17. Novem­ber 2018

Lie­be Run­d­­brief-Lese­rin­­nen und Leser,

eine Zeit für wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen kommt auf uns zu. Im Dezem­ber tagt die Koh­­le-Kom­­mis­­si­on in Ber­lin und in Polen fin­det die Welt­kli­ma­kon­fe­renz statt. Der im Okto­ber ver­ab­schie­de­te Son­der­be­richt des IPCC zum 1,5°C‑Klimaziel zeig­te noch ein­mal: Ent­schei­dun­gen für einen kon­se­que­nen Kli­ma­schutz müs­sen jetzt geschlos­sen wer­den, sonst ist es bald zu spät. Des­halb fin­den Sie in unse­rer aktu­el­len Run­d­­brief-Aus­­­ga­­be auch vie­le Bei­trä­ge zum die­sem Thema.

Die Kli­­ma-Alli­anz, deren Mit­glied auch der Zukunfts­rat Ham­burg ist, hat ein For­de­rungs­pa­pier ver­öf­fent­licht. Wir als Zukunfts­rat selbst haben unse­ren aktua­li­sier­ten HEINZ, den jähr­li­chen Nach­hal­­ti­g­keits-Indi­­ka­­to­­ren­­be­richt für die Stadt Ham­burg, ver­öf­fent­licht und dar­aus For­de­run­gen für den Senat abge­lei­tet. Außer­dem unter­stüt­zen wir eine gro­ße Anti-Koh­­le Demons­tra­ti­on, die am 1. Dezem­ber zeit­gleich in Ber­lin und in Köln statt­fin­den soll. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie im Rund­brief. Sie sehen, die Zeit der Ent­schei­dun­gen naht. Las­sen Sie uns wei­ter dafür kämp­fen, dass es die rich­ti­gen werden.

Wir wün­schen ange­neh­me und span­nen­de Lesestunden!

Ihr Zukunfts­­rat-Team


Ein­la­dun­gen

Karls­hö­her Gespräch: Spielt Geld kei­ne Rol­le? Wirt­schaft und Klimaschutz.

In Koope­ra­ti­on mit dem Zukunfts­rat Hamburg.

Mitt­woch, 21. Novem­ber 2018, 18:00 — 20:30 Uhr auf dem Gut Karls­hö­he, Karls­hö­he 60 d, 22175 Hamburg

Ankom­men im Klein­huis’ Gars­ten­bis­tro um 18:00 Uhr; Beginn der Dis­kus­si­on um 18:30 Uhr

Was ist der öko­no­misch bes­te Weg zu einem wirk­sa­men Kli­ma­schutz? Impul­se und Dis­kus­si­on mit Podi­ums­gäs­ten aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Zivilgesellschaft.

Podi­ums­gäs­te:

Prof. Dr. Her­mann Held, Uni­ver­si­tät Ham­burg — Kli­ma­Cam­pus Hamburg
Dr. Robert Pietz­cker, Pots­dam Insti­tut für Kli­ma­fol­gen­for­schung (PIK)
Alex­an­der Porsch­ke, Natur­schutz­bund (NABU) Hamburg
Pie­ter Was­muth, Vat­ten­fall GmbH, Ham­burg und Norddeutschland
Doro­thee Häu­ßer­mann, Ende Gelän­de — Koh­le stop­pen. Kli­ma schützen.

Mode­ra­ti­on:
Ange­la Gros­se, Wis­sen­schafts­jour­na­lis­tin


In eige­ner Sache

Der neue HEINZ ist da!

Der Zukunfts­rat Ham­burg hat sei­ne 30 „Ham­bur­ger Ent­­wick­­lungs-Indi­­ka­­to­­ren Zukunfts­fä­hig­keit – HEINZ“ für 2018 aktua­li­siert. Der Rück­gang der CO2-Emis­­sio­­nen (Wer­te von 2016) bleibt in Ham­burg weit hin­ter dem Ziel von 1,5 Grad Cel­si­us glo­ba­ler Kli­­ma-Erwär­­mung zurück. Die CO2-Emis­­sio­­nen des Ver­kehrs sin­ken in der Han­se­stadt seit Jah­ren nicht mehr. Der Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien am Pri­mär­ener­gie­ver­brauch ist in Ham­burg auf mage­re 3,9% zurückgegangen.

Der Zukunfts­rat for­dert des­halb für Ham­burg rigo­ro­se Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz und folgt damit der Emp­feh­lung des Welt­kli­ma­rats IPCC. Bis­her frisst das Wachs­tum in CO2-rele­­van­­ten Berei­chen auch erfolg­rei­che CO2-Ein­s­par­­ma­ß­­nah­­men immer wie­der auf — sog. “Rebound-Effek­­te“. Ein Wachs­tums­stopp dient hier auch nicht nur dem Kli­ma, son­dern auch ande­ren Nach­hal­tig­keits­zie­len, zu deren Umset­zung sich der Senat im letz­ten Jahr ver­pflich­te­te (Druck­sa­che 21/9700). Zur Errei­chung des 1,5‑Grad-Ziels kön­nen Wachs­tums­stopps aller­dings nur ers­te Schrit­te für einen umfas­sen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess sein. Die For­de­run­gen des Zukunfts­rats sowie den voll­stän­di­gen HEINZ zum Down­load fin­den sie hier.


Ham­burg

HAW Ham­burg koor­di­niert „Euro­pean School of Sus­taina­bi­li­ty Sci­en­ces and Research“

Hoch­schu­len welt­weit sind auf­ge­ru­fen, die 17 Nach­hal­tig­keits­zie­le (Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals) der Ver­ein­ten Natio­nen umzu­set­zen. In Euro­pa braucht es dafür eine Ein­rich­tung, die das The­ma Nach­hal­tig­keit inte­gra­tiv, also unter Berück­sich­ti­gung von The­men wie Kli­ma­an­pas­sung, Gesund­heit, Gen­der und Chan­cen­gleich­heit, ver­folgt. Eine sol­che Ein­rich­tung wird es ab Okto­ber 2018 in Ham­burg geben: Die Euro­pean School of Sus­taina­bi­li­ty Sci­en­ces and Rese­arch, kurz ESS­SR, initi­iert und koor­di­niert durch die Hoch­schu­le für Ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg (HAW Ham­burg), soll die Nach­hal­tig­keits­zie­le euro­pa­weit durch trans­dis­zi­pli­nä­re For­schungs­pro­jek­te, Gra­du­ier­ten­aus­bil­dung sowie Fort- und Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men umsetzen.

Das Beson­de­re der Euro­pean School: Sie wird als vir­tu­el­le Ein­rich­tung im Sin­ne der Nach­hal­tig­keit auf eine neue Infra­struk­tur oder Gebäu­de ver­zich­ten; die Part­ner­hoch­schu­len wer­den die Initia­ti­ven der ESS­SR über­wie­gend aus ihren bereits exis­tie­ren­den Res­sour­cen bedie­nen. Ein wei­te­res Novum: Auch Ver­bän­de und Unter­neh­men, die im Sin­ne der Nach­hal­tig­keits­zie­le der Ver­ein­ten Natio­nen arbei­ten, kön­nen sich als Koope­ra­ti­ons­part­ner an der ESS­SR betei­li­gen. „Wir wol­len, dass For­schung nicht allein durch Hoch­schu­len betrie­ben wird, auch Umwelt­ver­bän­de und Unter­neh­men sind ein­zu­bin­den. Die­se set­zen die For­schungs­er­geb­nis­se, wenn die Vor­aus­set­zun­gen stim­men, direkt in die Pra­xis um“, erläu­tert der neue Direk­tor Prof. Dr. Dr. Wal­ter Leal. Es sei eine Schwä­che der heu­ti­gen Nach­hal­tig­keits­for­schung, dass oft ein Gleich­ge­wicht zwi­schen Theo­rie und Pra­xis feh­le. “Wir wol­len dage­gen steuern“.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

Stadt­Land­Na­vi ent­wi­ckelt anpas­sungs­fä­hi­ge Tools für ein nach­hal­ti­ges Flächenmanagement

Ver­gan­ge­ne Woche begann mit einem Kick-off Tref­fen in Leip­zig das For­schungs­pro­jekt Stadt­Land­Na­vi, das von der Hafen­Ci­ty Uni­ver­si­tät Ham­burg (HCU Ham­burg) koor­di­niert wird. Das Pro­jekt ent­wi­ckelt den Ansatz einer stra­te­gi­schen Navi­ga­ti­on für eine res­sour­cen­scho­nen­de Land­nut­zung am Bei­spiel der Stadt­re­gi­on Leip­zig und erprobt die­sen. Dazu wer­den zusam­men mit den regio­na­len Akteu­ren Geo­da­ten sowie Pla­­nungs- und Koope­ra­ti­ons­pro­zes­se ana­ly­siert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Damit soll ein gemein­sa­mes, fle­xi­bles Han­deln über admi­nis­tra­ti­ve Gren­zen hin­weg ermög­licht wer­den. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) för­dert Stadt­Land­Na­vi bis zum Jahr 2023 mit ins­ge­samt 2,3 Mio. Euro im Rah­men der För­der­maß­nah­me Stadt-Land-Plus. Betei­ligt sind neben der HCU Ham­burg der Grü­ne Ring Leip­zig, die Hoch­schu­le Anhalt, der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band Lei­p­­zig-Wes­t­­sach­­sen, die Stadt Leip­zig und die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Dresden.

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Über den Tellerrand

Vier deut­sche Städ­te unter den hun­dert nach­hal­tigs­ten Städ­ten der Erde. 

Für die Unter­su­chung hat das Bera­­tungs- und Pro­jek­tie­rungs­un­ter­neh­men Arca­dis 100 Welt­städ­te auf den Prüf­stand gestellt und ver­gli­chen. In den drei eng mit den UN-Zie­­len für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (SDGs) abge­stimm­ten Kate­go­rien „Peo­p­le“, „Pla­net“ und „Pro­fit“ haben die Exper­ten die Städ­te unter die Lupe genom­men. Deut­sche Städ­te schnei­den ins­ge­samt sehr gut ab. Als bes­te deut­sche Metro­po­le lan­de­te Mün­chen auf Platz sie­ben, Frank­furt am Main fin­det man auf Platz zehn, Ham­burg und Ber­lin bele­gen im Ran­king die Plät­ze 17 und 18. Auf den ers­ten drei Plät­zen lie­gen Hon­kong Zürich und Paris.

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Was bedeu­tet 1,5°C?

Was Deutsch­land beim Kli­ma­schutz tut, ori­en­tiert sich bis­lang am Zwei-Grad-Ziel. Die Erd­er­hit­zung, die schon rund ein Grad erreicht hat, soll dem­nach auf zwei Grad begrenzt wer­den. Mit dem Paris-Abkom­­men, das völ­ker­recht­lich ver­bind­lich ist, gilt nun aber ein ehr­gei­zi­ge­res Ziel. Die glo­ba­le Erwär­mung soll bei “deut­lich unter zwei Grad” gestoppt wer­den, mög­lichst bei 1,5 Grad. Dass dafür ein Koh­le­aus­stieg unum­gäng­lich sein wird, hat die Bun­des­re­gie­rung inzwi­schen erkannt. Für die Fra­ge, wie und wann dies von­stat­ten­ge­hen soll, hat sie eine Koh­le­kom­mis­si­on ein­ge­setzt, die bis Jah­res­en­de Vor­schlä­ge auf den Tisch legen soll. Doch die Fra­ge, was genau gesche­hen muss, ist noch immer offen.

Der Ber­li­ner Thinktank Cli­ma­te Ana­ly­tics hat nun dar­auf eine Ant­wort for­mu­liert. Erst­mals wur­de aus­ge­rech­net, was die Ein­hal­tung des 1,5‑Grad-Ziels des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens für den deut­schen Ener­gie­sek­tor bedeu­ten würde.Die Ergeb­nis­se dürf­ten der Bun­des­re­gie­rung, die sich mit Kli­­ma­­schutz-Gro­ß­­ta­­ten bis­lang nicht her­vor­ge­tan hat, eini­ges Kopf­zer­bre­chen berei­ten. Laut dem Bericht muss Deutsch­land bis 2030 die Strom­erzeu­gung durch Koh­le been­den, um sei­nen Bei­trag für das 1,5‑Grad-Ziel zu leis­ten. Der­zeit lie­fern Braun- und Stein­koh­le jedoch noch immer knapp 40 Pro­zent des Stroms hier­zu­lan­de. Bis 2020, so rech­net der Bericht wei­ter vor, müs­sen rund 16.000 Mega­watt Koh­le­kraft­werks­leis­tung still­ge­legt wer­den – und zwar zusätz­lich zu den bereits beschlos­se­nen Stilllegungen.

Dass 16.000 Mega­watt eine sehr deut­li­che Haus­num­mer sind, ist auch den Stu­di­en­au­toren bewusst. Sie ver­wei­sen des­halb auf die zahl­rei­chen Vor­zü­ge, die ein schnel­ler Koh­le­aus­stieg mit sich brin­gen wür­de – vor allem für die Gesund­heit der Bür­ger. Zwi­schen 18 und 52 Mil­li­ar­den Euro an Gesund­heits­kos­ten könn­ten bis 2030 ein­ge­spart wer­den, wenn mit der Koh­le­ver­stro­mung zügig Schluss gemacht wird. Mehr erfah­ren…

Quel­le: kli​ma​re​por​ter​.de

Neu­es Ver­pa­ckungs­ge­setz für weni­ger Plas­tik­müll und mehr Recycling

Das Ver­pa­ckungs­ge­setz (Ver­packG) löst am 1. Janu­ar 2019 die der­zeit gel­ten­de Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung (Ver­packV) ab. Die Ände­run­gen betref­fen grund­sätz­lich jeden Her­stel­ler bzw. Erstin­ver­kehr­brin­ger in Deutsch­land, der Waren für eine Lie­fe­rung an pri­va­te End­ver­brau­cher erst­ma­lig ver­packt und gewerbs­mä­ßig in Ver­kehr bringt. Der eigent­li­che Grund für das neu in Kraft tre­ten­de Ver­pa­ckungs­ge­setz anstel­le einer Neu­for­mu­lie­rung der Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung ist die Schaf­fung der „Stif­tung Zen­tra­le Stel­le Ver­pa­ckungs­re­gis­ter“. Die Zen­tra­le Stel­le soll für eine bes­se­re Kon­trol­le sowie einen fai­ren Wett­be­werb sor­gen. Im Ver­pa­ckungs­re­gis­ter LUCID wer­den alle Her­stel­ler, Mar­ken und Händ­ler erfasst, die Ver­pa­ckun­gen pro­du­zie­ren und aus­ge­ben. Das Regis­ter über­wacht zudem, ob die gesetz­li­chen Recy­cling­quo­ten für Ver­pa­ckun­gen ein­ge­hal­ten wer­den. Mehr erfah­ren…

Quel­le: Busi­ness­Part­ner PBS


Publi­ka­tio­nen und Studien

Wann, wenn nicht jetzt! Kli­ma­zie­le 2030: Zivil­ge­sell­schaft legt Maß­nah­men­pro­gramm vor.

Die Kli­­ma-Alli­anz, ein Bünd­nis von mehr als sech­zig Orga­ni­sa­tio­nen aus der Brei­te der Zivil­ge­sell­schaft, hat ein umfas­sen­des For­de­rungs­pa­pier erar­bei­tet, in dem die not­wen­di­gen Maß­nah­men in allen kli­ma­po­li­ti­schen Hand­lungs­fel­dern beschrie­ben wer­den, damit Deutsch­land sein Kli­ma­ziel 2030 erreicht. Vier Ver­tre­ter der betei­lig­ten Ver­bän­de stell­ten das Papier heu­te auf einer Pres­se­kon­fe­renz in Ber­lin vor. Zen­tra­le For­de­run­gen sind ein bal­di­ger Koh­le­aus­stieg, die schnel­le Umset­zung der Ver­­kehrs- und Agrar­wen­de sowie ein ambi­tio­nier­ter CO2-Preis. Der Zukunfts­rat Ham­burg unter­stützt als Mit­glied die For­de­run­gen der Kli­­ma-Alli­anz ausdrücklich.

Die Pres­se­mit­tei­lung sowie das voll­stän­di­ge For­de­rungs­pa­pier kön­nen Sie hier einsehen.

“Brown to Green” — Kli­­ma-Per­­for­­mance der G20 analysiert

Seit 2015 ana­ly­siert die Kli­­ma­­schutz-Orga­­ni­­sa­­ti­om Cli­ma­te Trans­pa­ren­cy die Kli­­ma­­schutz-Bemü­hun­­gen der G20-Län­­der und ver­öf­fent­licht die Ergeb­nis­se im “Brown to Green” Report. Die Ergeb­nis­se sind ernüch­ternd. Die G20-Staa­­ten sei­en zusam­men für rund vier Fünf­tel der welt­wei­ten Treib­haus­ga­se ver­ant­wort­lich und bezö­gen 82 Pro­zent ihrer Ener­gie aus den fos­si­len Brenn­stof­fen Koh­le, Öl und Gas. Und die von den G20 beschlos­se­nen Kli­ma­zie­le sei­en nicht aus­rei­chend, um die inter­na­tio­na­len Kli­ma­zie­le zu errei­chen. Vor allem Koh­lestrom und der Ver­kehrs­sek­tor ver­hin­dern bis­lang Fort­schrit­te. Getrof­fe­ne Maß­nah­men sind bei wei­tem nicht aus­rei­chend. In Deutsch­land sind die CO2-Emis­­sio­­nen sogar gestiegen.

Der voll­stän­di­ge Report (auf Eng­lisch) steht hier zum Down­load bereit.

Laden­preis — wah­rer Preis? Oder: Was kos­ten uns Lebens­mit­tel wirklich?

Wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Augs­burg haben heu­te in Mün­chen bei einer Pres­se­kon­fe­renz der Toll­wood GmbH für Kul­­tur- und Umwelt­ak­ti­vi­tä­ten die Ergeb­nis­se der Stu­die „How much is the dish – was kos­ten uns Lebens­mit­tel wirk­lich?“ vor­ge­stellt. Die­se von Toll­wood und der Schweis­furth Stif­tung in Auf­trag gege­be­ne Stu­die eva­lu­iert ver­ur­sa­cher­ge­recht exter­ne Kos­ten der deut­schen Land­wirt­schaft. Kon­kret ent­larvt sie die „ver­steck­ten Kos­ten“, die durch drei maß­geb­li­che Umwelt­be­las­tun­gen – Stick­stoff, Trei­b­haus­­gas-Emis­­sio­­nen und Ener­gie­ver­brauch – bei der Pro­duk­ti­on von Lebens­mit­teln ent­ste­hen, der­zeit aber nicht in die Markt­prei­se für Lebens­mit­tel ein­be­zo­gen werden.

“Unse­re Stu­die offen­bart eine erheb­li­che Fehl­be­prei­sung und damit Markt­ver­zer­rung durch die Preis­dif­fe­renz, die zwi­schen den aktu­el­len Erzeu­ger­prei­sen und den wah­ren Kos­ten liegt”, resü­miert Dr. Tobi­as Gaug­ler vom Insti­tut für Mate­ri­als Resour­ce Manage­ment (MRM) der Uni­ver­si­tät Augs­burg und erläu­tert wei­ter: “Die höchs­ten exter­nen Fol­ge­kos­ten und damit größ­ten Fehl­be­prei­sun­gen gehen mit der Pro­duk­ti­on kon­ven­tio­nell her­ge­stell­ter Pro­duk­te tie­ri­schen Ursprungs ein­her. Die­se müss­ten auf Erzeu­ge­r­ebe­ne drei­mal so teu­er sein wie der­zeit bepreist, also mit einem Auf­schlag von 196 % auf die Erzeu­ger­prei­se. Die zweit­höchs­ten Auf­schlä­ge mit 96 % müss­ten für kon­ven­tio­nell her­ge­stell­te Milch­pro­duk­te erfol­gen und die nied­rigs­ten mit 6 % für Bio-Lebens­­­mi­t­­tel pflanz­li­chen Ursprungs. Mehr erfah­ren…

Quel­le: Deut­sche Welle

Wachs­tums­kri­ti­sche Stu­die zu Klimaszenarien

Anfang Okto­ber erschien der Son­der­be­richt des Welt­kli­ma­rats zur Ein­hal­tung der 1,5°C‑Grenze der Erd­er­wär­mung. Grund­la­ge für die Berich­te sowie für die Ent­wick­lung von geeig­ne­ten Maß­nah­men sind Kli­ma­schutz­sze­na­ri­en. Die­se fol­gen aller­dings der­zeit einem wirt­schaft­li­chem Wachs­tums­pfad, da die zugrun­de­lie­gen­den sozio­öko­no­mi­schen Annah­men alle von wei­te­rem Wirt­schafts­wachs­tum aus­ge­hen und die Model­lie­run­gen mit Model­len erfol­gen, in denen Maß­nah­men, die zu einem Weni­ger an Pro­duk­ti­on und Kon­sum füh­ren, ent­we­der nicht abge­bil­det wer­den kön­nen oder auf­grund eines begrenz­ten Wohl­fahrts­be­griffs nicht zum Ein­satz kom­men. Hier­durch wird ein grund­le­gen­der Wan­del hin zu einer Gesell­schaft ohne Wirt­schafts­wachs­tum ausgeblendet.

Bei der Hein­rich-Böll-Stif­­tung ist nun eine Stu­die erschie­nen, in der die Kli­­ma­­schutz-Sze­na­ri­en aus wachs­tums­kri­ti­scher Sicht ana­ly­siert wer­den. Zur Stu­die gelan­gen Sie hier


Inter­net Tipps

Bun­des­re­gie­rung star­tet neu­es Por­tal zur Vor­sor­ge gegen Klimaschäden 

Seit dem 25. Sep­tem­ber kön­nen sich Behör­den, Unter­neh­men und inter­es­sier­te Bür­ger beim “Deut­schen Kli­ma­vor­sor­ge­por­tal” über Mög­lich­kei­ten zur Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del infor­mie­ren.
Ab heu­te kön­nen sich Behör­den, Unter­neh­men und inter­es­sier­te Bür­ger beim “Deut­schen Kli­ma­vor­sor­ge­por­tal” über Mög­lich­kei­ten zur Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del infor­mie­ren. Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Sven­ja Schul­ze stell­te das Por­tal gemein­sam mit dem Deut­schen Wet­ter­dienst der Öffent­lich­keit vor. Das “Deut­sche Kli­ma­vor­sor­ge­por­tal” (KLi­VO) bie­tet staat­lich geprüf­te und aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zum Kli­ma­wan­del in Deutsch­land und Emp­feh­lun­gen zur Vor­sor­ge gegen Kli­ma­schä­den. Mit KLi­VO kön­nen Inter­es­sen­ten den Vor­sor­ge­be­darf für ihre Regi­on und ihren Tätig­keits­be­reich erken­nen und bekom­men Tipps für geeig­ne­te Maß­nah­men. Das Por­tal ist im Inter­net unter www​.kliv​o​por​tal​.de zu finden.


Ter­mi­ne

Demo „Koh­le stop­pen! Kli­ma­schutz jetzt!“ am 1. Dezem­ber in Ber­lin und Köln zu unterstützen.

Im Dezem­ber geht es gleich dop­pelt ums Kli­ma: Beim Welt­kli­ma­gip­fel in Polen und in der Koh­­le-Kom­­mis­­si­on in Ber­lin. Wäh­rend die Welt über die Umset­zung des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens ver­han­delt, ent­schei­det sich in Ber­lin, ob Deutsch­land sei­ne Ver­spre­chen wahr macht – und aus der Koh­le aus­steigt. Des­halb wer­den wir am 1. Dezem­ber gleich dop­pelt demons­trie­ren: In Köln, vor den Toren des größ­ten Braun­koh­le­re­viers Euro­pas, und in Ber­lin, vor der Haus­tür der Bundesregierung.

Die Kli­­ma-Alli­anz Deutsch­land die­se Demo als Teil des Trä­ger­krei­ses unter­stützt bereits die Demons­tra­ti­on. Als brei­tes Bünd­nis für den Kli­ma­schutz gibt es die Chan­ce, dass die Demo rich­tig groß wird. Des­halb kön­nen Sie schon jetzt die Demons­tra­ti­on unterstützen:

  • Wer­den Sie Teil des Unterstützer*innenkreises (indem Sie Wieb­ke Witt von der Kli­­ma-Alli­anz (wiebke.​witt@​klima-​allianz.​de) das Logo ihrer Orga­ni­sa­ti­on schicken)
  • Bun­ter Pro­test kos­tet Geld: Unter­stüt­zen Sie die Demo durch einen finan­zi­el­len Beitrag
  • Bit­te ver­brei­ten Sie die Demo über Ihre Home­page, in Ihren News­let­tern und Mitgliederzeitschriften
  • Bit­te unter­stüt­zen Sie die Ver­brei­tung der Demons­tra­ti­on auch auf Twit­ter, Face­book und ande­ren sozia­len Medien.
  • Hel­fen Sie bei der Mobi­li­sie­rung: Fly­er und Pla­ka­te für die Demo kön­nen Sie hier bestellen.

Das Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men gibt den Weg aus der Koh­le vor – las­sen Sie uns gemein­sam dafür in Köln und Ber­lin auf die Stra­ße gehen! Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

Sys­tem Chan­ge, not Cli­ma­te Change!

am 19.11.2018 von 17:00 — 21:00 Uhr im Wäl­der­haus — RENN.nord, Am Insel­park 19, 21109 Hamburg. 

Das vom glo­ba­len Nor­den ver­tre­te­ne Leben und Wirt­schafts­sys­tem, das auf Wachs­tum ange­wie­sen ist, führt vor allem im glo­ba­len Süden zu ver­hee­ren­den Fol­gen für Natur und Mensch. In die­sem Work­shop soll in einer ers­ten Pha­se dar­über gespro­chen wer­den, wel­ches Leben uns davon abhält, Ver­än­de­run­gen anzu­sto­ßen. In der zwei­ten Pha­se wer­den kon­kre­te soli­da­ri­sche und öko­lo­gi­sche Alter­na­ti­ven ange­schaut, die das kapi­ta­lis­ti­sche Wachs­tums­pa­ra­dig­ma in Fra­ge stellen.

Anmel­dung erfor­der­lich bei hamed.abbaspur(at)posteo.net. Mehr Infor­ma­tio­nen erhal­ten Sie hier.

Win­ter­ba­sar der Han­sea­ti­schen Materialverwaltung

vom 7. bis 9. Dezem­ber 2017, jeweils 12 — 20 Uhr (Sams­tag 22 Uhr) in der Stock­mey­er­stra­ße 41–43.

Wer die Han­sea­ti­sche Mate­rail­ver­wal­tung noch nicht kennt, hat nun die Gele­gen­heit sie bei einem weih­nacht­li­chen Basar ken­nen­zu­ler­nen. Die Mate­ri­al­ver­wal­tung erhält Requi­si­ten, Büh­nen­bil­der, Deko­ra­ti­ons­ar­ti­kel, Möbel uns sons­ti­ges Mobi­li­ar von Thea­tern, Film­pro­duk­tio­nen, Wer­be­drehs, Mes­sen unsd sons­ti­gen Insti­tu­tio­nen. Die­se wer­den also nicht wie sonst sinn­los ent­sorgt. In der Han­sea­ti­schen Mate­ri­al­ver­wal­tung wer­den die Arti­kel gesam­melt und kön­nen güns­tig für z.B. stu­den­ti­sche Pro­jek­te, Kin­der­thea­ter. Fes­ti­vals und Fir­men­fei­ern gelie­hen wer­den. Über die letz­ten Jah­re ist ein beein­dru­cken­der Fun­dus aus meter­gro­ßen Nasen und ande­ren Ein­zel­an­fer­ti­gun­gen, Plas­tik­pflan­zen, Bil­dern, Mobi­li­ar aus ver­schie­de­nen Jahr­zehn­ten sowie Stof­fen und Bau­ma­te­ria­li­en ent­stan­den, den man zum Win­ter­ba­sar gemüt­lich erkun­den kann.

Die Mate­ri­al­ver­wal­tung lädt zum Aus­klin­gen des Jah­res ein. Freut euch dar­auf, euch von lecke­ren Pün­schen und Spei­sen Magen und See­le wär­men zu las­sen und macht euch – Vor­freu­de ahoi! – schon jetzt auf aller­lei Ein­falls­reich­tum und Über­ra­schun­gen gefasst, die so nur in die­sen Back­stein­ge­mäu­ern im Ober­ha­fen pas­sie­ren.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen hier.