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Sie­ben Jah­re nach Rana Pla­za ist nicht viel gesche­hen – aber jetzt!

Posted on 23. April 2020

Die Bil­der vom Zusam­men­sturz des Fabrik­ge­bäu­des in Dha­ka, Ban­gla­desch, haben wohl jeden erschüt­tert. Über 1100 Men­schen sind dabei zu Tode gekom­men. Wenn man die unmensch­li­chen Arbeits­be­din­gun­gen der Näher*innen dort an der stän­dig wech­seln­den Bil­lig­mo­de spie­gelt, wird die Absur­di­tät der Lie­fer­ket­ten sicht­bar. Die Ursa­che für die Kata­stro­phe im Jahr 2013 waren Gier, viel­fa­che Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit und Kor­rup­ti­on, nicht nur vor Ort, son­dern ent­lang der gan­zen Lie­fer­ket­te. Und Rana Pla­za ist nur ein Bei­spiel unter vie­len, wie unser 65. Rats­tref­fen vor Kur­zem deut­lich mach­te: Tex­ti­li­en, Schu­he, Palm­öl, Roh­stof­fe aller Art, Medi­ka­men­te usw. wer­den unter Bedin­gun­gen in die west­li­chen Indus­trie­län­der impor­tiert, die hier kei­ne gesetz­li­chen Rege­lun­gen zum Schutz der Arbeit­neh­mer, der Umwelt und der Gesund­heit erfül­len würden.

Die Coro­­na-Pan­­de­­mie führt uns die untrag­ba­ren Struk­tu­ren der Lie­fer­ket­ten wie­der ein­mal vor Augen. Wäh­rend an die­sem Ende ein Finanz­pa­ket das ande­re zur Ret­tung hie­si­ger Unter­neh­men jagt, sind die am schwers­ten Betrof­fe­nen wie­der die Schwächs­ten Glie­der der Ket­te. DAS MUSS EIN ENDE HABEN! Die Zivil­ge­sell­schaft for­dert seit lan­gem danach, dass die Unter­neh­men, die die höchs­ten Gewin­ne aus den Struk­tu­ren bezie­hen, auch Ver­ant­wor­tung über­neh­men müs­sen. Schö­ne Wor­te und lee­re Ver­spre­chun­gen sind schlicht nicht mehr hinnehmbar.

Die Erho­lung von Coro­na muss neue Vor­zei­chen bekom­men: Fai­rer Han­del – im umfas­sen­den Sinn der Wor­te. Zwei zen­tra­le Kom­po­nen­ten müs­sen grund­le­gend reno­viert werden:

  • Inves­­ti­­ti­ons- und Han­dels­ab­kom­men der EU mit den Lieferländern
  • die Ver­ant­wor­tung der Unter­neh­men, die die Vor­tei­le aus den Abkom­men genie­ßen, aber für Ver­let­zun­gen der Men­schen­rech­te oder für Kor­rup­ti­on in die­sen Län­dern gesetz­lich nicht zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den können.

Die Zivil­ge­sell­schaft hat bei­de Miss­stän­de ange­pran­gert, wur­de dafür gern als wirt­schafts­feind­lich, auch USA-fein­d­­lich und vom Wirt­schafts­mi­nis­ter nur als „reich und hys­te­risch“ dis­kre­di­tiert. Die OECD hat sich bereits deut­lich zu Wort gemel­det und eine Umge­stal­tung der Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men gefor­dert und schon längst zu mehr Fair­ness in den Han­dels­ab­kom­men auf­ge­ru­fen, in denen die seit 2015 ange­kün­dig­ten Anti­kor­rup­ti­ons­klau­seln noch immer nicht ange­wen­det wer­den. Die UN Ent­­wick­­lungs- und Han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on UNC­TAD eben­so. Wenn die Liefer­länder ihre eige­nen Märk­te vor unse­ren viel­fach sub­ven­tio­nier­ten west­li­chen Pro­duk­ten schüt­zen woll­ten, war Pro­tek­tio­nis­mus die gro­ße Keu­le, die geschwun­gen wurde.

Auf ein­mal ist alles anders. Angst vor Chi­na hat auch hier­zu­lan­de Pro­tek­tio­nis­mus wie­der salon­fä­hig gemacht. Pro­tek­tio­nis­mus kommt näm­lich vom ‚schüt­zen‘. Mit Coro­na erle­ben wir es selbst, was es bedeu­tet, wenn man nicht gren­zen­los pro­du­zie­ren und ver­kau­fen kann, wenn es nicht mehr selbst­ver­ständ­lich ist, dass man arbei­ten und die Fami­lie ernäh­ren kann.

Für Ham­burg bedeu­tet dies, dass die Freie und Han­se­stadt zuguns­ten einer gründ­li­chen Neu­ori­en­tie­rung in Rich­tung sozi­al-öko­­­lo­­gi­­scher Trans­for­ma­ti­on deut­lich Posi­ti­on bezie­hen muss:

  • Kein Han­dels­ab­kom­men der alten Sor­te darf mehr von Ham­burg rati­fi­ziert werden.
  • Ham­burg muss sei­ne Stim­me für ein Lie­fer­ket­ten­ge­setz erhe­ben, das die Sorg­falts­pflich­ten der Unter­neh­men für Men­schen­rech­te, Umwelt und Kor­rup­ti­ons­prä­ven­ti­on ver­bind­lich regelt

Hier fin­den Sie eini­ge Bei­spiel­vi­de­os von Vor­komm­nis­sen, die nach einer gesetz­li­chen Sorg­falts­pflicht schreien:

  • Rana Pla­za fünf Jah­re nach dem Ein­sturz 2013 (2:38 min):
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​r​o​E​G​3​O​_​H​LyM
  • Tee­an­bau in Assam, Indi­en 2019 (1:30 min)
    https://​www​.mis​sio​-hilft​.de/​o​n​l​i​n​e​—​s​p​e​n​d​e​n​/​p​r​o​j​e​k​t​e​—​f​o​e​r​d​e​r​n​/​a​s​i​e​n​/​i​n​d​i​e​n​/​i​n​d​i​e​n​—​m​e​n​s​c​h​e​n​h​a​n​d​e​l​—​a​u​f​—​d​e​n​—​t​e​e​p​l​a​n​t​a​g​e​n​—​s​t​o​p​p​en/
  • Fabrik­brand im Jahr 2012 bei KiK-Zulie­­fe­­rer in Paki­stan – Betrof­fe­ne berich­ten (2:37 min):
    https://youtu.be/PbrqRZMod‑A
  • Ent­wal­dung für Palm­öl­an­bau in Indo­ne­si­en (2018, 3:38 min)
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​K​K​e​w​d​0​b​R​_Bw
  • Damm­bruch in Bru­mad­in­ho, Bra­si­li­en am 25. Jan 2019 (0:57 min)
    Eisen­erz­ge­win­nung für deut­sche Stahl­pro­duk­ti­on; TÜV-Süd zer­ti­fi­zier­te den Damm als sicher:
    https://​you​tu​.be/​A​J​J​P​y​v​R​k​0Do
  • Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen beim Kakao­an­bau in Afri­ka 2020 (8:36 min)
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​B​1​I​v​5​0​L​7​P74
  • Frei­han­dels­ab­kom­men gefähr­det Umwelt in Bra­si­li­en 2019 – Pes­ti­zi­de, Regen­wald­ro­dung, Ver­trei­bung der Bewohner(2:47 min)
    https://www.dw.com/de/freihandelsabkommen-gef%C3%A4hrdet-umwelt-in-brasilien/av-49534790
  • Col­tan­ab­bau Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen in Kon­go 2017 (7:33 min)
    https://​www​.dw​.com/​d​e​/​c​o​l​t​a​n​—​u​n​d​—​m​e​n​s​c​h​e​n​r​e​c​h​t​e​—​i​m​—​k​o​n​g​o​/​a​v​—​3​8​7​8​4​662
  • Medi­ka­men­ten­pro­duk­ti­on & mul­ti­re­sis­ten­te Kei­me in Indi­en 2017 (1:23 min) –Phar­­ma-Abwäs­­ser
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​i​P​a​5​N​y​A​0​SFI
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