham­burg seit Neu­es­tem gemein­sam mit euro­päi­schen und mit­tel­ame­ri­ka­ni­schen Staa­ten bekämp­fen will, sind nach dem Orga­ni­zed Crime Index (OCI 2023) auch der ille­ga­le Holz­han­del eine zuneh­men­de Rol­le, da orga­ni­sier­te Ver­bre­cher­ban­den in den Her­kunfts­län­dern mit kor­rup­ten Beam­ten und Händ­lern zusam­men­ar­bei­ten. Kri­mi­nel­ler Han­del mit geschütz­ten und sel­te­nen Pflan­zen und dar­aus her­ge­stell­ten Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln aus Süd­ost­asi­en und Latein­ame­ri­ka ist in Deutsch­land im Vor­marsch. Deutsch­land ist ein Tran­sit- und Ziel­land für den Han­del mit wild leben­den Tie­ren und ein wich­ti­ger Umschlag­platz ille­gal gehan­del­ter Waren wie Elfen­bein, Schup­pen­tie­re und leben­de Tie­re. Deutsch­land ist auch für den ille­ga­len Han­del mit Amphi­bi­en, Säu­ge­tie­ren und Fisch­pro­duk­ten bekannt, denn gro­ße Flug­hä­fen und Häfen wer­den für den Schmug­gel genutzt.

Deutsch­land spielt auch eine Rol­le bei der Kri­mi­na­li­tät mit nicht-erneu­er­ba­ren Res­sour­cen, ins­be­son­de­re bei Ver­bre­chen im Zusam­men­hang mit Gold­schmug­gel sowie Steu­er­be­trug mit Die­sel­kraft­stoff. Deut­sche Unter­neh­men sind an Berg­bau­ver­bre­chen im Aus­land beteiligt.

Aus all dem lei­tet Trans­pa­ren­cy acht kon­kre­te For­de­run­gen ab, die zur Umset­zung der Euro­päi­schen Richt­li­nie (EU) 2024/1203 über den straf­recht­li­chen Schutz der Umwelt aus April 2024 bei­tra­gen sollen.

  1. Schwer­punkt­staats­an­walt­schaf­ten für Umwelt­kri­mi­na­li­tät in den Bun­des­län­dern ein­rich­ten mit geziel­ter Spezialisierung
  2. Koor­di­nie­rungs- und Ver­net­zungs­stel­len ein­rich­ten für ver­stärk­te Zusam­men­ar­beit zwi­schen ver­schie­de­nen Fach­be­hör­den, Poli­zei und Staats­an­walt­schaf­ten auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebene
  3. Res­sour­cen von Voll­zugs­be­hör­den auf­sto­cken: Zoll, Poli­zei und Jus­tiz mit aus­rei­chen­den per­so­nel­len, tech­ni­schen, zeit­li­chen und finan­zi­el­len Res­sour­cen und Schu­lungs­an­ge­bo­ten ausstatten
  4. Ermitt­lungs­in­stru­men­te prü­fen, so dass bei schwe­ren Fäl­len von Umwelt­kri­mi­na­li­tät, wenn nötig, Maß­nah­men ange­wen­det wer­den kön­nen, die bis­her bei schwe­ren Fäl­len von orga­ni­sier­ter Kri­mi­na­li­tät zum Ein­satz kommen
  5. Ver­mö­gens­ein­zie­hung stär­ken, damit zugleich zugleich die finan­zi­el­len Vor­tei­le resul­tie­rend aus Kor­rup­ti­on und Geld­wä­sche abge­schöpft werden
  6. Kon­se­quen­ten Schutz für hin­weis­ge­ben­de Per­so­nen gewähr­leis­ten, die Umwelt­straf­ta­ten mel­den oder die Ermitt­lun­gen unterstützen
  7. Trans­pa­renz bei Umwelt­straf­ta­ten ver­bes­sern: ein spe­zi­el­les Bun­des­la­ge­bild für Umwelt­kri­mi­na­li­tät zur bes­se­ren Erfas­sung und Dar­stel­lung von Umwelt­kri­mi­na­li­tät ein­füh­ren. Dazu reicht die poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­tis­tik nicht aus.
  8. Unter­neh­mens­straf­recht bzw. Ver­bands­sank­tio­nen­ge­setz zur straf­recht­li­chen Ver­ant­wort­lich­keit juris­ti­scher Per­so­nen ein­füh­ren sowie das Lega­li­täts­prin­zips (Pflicht zur Ver­fol­gung) und ein wirk­sa­mes Sank­ti­ons­re­gime für Umwelt­kri­mi­na­li­tät etablieren

Die­se For­de­run­gen betref­fen nicht nur die Bun­des­ebe­ne, son­dern auch die Bun­des­län­der. So sol­len z.B. Schwer­punkt­staats­an­walt­schaf­ten für Umwelt­kri­mi­na­li­tät sowie Koor­di­nie­rungs- und Ver­net­zungs­stel­len für effi­zi­en­te Zusam­men­ar­beit mit ande­ren rele­van­ten Behör­den ein­ge­rich­tet werden.

Sep­tem­ber 2024

Hele­na Peltonen-Gassmann

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