17. Sep­tem­ber 2018

Lie­be Run­d­­brief-Lese­rin­­nen und Leser,

Wald­ro­dun­gen für die Braun­koh­le­för­de­rung in Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len, rechts­extre­me Aus­schrei­tun­gen in meh­re­ren deut­schen Städ­ten, eine Ham­bur­ger SPD, die sich noch immer nicht deut­lich zum Rück­kauf des Fern­wär­me­net­zes von Vat­ten­fall bekennt, obwohl sie dabei an einen Volks­ent­scheid aus dem Jahr 2013 gebun­den ist: Mit vie­len Ereig­nis­sen, die der­zeit gesche­hen, sind wir nicht ein­ver­stan­den. Oft domi­nie­ren dar­über hin­aus die lau­ten Stim­men die Debat­ten und eine schwei­gen­de Mas­se bleibt pas­siv – vor allem im Inter­net. Dabei ist es gera­de jetzt wich­tig, Posi­ti­on zu bezie­hen und sich ein­zu­mi­schen. Wir wol­len des­halb in die­sem Rund­brief auch die Kam­pa­gne „Nicht in mei­nem Namen“ vor­stel­len, die Ihnen hel­fen kann, Ihrer Mei­nung Aus­druck zu ver­lei­hen. Außer­dem kön­nen wir ein neu­es Mit­glied beim Zukunfts­rat begrü­ßen und haben Ihnen wie gewohnt wie­der Neu­ig­kei­ten, Infor­ma­tio­nen und Ver­an­stal­tungs­hin­wei­se aus der Nach­hal­tig­keits­de­bat­te zusammengestellt.

Wir wün­schen ange­neh­me und span­nen­de Lesestunden!

Ihr Zukunfts­­rat-Team


Wir hei­ßen unser neu­es Mit­glied willkommen

Das Bal­tic Envi­ron­men­tal Forum Deutsch­land (BEF Deutsch­land e. V.) wur­de 2003 gegrün­det und steht als fünf­tes Mit­glied der BEF Group in der Tra­di­ti­on der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen. Der deut­sche Ver­ein ver­folgt das Ziel, die Ost­see­ko­ope­ra­ti­on auch vom süd­li­chen Teil der Ost­see, der alten Han­se­r­ou­te fol­gend, zu inten­si­vie­ren und die Koope­ra­ti­on und den Erfah­rungs­aus­tausch mit Deutsch­land zu verstärken.

Auch wenn der geo­gra­phi­sche Bezugs­punkt Ost­see­raum bei den Pro­jek­ten die größ­te Auf­merk­sam­keit zukommt, gehen die Akti­vi­tä­ten auch über die­se Gren­zen hin­aus. So ist der deut­sche Ver­ein des BEF-Net­z­­wer­kes auch bestrebt in ande­ren Regio­nen Süd- und Ost­eu­ro­pas wie bei­spiels­wei­se in den Bal­kan­staa­ten, aber auch lokal und regio­nal in Ham­burg und dem angren­zen­den nord­deut­schen Raum tätig zu sein.

Die The­men, zu denen BEF Deutsch­land Pro­jek­te durch­führt, spie­geln die The­men der BEF Group wie­der: Ost­see­schutz, Ener­gie und Kli­ma­wan­del, Was­ser­rah­men­richt­li­nie, neue Che­mi­ka­li­en­po­li­tik, Abfall­ma­nage­ment, Indus­trie und Umwelt­schutz sowie Ver­­kehrs- und Sied­lungs­po­li­tik. Zusätz­lich bringt BEF Deutsch­land poli­­tik- und sozi­al­wis­sen­schaft­li­che Exper­ti­se in das BEF Netz­werk ein und ent­wi­ckelt Erhe­bungs­werk­zeu­ge und Per­­for­­mance-Indi­­ka­­to­­ren für die BEF Projekte.


Ein­la­dun­gen

Save the date

62. Rats­tref­fen „Mehr Bür­ger­de­mo­kra­tie wagen“

Am Diens­tag, 6. Novem­ber, 18 – 21 Uhr im Rudolf-Stei­­ner-Haus, Mit­tel­weg 11–12, 20148

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fol­gen in Kürze.


Von unse­ren Mitgliedern

Ham­bur­ger Netz­werk Grund­ein­kom­men braucht Unterstützung

Seit nun­mehr zwei Jah­ren arbei­tet das Ham­bur­ger Netz­werk Grund­ein­kom­men in einem klei­nen Team an einem Kon­zept einer inter­ak­ti­ven, mehr­spra­chi­gen euro­pä­isch aus­ge­rich­te­ten Wan­der­aus­stel­lung zum The­ma Bedin­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men. Mit spie­le­ri­schen Ele­men­ten soll der Zugang zu ver­schie­de­nen Aspek­ten des The­mas inter­ak­tiv ermög­licht wer­den. Die Aus­stel­lung soll sich mög­lichst als Treff­punkt einer euro­pa­wei­ten, gesell­schaft­li­chen Debat­te eta­blie­ren und das Bedin­gungs­lo­se Grund­ein­kom­men als demo­kra­ti­schen und kul­tu­rel­len Impuls ver­mit­teln. Dafür möch­te das Netz­werk die Aus­stel­lung in Euro­pa zu so vie­len Men­schen wie mög­lich brin­gen, und sie als Akteu­re — und nicht allein als Kon­su­men­ten — in die­se Ent­wick­lung einbinden.

Auf Grund­la­ge der Kon­zept­ideen soll nun ein pro­fes­sio­nel­les Aus­stel­lungs­kon­zept und eine Bro­schü­re mit ers­ten Visua­li­sie­run­gen erstellt wer­den. Die­se wird dabei hel­fen, wei­te­re Geld­ge­ber zu fin­den oder auch eine Crow­d­­fun­­ding-Kam­­pa­­g­ne zu star­ten, um die Pro­duk­ti­on der Aus­stel­lung und ihren lau­fen­den Betrieb finan­zie­ren zu können.

Für die Kon­zept­erstel­lung und die Bro­schü­re — also den Start­schuss die­ser bis­her ein­zig­ar­ti­gen BGE-Aus­­s­tel­­lung — wer­den 24.000 Euro benö­tigt. Des­halb freut sich das Netz­werk über Spen­den in jeder Höhe. Je schnel­ler die Sum­me zusam­men haben, des­to zügi­ger kön­nen sie loslegen.

Das Spen­den­kon­to ist:

Kon­to­in­ha­ber: Ham­bur­ger Netz­werk Grund­ein­kom­men e.V.

IBAN: DE49 430 609 672 008 366 700

BIC: GENODEM1GLS

GLS Gemein­schafts­bank

Bit­te als Spen­den­zweck “Spen­de BGE-Aus­­s­tel­­lung” ange­ben, damit die Spen­den rich­tig zuge­ord­net wer­den können.

Für Rück­fra­gen zum Aus­stel­lungs­pro­jekt oder für Abspra­chen grö­ße­rer Spen­den­be­trä­ge ste­hen Micha­el Scholz und Otto Lüde­mann aus dem Pro­jekt­team sehr ger­ne zur Verfügung:

Micha­el Scholz: michael.​scholz@​grundeinkommen-​hamburg.​de / Tel. 0171–6131977

Otto Lüde­mann: otto.​luedemann@​grundeinkommen-​hamburg.​de / Tel. 0160–3404444

20 Jah­re Bür­ger­be­geh­ren und Bür­ger­ent­scheid in Hamburg

am Frei­tag, 21.09.2018 ab 18:00 Uhr (Ein­lass ab 17:30 Uhr) im Rodolf-Stei­­ner-Haus, Mit­tel­weg 11–12, 20148 Hamburg

Mehr Demo­kra­tie LV Ham­burg fei­ert am 21. Sep­tem­ber die Mög­lich­keit, die Hamburger*innen seit 20 Jah­ren haben, ihre Anlie­gen in Form von Bür­ger­be­geh­ren und Bür­ger­ent­schei­den zu arti­ku­lie­ren und durch­zu­set­zen. Rück­blick, Ein­blick und Aus­blick u.a. mit

• Dr. Andre­as Dressel, Finanz­se­na­tor, zustän­dig für die Bezir­ke und zugleich aus­ge­wie­se­ner Ken­ner der Materie

• Dr. Gün­ter Beck­stein, ehe­ma­li­ger bay­ri­scher Minis­ter­prä­si­dent, die Bedeu­tung kom­mu­na­ler Selbst­ver­wal­tung und bay­ri­sche Erfah­run­gen wer­den sein The­ma sein.

Und damit es nicht zu ernst wird, wur­de das A Capel­la Ter­zett Livel­la Kadó eingeladen.

Um Anmel­dung wird gebe­ten: helena.​peltonen@​mehr-​demokratie.​de, Tel. 31769100

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Ham­burg

Men­schen­ket­te für den Rück­kauf der Fernwärme

Per­sön­lich­kei­ten der Ham­bur­ger Ener­gie­wen­de haben zu einer Men­schen­ket­te für den Rück­kauf des Ham­bur­ger Fern­wär­me­sys­tems auf­ge­ru­fen, die am Frei­tag, dem 21.9.2018, statt­fin­den soll – einen Tag vor dem 5. Jah­res­tag des Net­­ze-Volks­­en­t­­scheids. Die Fern­wär­me­kon­zes­si­on sowie die Geschäfts- und Betriebs­ge­heim­nis­se der Vat­ten­fall Wär­me Ham­burg GmbH sol­len dabei sym­bo­lisch vom Vat­­ten­­fall-Kun­­den­­zen­­trum dem Senat und der Bür­ger­schaft ins Rat­haus über­bracht wer­den, gestal­tet vom Ham­bur­ger Künst­ler Axel Rich­ter. Mit der Men­schen­ket­te, die vom Ham­bur­ger Ener­gie­tisch (HET) und sechs wei­te­ren Ham­bur­ger Umwelt­in­itia­ti­ven initi­iert wur­de, sol­len Poli­ti­ker, Senat und Bür­ger­schaft unter­stützt wer­den, die für den unver­züg­li­chen Rück­kauf des Fern­wär­me­net­zes ein­tre­ten. Treff­punkt ist um 16 Uhr am Glo­cken­gie­ßer­wall 2 vor der Kunst­hal­le. Mehr erfah­ren…

Ver­le­gung des Fern­bahn­ho­fes Alto­na vor­läu­fig gestoppt

Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ham­burg hat einem von der Bür­ger­initia­ti­ve Prell­bock Alto­na und dem VCD, Lan­des­ver­band Nord ein­ge­reich­ten Eil­an­trag zum sofor­ti­gen Stopp der Bau­maß­nah­men für den Abriss und die Ver­le­gung des Fern­bahn­ho­fes Alto­na statt­ge­ge­ben. Davon ist auch eines der größ­ten Städ­te­bau­pro­jek­te in Ham­burg betrof­fen: Auf den frei­wer­den­den Gleis­flä­chen sol­len Hun­der­te Woh­nun­gen ent­ste­hen. Prell­bock Alto­na und VCD Nord begrü­ßen die, nach sorg­fäl­ti­ger Abwä­gung der von den Klä­gern vor­ge­brach­ten Grün­de, getrof­fe­ne Ent­schei­dung des OVG Ham­burg, den Bau­stopp für das Dieb­s­­teich-Pro­­jekt bis zu einer Ent­schei­dung im Haupt­sa­che­ver­fah­ren auf­recht zu erhalten.

Bei­de Initia­ti­ven set­zen sich für eine Neu­pla­nung des Pro­jek­tes und den Erhalt des Bahn­ho­fes Alto­na als Fern­bahn­hof ein. Dies sei sowohl im Inter­es­se der Fahr­gäs­te als auch im Inter­es­se der Umwelt. Mehr erfah­ren…

Quel­le: NDR

Elb­ver­tie­fung – nicht mehr zu verhindern?

Die Ham­bur­ger Hafen­be­hör­de (HPA) und das Was­­ser- und Schiff­fahrts­amt Nord (WSA) haben den Pla­ner­gän­zugs­be­schluss für die geplan­te Elb­ver­tie­fung vor­ge­legt. Ent­schei­den­de Kri­tik­punk­te von BUND, NABU und WWF sind nicht berück­sich­tigt. Wird jetzt bald mit den Arbei­ten begonnen?

Die geplan­te Elb­ver­tie­fung leh­nen die Umwelt­ver­bän­de wei­ter­hin ab. Sie ist öko­lo­gisch hoch pro­ble­ma­tisch, die Ent­wick­lung des Con­­tai­­ner-Ver­­kehrs ist ganz anders ver­lau­fen als vor­her gesagt. Die Elbe lei­det deut­lich stär­ker unter den Aus­wir­kun­gen der ver­gan­ge­nen Ein­grif­fe als pro­gnos­ti­ziert: Der Tiden­hub ist seit Ende der Beweis­auf­nah­me zur letz­ten Ver­tie­fung um mehr als 20 cm ange­stie­gen und gefähr­det mitt­ler­wei­le sogar die Spei­cher­stadt. Die Ver­schli­ckung der wert­vol­len Elbe-Sei­­ten­räu­­me und Häfen über­for­dert die Behör­den schon jetzt. Die Ver­bän­de for­dern statt der Elb­ver­tie­fung eine Nord­deut­sche Hafen­ko­ope­ra­ti­on. Häfen wie der Jade-Weser Port in Wil­helms­ha­ven kön­nen schon jetzt von den größ­ten Con­tai­ner­schif­fen ange­fah­ren wer­den. Eine sol­che Koope­ra­ti­on wür­de die geplan­ten und für den Steu­er­zah­ler teu­ren Fluss­ver­tie­fun­gen an Elbe und Weser über­flüs­sig machen und das Öko­sys­tem Elbe nicht noch stär­ker belas­ten. Mehr erfah­ren…

Quel­le: BUND Hamburg

Die Regio­nal­wert AG Ham­burg gibt wie­der Bür­­ger-Akti­en aus

„Für eine star­ke, bäu­er­li­che öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft. Und gute, regio­na­le Lebens­mit­tel.“ Unter die­sem Leit­spruch setzt sich die Regio­nal­wert AG Ham­burg für das Über­le­ben und die För­de­rung von regio­na­len Betrie­ben ein, die sich hohe sozia­le und öko­lo­gi­sche Stan­dards gesetzt haben. Unter­stüt­zen kön­nen sie die Betrie­be dank der Ein­nah­men durch die Bür­­ger-Akti­en, die sie regel­mä­ßig aus­ge­ben. Wer nun Teil die­ses zukunfts­rei­chen Pro­jekts wer­den will, kann vor­aus­sicht­lich ab Sep­tem­ber 2018 selbst Bür­­ger-Akti­en erwerben.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu dem Pro­jekt sowie zum Akti­en­er­werb fin­det ihr hier.


Über den Tellerrand

Kli­ma­kla­ge gegen die EU

Von der Kli­ma­kri­se betrof­fe­ne Fami­li­en aus Euro­pa und Län­dern außer­halb der EU kla­gen vor dem Gericht der Euro­päi­schen Uni­on. Der Vor­wurf: Die EU-Kli­­ma­­zie­­le für 2030 lie­fern nicht den not­wen­di­gen Bei­trag zur Abwen­dung gefähr­li­cher Kli­ma­wan­del­fol­gen und ver­let­zen des­halb die Grund­rech­te der Klä­ger. und damit ihre Grund­rech­te ver­letz­ten. Es kla­gen aus­schließ­lich Fami­li­en, die direkt von Fol­gen des Kli­ma­wan­dels bedroht sind. Eine sol­che Kla­ge ist auf EU-Ebe­­ne bis­her ein­zig­ar­tig. Die Fami­li­en wol­len ins­be­son­de­re errei­chen, dass die EU den unzu­rei­chen­den Reduk­ti­ons­pfad für die Emis­sio­nen sowie die Kli­­ma- und Ener­gie­zie­le für 2030 ver­bes­sert und die dafür not­wen­di­gen Maß­nah­men ver­ab­schie­det. Mehr erfah­ren…

Nicht in mei­nem Namen.

Da sind sie doch, die Vie­len, die den Angriff auf unse­re poli­ti­sche Kul­tur, unse­re Insti­tu­tio­nen, die Men­schen­rech­te und die Offe­ne Gesell­schaft nicht hin­neh­men. Sie demons­trie­ren in Mün­chen gegen die Regie­rungs­po­li­tik und in Ber­lin, Dres­den, Kas­sel und etli­chen wei­te­ren Städ­ten gegen die Kri­mi­na­li­sie­rung der See­not­ret­tung und gegen die neue Inhu­ma­ni­tät in der Asyl- und Flücht­lings­po­li­tik. Vie­le Men­schen wol­len deut­lich machen, dass sol­che Poli­tik nicht in ihrem Namen statt­fin­det. Die­se Über­zeu­gung muss sicht­bar sein. Eine Grup­pe von Enga­gier­ten und Künstler*innen hat des­halb die Kam­pa­gne NICHT IN MEI­NEM NAMEN gestar­tet und ein Logo gestal­tet, das gern geteilt und ver­brei­tet wer­den darf.

Die Kam­pa­gne rich­tet sich gegen ein Deutsch­land und ein Europa,

  • in dem man die Men­schen­wür­de angreift,
  • in dem Men­schen ver­ächt­lich gemacht werden,
  • in des­sen Namen Lager errich­tet werden,
  • in dem Flüch­t­­lings- und Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on nicht gelten.

Wer sich der Kam­pa­gne anschlie­ßen will, fin­det hier wei­te­re Infor­ma­tio­nen sowie Logos in allen For­ma­ten und für alle Anwen­dun­gen (Insta­gram, Face­book, …). Mehr erfah­ren…

Koh­le­aus­stieg muss dop­pelt so schnell gehen

Im Ener­gie­kon­zept der Bun­des­re­gie­rung wer­den grund­sätz­lich die rich­ti­gen Wei­chen gestellt, schrei­ben Vize­prä­si­dent Prof. Dr.-Ing Man­fred Fische­dick und Seni­or Advi­sor Prof. Dr. Peter Hen­ni­cke vom Wup­per­tal Insti­tut in ihrem Arti­kel “So geht Koh­le­aus­stieg: Ziel­ge­rich­tet und selbst­be­stimmt”. Aller­dings: Um die­ser Wei­chen­stel­lung gerecht zu wer­den, müs­se die Umset­zung deut­lich ambi­tio­nier­ter werden.

Die Autoren gehen im Arti­kel dar­auf ein, dass es einen plan­vol­len, sozi­al- und wirt­schafts­ver­träg­li­chen Aus­stieg geben müs­se. Aus Kli­ma­schutz­grün­den gibt es dazu kei­ne Alter­na­ti­ve. Als füh­ren­des Indus­trie­land müs­se sich Deutsch­land am obe­ren Rand des im Ener­gie­kon­zept fest­ge­leg­ten Reduk­ti­ons­ziels ori­en­tie­ren: 95 Pro­zent weni­ger Kli­ma­ga­se bis 2050. Dies sei auch mög­lich und aus Grün­den der Glaub­wür­dig­keit für Deutsch­land essen­ti­ell jetzt auf einen kon­kre­ten Pfad zur Errei­chung die­ses Ziels umzu­schwen­ken. Für 2030 bedeu­tet das eine Reduk­ti­on der Koh­le­ver­stro­mung bereits um 75 Pro­zent im Ver­gleich zu heu­te. “Zugleich muss bis dahin der Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien am Brut­to­strom­ver­brauch von heu­te 36 Pro­zent min­des­tens auf das in der Koali­ti­ons­ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­te Niveau von 65 Pro­zent anstei­gen”, beto­nen die Autoren. Par­al­lel dazu brau­che es deut­lich mehr Schwung bei der Erschlie­ßung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz­po­ten­zia­le und einen über­fäl­li­gen Ein­stieg in eine Verkehrswende.

Erschie­nen ist der Arti­kel “So geht Koh­le­aus­stieg: Ziel­ge­rich­tet und selbst­be­stimmt” in movum – Debat­ten­ma­ga­zin der Umwelt­be­we­gung und ist über die­sen Link abrufbar.


Publi­ka­tio­nen und Studien

Kli­ma­schutz durch nur durch zügi­gen Kohleausstieg

Die Strom­erzeu­gung aus Braun- und Stein­koh­le war im Jahr 2016 für mehr als ein Vier­tel der deut­schen Trei­b­haus­­gas- Emis­sio­nen ver­ant­wort­lich. Unter den Bun­des­län­dern ist Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len der mit Abstand größ­te CO2-Emittent.

Ein auf detail­lier­te Model­le gestütz­ter Bericht des DIW ana­ly­siert die der­zeit dis­ku­tier­ten Koh­le­aus­stiegs­pfa­de und zeigt, dass eine mög­lichst zügi­ge Reduk­ti­on der Koh­le­ver­stro­mung in Deutsch­land und in Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len not­wen­dig ist, um die deut­schen Kli­ma­zie­le noch errei­chen zu kön­nen. Die Ana­ly­se­zeigt auch, dass ein deut­scher Koh­le­aus­stieg die Dekar­bo­ni­sie­rung in Euro­pa vor­an­treibt und den Aus­bau erneu­er­ba­rer­Ener­gien in den Nach­bar­län­dern anrei­zen kann. Mehr erfahren…

Pas­send dazu:

Kaum Arbeits­markt­fol­gen durch Kohleausstieg

Der Koh­le­aus­stieg hat weni­ger Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­plät­ze in der Braun­koh­le­indus­trie als befürch­tet. Auch wenn die För­de­rung von Braun­koh­le bis zum Jahr 2030 stär­ker zurück­geht, sind kaum betriebs­be­ding­te Kün­di­gun­gen nötig. Eine aktu­el­le Stu­die des Öko-Ins­ti­­tuts zeigt, dass im Jahr 2030 ins­ge­samt noch 8.000 Beschäf­tig­te in der För­de­rung von Braun­koh­le und der Strom­erzeu­gung arbei­ten, wenn die Kli­ma­zie­le der Bun­des­re­gie­rung erreicht wer­den. Lesen Sie hier die voll­stän­di­ge Pres­se­mit­tei­lung des Öko-Instituts.

Nach­hal­ti­ge Berichterstattung

Am 1. August 2018 ver­öf­fent­lich­ten die Glo­bal Report­ing Initia­ti­ve (GRI) und der United Nati­ons Glo­bal Com­pact (UNGC) ihre Publi­ka­ti­on “Inte­gra­ting the SDGs into Cor­po­ra­te Report­ing: A Prac­ti­cal Gui­de”. Die­ser Leit­fa­den soll einen stan­dar­di­sier­ten Rah­men für die Mes­sung von und für die Bericht­erstat­tung zu den posi­ti­ven wie nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen von Unter­neh­mens­ak­ti­vi­tä­ten auf die UN Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals, SDGs) bieten.

Er schafft dabei kei­nen völ­lig neu­en Berichts­rah­men, son­dern baut auf den zehn Prin­zi­pi­en des UN Glo­bal Com­pact, den Leit­prin­zi­pi­en der Ver­ein­ten Natio­nen für Wirt­schaft und Men­schen­rech­te, und den GRI Sus­taina­bi­li­ty Report­ing Stan­dards auf. Der Leit­fa­den unter­stützt Unter­neh­men bei der Prio­ri­sie­rung rele­van­ter SDGs und Zie­le für ihr Geschäft.

Die Publi­ka­ti­on ist Teil der Arbeit der Action Plat­form on Report­ing on the SDGs und wird ergänzt durch zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zu inves­to­ren­re­le­van­ten Aspek­ten der SDG-Berich­t­er­sta­t­­tung von Unter­neh­men: „In Focus: Addres­sing Inves­tor Needs in Busi­ness Report­ing”. Mehr erfah­ren…

Kli­ma­schutz im Ver­kehr nur durch Maßnahmenmix

Die von der Bun­des­re­gie­rung beschlos­se­nen Kli­ma­schutz­zie­le im Ver­kehr sind nur mit einem Mix ambi­tio­nier­ter Maß­nah­men zu errei­chen. Dazu gehö­ren unter ande­rem weit­ge­hen­de Effi­zi­enz­vor­ga­ben für Pkw und Lkw sowie grund­le­gen­de Refor­men der Steu­ern und Abga­ben auf Kraft­stof­fe und Fahr­zeu­ge. Damit die beschlos­se­ne CO2-Min­­de­rung um 40 bis 42 Pro­zent bis 2030 im Ver­gleich zu 1990 erreicht wer­den kann, ist „das Aus­schöp­fen der tech­ni­schen Poten­zia­le der Fahr­zeu­ge zwar not­wen­dig, aber nicht aus­rei­chend“, heißt es in einer Ana­ly­se des Ber­li­ner Thinktank Ago­ra Ver­kehrs­wen­de. Mehr erfah­ren…


Inter­net Tipps

Audio-Gui­­de „Leben­di­ge Als­ter“ via App

Auf einer Wan­de­rung oder Rad­tour zwi­schen Pop­­pen­­büt­t­­ler- und Fuhls­dor­fer Schleu­se gibt es viel zu ent­de­cken. Mit der App „Natür­lich Ham­burg!“ bie­ten das Pro­jekt Leben­di­ge Als­ter und die Behör­de für Umwelt und Ener­gie Ham­burg jetzt einen kos­ten­lo­sen, bebil­der­ten Audio­gui­de für die­ses Gebiet. Über eine Stre­cke von 8 km wer­den an ins­ge­samt 10 Punk­ten inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen zur Als­ter und ihrer Umge­bung beschrie­ben – nicht nur für Erwach­se­ne! Zu jedem Punkt wer­den auch span­nen­de Details kind­ge­recht erklärt.

War­um braucht der Fisch­ot­ter eine eige­ne Brü­cke? War­um stin­ken die Tei­che nahe der Als­ter im Som­mer? Woher kommt der gel­be Schlamm am Hang des Als­ter­ufers? Und war­um ist zu viel Sand in der Als­ter ein Pro­blem? Die Ant­wor­ten auf die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen wer­den auf der span­nen­den Tour beant­wor­tet. Zusätz­lich gibt es Steck­brie­fe und Fotos von typi­schen Als­ter­be­woh­nern und Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu den Aktio­nen des Pro­jekts „Leben­di­ge Alster“.

Die App „Natür­lich Ham­burg!“ ist im App Store und im Goog­le Play Store kos­ten­los erhältlich.


Wett­be­wer­be und Ausschreibungen

Ideen für den Nah­ver­kehr der Zukunft gesucht

Wie las­sen sich Ihre Wün­sche an einen attrak­ti­ven Nah­ver­kehr der Zukunft mit digi­ta­len Mit­teln erfüllen?

Mit die­ser Fra­ge rich­ten sich das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur (BMVI) und die Initia­ti­ve „Deutsch­land – Land der Ideen“ im Rah­men des Deut­schen Mobi­li­täts­prei­ses an ganz Deutsch­land. Gemein­sam mit dem Ver­band Deut­scher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV) wer­den beim Ideen­wett­be­werb ori­gi­nel­le, krea­ti­ve Ein­fäl­le gesucht, wie durch den Ein­satz digi­ta­ler Mit­tel der Nah­ver­kehr noch attrak­ti­ver wer­den kann.

Jeder kann mit­ma­chen. Ob kur­zer Gedan­ken­blitz, fri­scher Denk­an­satz oder unkon­ven­tio­nel­le Kon­zept­skiz­ze: Jede smar­te Idee ist herz­lich will­kom­men und kann bis zum 30. Sep­tem­ber 2018 unter ideen.deutscher-mobilitätspreis.de ein­ge­reicht werden.

Die bes­ten drei Ideen erhal­ten Preis­gel­der im Gesamt­wert von 6.000 Euro und wer­den bei einer Preis­ver­lei­hung im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur mit dem Deut­schen Mobi­li­täts­preis geehrt. Nicht nur die Gewin­ner pro­fi­tie­ren von der Teil­nah­me am Deut­schen Mobi­li­täts­preis. Alle Ein­rei­cher haben die Chan­ce, sich mit ihren Pro­jek­ten um eine finan­zi­el­le För­de­rung durch das BMVI zu bewerben.

Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zum Ideen­wett­be­werb fin­den Sie hier.

6. Har­bu­g­er Nachhaltigkeitspreis

Vom 3. Sep­tem­ber bis zum 12. Okto­ber 2018 kön­nen sich inter­es­sier­te Projektbetreiber*innen unter buero@​harburg21.​de um den Har­bur­ger Nach­hal­tig­keits­preis bewer­ben. Am 23. Novem­ber fin­det die von der loka­len Pres­se beglei­te­te offi­zi­el­le Preis­ver­lei­hung mit musi­ka­li­schem und kuli­na­ri­schem Rah­men­pro­gramm im Har­bur­ger Rat­haus statt.

Die Bewer­bung steht Ein­zel­per­so­nen, Grup­pen, Orga­ni­sa­tio­nen, Insti­tu­tio­nen und Fir­men mit Sitz in Har­burg offen, die sich mit zukunfts­fä­hi­gen The­men wie zum Bei­spiel Umwelt­fra­gen, Res­sour­cen­schutz, Kli­ma, Gerech­tig­keit, Bil­dung und Bil­dungs­chan­cen, gesun­der Ernäh­rung und Mobi­li­tät, Ent­wick­lungs­po­li­tik usw. in Har­burg befassen.

Eine fach­kun­di­ge Jury ver­gibt den Preis, der mit ins­ge­samt 2.000 EUR dotiert ist. Infos und Unter­la­gen (Fly­er, Bewer­bungs­bo­gen) fin­den Inter­es­sier­te hier. Das HAR­­BUR­­G21-Büro berät gerne.


Ter­mi­ne

Soli­da­risch leben – gemein­sam gestalten! 

Am Mitt­woch, den 07.11.2018 im Zei­se Kino, Frie­dens­al­lee 7–9, 22765 Hamburg

Viel­falt – kul­tu­rell, bio­lo­gisch und sozi­al — ist die Grund­la­ge unse­res Lebens. Die ein­ge­tra­ge­ne Genos­sen­schaft OEKO­GE­NO eG setzt sich für die­se Viel­falt ein. 1988 grün­de­te die Genos­sen­schaft die Öko­bank mit dem Ziel, eine Alter­na­ti­ve zur bestehen­den Ban­ken­land­schaft zu schaf­fen. Zum 30-jäh­ri­­gen Bestehen lädt sie mit einer Ver­an­stal­tung zum Fei­ern, aber auch zum Nach­den­ken ein. Dabei möch­te sie ihre Gäs­te anre­gen und bewegen.

Nek­ta­ri­os Vlacho­pou­los beginnt mit einem Poet­ry Slam, der zu einem kaba­ret­tis­ti­schen Blick auf das Leben in unse­rer Gesell­schaft ein­lädt. Der renom­mier­te Foto­graf und Autor Tobi­as Hau­ser zeigt die über­wäl­ti­gen­de Natur Cos­ta Ricas und stellt die Fra­ge, wie wir ver­hin­dern kön­nen, dass die­ses Para­dies zer­stört wird. Wir sind gera­de dabei, eine der fas­zi­nie­rends­ten Natur­schön­hei­ten die­ser Erde end­gül­tig zu zer­stö­ren. Tobi­as Hau­ser zeigt u.a. an vie­len Bei­spie­len die fata­len Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels. Eine span­nen­de Rei­se zwi­schen Fas­zi­na­ti­on und Ernüchterung.

Mehr Infor­ma­tio­nen und Kar­ten­ver­kauf (ab Ende Sep­tem­ber) erhal­ten Sie hier.