17. Febru­ar 2019

Lie­be Rund­brief Lese­rin­nen und Leser,

mit die­ser Aus­ga­be des Rund­brie­fes mel­den wir uns aus der Win­ter­pau­se zurück. Obwohl das Jahr schon fort­ge­schrit­ten ist, möch­ten wir Ihnen an die­ser Stel­le noch ein gutes und frucht­vol­les Jahr 2019 wünschen.

Wir waren in der Win­ter­pau­se natür­lich nicht untä­tig und haben für Sie span­nen­de Neu­ig­kei­ten, Infor­ma­tio­nen und Ver­an­stal­tungs­hin­wei­se aus der Nach­hal­tig­keits­de­bat­te in Ham­burg und dar­über hin­aus zusammengestellt.

Wir wün­schen ange­neh­me und span­nen­de Lesestunden.

Ihr Zukunfts­­rats-Team


Ein­la­dun­gen

Film­vor­füh­rung VER­GIF­TET ODER ARBEITSLOS…?

Mati­née im ABA­TON am 24.3. um 11 Uhr im Abaton

Die Initia­ti­ven Gen­tech­nik­freie Metro­pol­re­gi­on Ham­burg, der BUND und der Zukunfts­rat Ham­burg zei­gen am 24. März den Auf­klä­rungs­film von Bern­ward Wem­ber zu einem seit Jahr­zehn­ten umkämpf­ten Thema.

Anfang der 80er Jah­re wur­de der Film vom ZDF pro­du­ziert, mit einer sei­ner­zeit neu­en fil­mi­schen Didak­tik, die kom­ple­xe Zusam­men­hän­ge mit gro­ßer Klar­heit und Ein­dring­lich­keit ver­mit­telt. 1982 wur­de der Film in stark gekürz­ter Fas­sung aus­ge­strahlt. Nach Kla­gen der Che­mie­in­dus­trie gab es extre­men Streit um den Film.

Mit sei­nen Aus­sa­gen ist der Film, der 1982 mit dem Deut­schen Kri­ti­ker­preis aus­ge­zeich­net wur­de, heu­te aktu­el­ler denn je. Er wird in der Ori­gi­nal­län­ge von 113 min. auf­ge­führt, anschlie­ßend gibt es eine Podi­ums­dis­kus­si­on mit dem Regis­seur Bern­ward Wember.

Beginn ist 11 Uhr, Gesamt­dau­er ca. 3 Std.

Unter­stützt wird die Mati­née von der Effen­ber­ger Voll­korn­bä­cke­rei. Kino­kar­ten sind im Vor­ver­kauf bei Effen­ber­ger für 8,50 EUR erhältlich.

Hier kön­nen Sie sich das Pla­kat zur Ver­an­stal­tung ansehen.

63. Rats­tref­fen: Stand und Per­spek­ti­ve der Ener­gie­wen­de in Norddeutschland

am Don­ners­tag, 21. März, 18:30 – 20:30 Uhr im Ver­an­stal­tungs­raum der GLS-Bank, Düs­tern­stra­ße 10.

Vor­trag und Dis­kus­si­on mit Prof. Dr. Wer­ner Beba, Lei­ter des Pro­jekt­ma­nage­ments NEW 4.0

In Ham­burg sto­cken CO2-Reduk­­ti­on und Fern­­wär­­me-Neu­or­­ga­­ni­­sa­­ti­on, in Schles­­wig-Hol­stein herrscht ein Mora­to­ri­um für die Wind­kraft — ist die nord­deut­sche Ener­gie­wen­de ins Stot­tern gera­ten? Wo ste­hen wir heu­te, wo lie­gen die Pro­ble­me, wel­ches sind die Perspektiven?

Das Groß­pro­jekt Nord­deut­sche Ener­gie­wen­de 4.0 (NEW 4.0) will mit digi­ta­ler Inno­va­ti­on die Ange­bo­te erneu­er­ba­rer Ener­gie aus dem Umland mit dem Ver­brauch in Ham­burg intel­li­gent ver­net­zen. Dazu gehö­ren Sek­tor­kopp­lung und Spei­cher­tech­nik eben­so wie Nach­fra­­ge-steu­e­rung und Akzep­­tanz-Kom­­mu­­ni­­ka­­ti­on. NEW 4.0 läuft von 2016 bis 2020, hat nun Halbzeit.

Prof. Dr. Beba ist Koor­di­na­tor des Groß­pro­jekts und einer der kom­pe­ten­tes­ten Exper­ten für die­ses kom­ple­xe Thema.

Die Mit­glie­der des Zukunfts­ra­tes sind im Anschluss an die Ver­an­stal­tung herz­lich ein­ge­la­den zur Mit­glie­der­ver­samm­lung 2019 und zur Neu­wahl des Koordinierungskreises.


In eige­ner Sache

Pres­se­mit­tei­lung: Deutsch­lands Roh­stof­fe ste­cken im Abfall.

Ham­burgs Abfall-Berg ist einer der höchs­ten der Repu­blik. Nur Müll­ver­mei­dung und Recy­cling spa­ren Roh­stof­fe und CO2-Emis­­sio­­nen. Ab 2019 müs­sen die Dua­len Sys­te­me mehr Ver­­­pa­­ckungs-Abfall recy­celn, Kunst­stof­fe zu 58%. Für alle Sied­lungs­ab­fäl­le zusam­men for­dert das Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz ab 2020 eine Recy­cling­quo­te von 65 %. In Ham­burg fehlt es an Trans­pa­renz und Kon­trol­le. Die von der Umwelt­be­hör­de genann­te „Recy­cling­quo­te“ ist eine Irre­füh­rung. Kreis­lauf­wirt­schaft beginnt bei der Her­stel­lung des Pro­dukts, nicht erst beim Abfall.

Seit ver­gan­ge­nem Jahr ver­sucht die Arbeits­grup­pe Kreis­lauf­wirt­schaft des Zukunfts­rats Ham­burg, ein inter­dis­zi­pli­nä­rer Kreis aus Exper­tin­nen und Exper­ten aus Wis­sen­schaft, Ver­brau­cher­schutz, Design und Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie Mit­glie­dern der cra­d­­le-to-cra­d­­le- und der zero-was­­te-Bewe­­gung, in Ham­burg Recy­cling­quo­ten zu ermit­teln, Abfall­frak­tio­nen nach­zu­ver­fol­gen und Müll­ver­mei­dung zu stär­ken. Sie stößt dabei auf enge Gren­zen. Lesen Sie in der voll­stän­di­gen Pres­se­mit­te­lung auf unse­rer Web­sei­te, wel­che die­se sind.


Von unse­ren Mitgliedern

Ver­pa­ckungs­gui­de der Stadt­rei­ni­gung Hamburg

Die Stadt­rei­ni­gung hat auf dem Ham­bur­ger Abfall­wirt­schafts­gip­fel mit über 120 Teil­neh­mern aus Poli­tik, Abfall­wirt­schaft und Indus­trie einen Ein­kaufs­gui­de für Ver­pa­ckun­gen vor­ge­stellt. Der Gui­de, der in Zusam­men­ar­beit mit der TU Ham­­burg-Har­­burg ent­wi­ckelt wur­de, klärt mit einem Ampel­sys­tem dar­über auf, wel­che Ver­pa­ckun­gen sich wie gut recy­celn las­sen. Sie kön­nen den Ver­pa­ckungs­gui­de hier kos­ten­los abrufen.

Neu­es Arbeits­heft “Ver­schwen­de­ri­sches Essen” für Bil­dungs­ar­beit erschienen

Das Jugend­bil­dungs­pro­jekt BIO­PO­LI der Agraar­ko­or­di­na­ti­on hat zwei neue Publi­ka­tio­nen veröffentlicht

Das eine ist das neue Bio­po­li Arbeits­heft “Ver­schwen­de­ri­sches Essen” zum The­ma Res­sour­cen­ver­brauch der Ernäh­rung und die Rol­le von Fleisch­kon­sum und Lebens­mit­tel­ab­fäl­len. Es ist sowhl für die schu­li­sche als auch für die außer­schu­li­sche Bil­dung geeig­net und ent­hält unter ande­rem auch Arbeits­auf­ga­ben, Akti­ons­ideen, Links, Lite­ra­tur und Film­tipps. Sie kön­nen es hier kos­ten­los als pdf abru­fen oder aber im Online-Shop bestellen.

Außer­dem hat BIO­PO­LI auf viel­fa­chen Wunsch von Lehrer*innen und ande­ren Bil­dungs­trä­gern erst­mals ein Pro­gramm­haft erstellt. Die­ses kön­nen Sie hier einsehen.


Ham­burg

Ham­bur­ger Rat­schlag erar­bei­tet wei­te­re For­de­run­gen zur Umset­zung der SDGs

Die Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals (SDG) ver­lan­gen die Par­ti­zi­pa­ti­on aller. So hat sich die Ham­bur­ger Zivil­ge­sell­schaft zusam­men­ge­tan, um die Umset­zung der UN Agen­da 2030 zu begleiten.

Bereits heu­te leben über 50 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung in Städ­ten. 2050 wer­den es vor­aus­sicht­lich 80 Pro­zent sein. Die Umset­zung der SDGs und damit die Erhal­tung der Lebens­be­din­gun­gen wird daher in den Städ­ten entschieden.

Des­we­gen haben die unter­zeich­nen­den Ham­bur­ger Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen zusätz­lich zu ihren bis­he­ri­gen For­de­run­gen am 23.11.2018 mit der Ham­bur­ger Zivil­ge­sell­schaft wei­te­re Emp­feh­lun­gen zu “Ungleich­heit been­den”, “Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit för­dern”, “Armut bekämp­fen” (SDG 10, 5, 1) sowie zu “Men­schen­rech­te, Wirt­schaft und Arbeits­welt” (SDG 8) erar­bei­tet, in der Hoff­nung, dass Ham­burg in die­sem Pro­zess nicht nur Ver­ant­wor­tung, son­dern auch eine Vor­bild­funk­ti­on für ande­re Städ­te übernimmt.

Die Doku­men­ta­ti­on zum fünf­ten Ham­bur­ger Rat­schlag am 23.11.2018 sowie die dort erar­bei­te­ten For­de­run­gen fin­den Sie hier.

„Nach­hal­tig­keit heißt inklusiv”

In der Ver­an­stal­tungs­rei­he zur Nach­hal­tig­keit stand im Bür­ger­haus Lok­stedt am 08.11.2018 Inklu­si­on im Mit­tel­punkt. Die selbst betrof­fe­ne 86-jäh­ri­­ge Ham­bur­ger Inklu­si­ons­pio­nie­rin, Akti­vis­tin, Kämp­fe­rin, Rebel­lin, Auf­klä­re­rin, Leh­re­rin, Autorin und Inklu­si­ons­pio­nie­rin Eva Boh­ne stand für ein aus­führ­li­ches Inter­view zur Verfügung.

In der Deut­schen Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie kommt ‚Inklu­si­on‘ bzw. ‚inklu­siv‘ 45 mal vor, im Ham­bur­gi­schen Umset­zungs­plan 25 mal. Wer Nach­hal­tig­keit anstrebt, kommt ohne Inklu­si­on nicht ans Ziel. Der Dia­log macht deut­lich, wie beschwer­lich der Weg der Betrof­fe­nen ist, wie­viel Ener­gie, Mut und Durch­hal­te­kraft bis zum heu­ti­gen Tag nötig sind, um längst unter­schrie­be­ne inter­na­tio­na­le Abkom­men in die Rea­li­tät umzu­set­zen. Es macht auch deut­lich, dass es jeden von uns etwas angeht.

Das jüngs­te Buch von Eva Boh­ne trägt den Titel „Was für ein MIT­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen. Ein­bli­cke in unse­re jün­ge­re Zeit­ge­schich­te.“ Taschen­buch, 366 Sei­ten, Ver­lag novum pro 2017, EUR 19,90, ISBN 978−3−95840−449−6

Den Bericht über den Dia­log mit Eva Boh­ne kön­nen Sie hier als PDF-Doku­­ment (510 KB) herunterladen.

Null­sum­men­spiel mit Sozialwohnungen

3000 neue Sozi­al­woh­nun­gen pro Jahr, so lau­tet das Ver­spre­chen des rot-grü­­nen Senats seit zwei Jah­ren. Tat­säch­lich gelang es dem Senat zuletzt im Zusam­men­spiel mit der Immo­bi­li­en­wirt­schaft den Woh­nungs­bau anzu­kur­beln. Auch wenn das selbst­ge­steck­te Ziel im ver­gan­ge­nen Jahr mit nur 2466 fer­tig­ge­stell­ten Sozi­al­woh­nun­gen ver­fehlt wur­de, steht Ham­burg im bun­des­wei­ten Ver­gleich gut da. Im Schnitt ent­steht etwa jede ach­te Sozi­al­woh­nung in der Hansestadt.

Aktu­ell gibt es rund 79.000 Sozi­al­woh­nun­gen in Ham­burg. Trotz der mas­si­ven Bau­be­mü­hun­gen gelingt es aller­dings nicht, die Zahl zu stei­gern. Jedes Jahr fal­len tau­sen­de Sozi­al­woh­nun­gen aus der Bin­dung. Allein in 2018 waren es rund 3400 Woh­nun­gen. In die­sem Jahr fal­len wei­te­re 3466 Woh­nun­gen aus der Preis­bin­dung. Das Ergeb­nis des Woh­nungs­baus ist somit lei­der ein Null­sum­men­spiel. Mehr erfah­ren…


Über den Tellerrand

Vor­schlag Koh­le­kom­mis­si­on reicht nicht aus — Ham­burg muss den Koh­le­aus­stieg jetzt schnell sel­ber machen

Nach der Ent­schei­dung der Koh­le­kom­mis­si­on, den Koh­le­aus­stieg in Deutsch­land bis 2038 hin­aus­zu­zö­gern, for­dern die Ver­trau­ens­per­so­nen der Volks­in­itia­ti­ve Tschüss Koh­le, Ulri­ke Eder, Dr. Ulf Skir­ke und Wieb­ke Han­sen, die rot­grü­ne Koali­ti­on auf, den Koh­le­aus­stieg in der Ham­bur­ger Fern­wär­me bis 2025 ver­bind­lich umzusetzen.

“Der Vor­schlag der Koh­le­kom­mis­si­on, die Koh­le in Deutsch­land noch fast 20 Jah­re bren­nen zu las­sen, wird dem dra­ma­ti­schen Kli­ma­wan­del nicht gerecht. Nach dem Hit­ze­som­mer 2018, vie­len Extrem­wett­ereig­nis­sen und dem IPCC-Son­­der­­be­richt ist doch allen klar, dass wir viel schnel­ler von den hohen CO2-Emis­­sio­­nen run­ter kom­men müs­sen. Die Ergeb­nis­se der UN-Kli­­ma­­ver­­han­d­­lun­­gen in Kat­to­witz und nun die zu schwa­che Eini­gung in der Koh­le­kom­mis­si­on zei­gen eines ganz deut­lich: Ham­burg muss den Koh­le­aus­stieg jetzt sel­ber machen.” so Wieb­ke Han­sen, Spre­che­rin und Ver­trau­ens­per­son von Tschüss Kohle.

Bald befin­dee sich die Fern­wär­me mit den Koh­le­kraft­wer­ken Tief­stack und Wedel in öffent­li­cher Hand. Der rot-grü­­ne Senat müs­se den direk­ten Zugriff auf die Koh­le­kraft­wer­ke nut­zen und sie ver­bind­lich bis 2025 still­le­gen oder umrüs­ten. Der Koh­le­aus­stieg in der Fern­wär­me sei der ein­fachs­te und wirk­sams­te Weg, die Ham­bur­ger Treib­haus­gas­emis­sio­nen schnell zu sen­ken. Ein Ver­zö­gern wäre unverantwortlich.

Am 5. Febru­ar steht der nächs­te Ver­hand­lungs­ter­min der Volks­in­itia­ti­ve mit den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der SPD und der Grü­nen an, um über eine mög­li­che Über­nah­me der Volks­in­itia­ti­ve Tschüss Koh­le zu beraten.

Den Abschluss­be­richt der Komis­si­on kön­nen Sie hier einsehen.

Auch das Wup­per­tal Insti­tut hat sich die im Bericht auf­ge­führ­ten Ergeb­nis­se ange­schaut, nimmt Stel­lung und gibt Emp­feh­lun­gen ab. Die­se Ein­schät­zung kön­nen Sie hier abrufen.

Shell auf “grü­ner” Einkaufstour

Der Mine­ral­öl­kon­zern Shell will gemein­sam mit dem Pen­si­ons­fonds PGGM die bis­lang kom­mu­na­le nie­der­län­di­sche Ene­­co-Grup­­pe kau­fen. Davon wäre auch die Ene­­co-Toch­­ter Licht­blick betrof­fen. Schon seit eini­ger Zeit kauft sich Shell bei Ener­­gie­­wen­­de-Unter­­neh­­men ein. Mit der Ene­­co-Über­­­nah­­me durch Shell wür­de sich auch der Ham­bur­ger Öko­strom­an­bie­ter Licht­blick for­mal in ande­ren Hän­den wie­der­fin­den. Mehr erfah­ren…

Quel­le: kli​ma​re​por​ter​.de

Fein­staub aus der Landwirtschaft

Etwa 120.000 Men­schen ster­ben in Deutsch­land vor­zei­tig durch Fein­staub. Das ist fast dop­pelt soviel, wie bis­lang ange­nom­men, so steht es in einer unver­öf­fent­lich­ten Stu­die des Max-Planck-Ins­ti­­tuts für Che­mie. Fein­staub ist dem­nach für genau­so vie­le vor­zei­ti­ge Tote ver­ant­wort­lich wie das Rau­chen. Doch nicht die Emis­sio­nen von Autos sind das Haupt­pro­blem. Mit 45 Pro­zent ist die Land­wirt­schaft und ins­be­son­de­re die Mas­sen­tier­hal­tung ver­ant­wort­lich. Ammo­­ni­ak-Aus­­­ga­­sun­­gen aus Gül­le ver­bin­den sich in der Atmo­sphä­re mit ande­ren Gasen und wer­den zu Fein­staub. So sind die Fein­staub­wer­te in länd­li­chen Räu­men regel­mä­ßig höher als in Groß­­städten. Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner warn­te vor Ver­all­ge­mei­ne­run­gen. Bau­ern­prä­si­dent Ruk­wied spricht von einer unse­riö­sen Her­an­ge­hens­wei­se der Wis­sen­schaft­ler. Mehr erfah­ren…

Quel­le: topagrar​.com


Publi­ka­tio­nen und Studien

„Weg vom immer mehr und immer schneller”

Dr. Chris­ti­ne Lacher ist Pro­fes­so­rin an der HAW Ham­burg und Grün­dungs­mit­glied des Netz­werks für Nach­hal­ti­ge Öko­no­mie. Sie hat eini­ge Ideen, wie sich unse­re Wirt­schafts­wei­se im Sin­ne einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung ändern kann.

Im Rah­men einer Vor­trags­rei­he mit dem Titel „Vom Umbau der Wirt­schaft“ the­ma­ti­sier­te Dr. Chris­ti­ne Lacher, Pro­fes­so­rin für Volks­wirt­schafts­leh­re an der HAW Ham­burg, die Her­aus­for­de­rung des „immer mehr und schnel­ler“ hin zu einer neu­en Wirt­schafts­wei­se, die öko­lo­gi­sche und sozia­le Ent­wick­lun­gen in den Vor­der­grund stellt. Lacher for­dert einen zügi­gen Umbau der Wirt­schaft „unter Berück­sich­ti­gung pla­ne­ta­ri­scher Gren­zen und dem Anspruch auf sozia­le Gerech­tig­keit“. Eini­ge Wege und Ideen die­ser glo­bal nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung stell­te sie in ihrem Impuls­vor­trag vor. Eine Zusam­men­fas­sung davon ist nun auf der Sei­te der HAW Ham­burg erschie­nen. Mehr erfahren…

Welt­wirt­schafts­fo­rum beschreibt düs­te­re Aussichten

Der Risi­ko­be­richt des Welt­wirt­schafts­fo­rums (WEF) zeich­net ein ver­hee­ren­des Bild vom Zustand der Erde. Kli­ma­wan­del, Daten­kri­mi­na­li­tät, geo­po­li­ti­sche Kri­sen und welt­wirt­schaft­li­che Span­nun­gen. „Glo­ba­le Risi­ken neh­men zu, aber der kol­lek­ti­ve Wil­le, sie zu bekämp­fen, schwächt sich ab. Statt­des­sen nimmt die Spal­tung zu“, heißt es in der Stu­die. „Out of Con­trol“ (Außer Kon­trol­le) oder „Fight or Flight“ (Kampf oder Flucht) sind ein­zel­ne Kapi­tel über­schrie­ben. Der Kli­ma­wan­del ber­ge ein beson­ders gro­ßes Risi­ko. Umwelt­pro­ble­me gehö­ren erst­mals zu den drei drän­gends­ten Her­aus­for­de­run­gen. Hier­zu gehö­ren Wet­ter­ex­tre­me, Ver­sa­gen beim Kli­ma­schutz und bei der Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del sowie Natur­ka­ta­stro­phen.” Von allen Risi­ken ist es bei der Umwelt am offen­sicht­lichs­ten, dass die Welt in eine Kata­stro­phe steu­ert”, steht in der Studie.

Den Bericht (auf Eng­lisch) kön­nen Sie hier einsehen.

Quel­le: Fai­re­co­no­mics, 21.1.19

Die Nach­hal­tig­keits­zie­le errei­chen wir nur ohne Korruption

Trans­pa­ren­cy Inter­na­tio­nal hat am 29. Janu­ar den jähr­li­chen Kor­rup­ti­ons­wahr­neh­mungs­in­dex CPI (Cor­rup­ti­on Per­cep­ti­on Index) ver­öf­fent­licht. Welt­weit düs­te­re Aus­sich­ten. Zwei Drit­tel aller 180 betrach­te­ten Län­der errei­chen nicht ein­mal die Hälf­te der 100 Punk­te. Beson­ders besorg­nis­er­re­gend ist jedoch die Ent­wick­lung in den west­li­chen Indus­trie­län­dern, die eine Sta­gna­ti­on bzw. in vie­len Fäl­len einen Rück­schritt ausweist.

  • Wie soll man Umwelt und Kli­ma schüt­zen, wenn man auf die­sen Fel­dern Kor­rup­ti­on duldet?
  • Wie soll bezahl­ba­rer Wohn­raum für alle ent­ste­hen, wenn man bei Geld­wä­sche auf dem Immo­bi­li­en­markt nicht hinschaut?
  • Wie sol­len Was­ser, Boden und Kli­ma geschützt wer­den, wenn die Kon­troll­in­stan­zen kei­ne Kapa­zi­tä­ten haben, die Ein­hal­tung von Grenz­wer­ten für Gewäs­ser­schutz, Luft­schadt­stof­fe oder Gif­te im Boden zu kontrollieren?
  • Wie soll für die Gesund­heit von Mensch und Tier vor­ge­sorgt wer­den, wenn intrans­pa­ren­ter Lob­by­ein­fluss von Wirt­schafts­in­ter­es­sen stär­ke­re Prä­senz hat als die Bürger?
  • Woher soll gute Arbeit kom­men, wenn Bil­lig­kräf­ten Bezah­lung unter Min­dest­löh­nen, lau­si­gen Arbeits­be­din­gun­gen und Behau­sun­gen zuge­mu­tet wird und der Staat nichts sieht?
  • Wie soll Ver­trau­en in die staat­li­chen Insti­tu­tio­nen gedei­hen, wenn man kei­nen effek­ti­ven Zugang zur Jus­tiz hat?

Nach­hal­tig­keit setzt gute Regie­rungs­füh­rung der staat­li­chen Insti­tu­tio­nen und Anstand der Wirt­schaft vor­aus. Infor­mier­te Par­ti­zi­pa­ti­on benö­tigt Trans­pa­renz der Regu­lie­rung und Zugang zu Infor­ma­ti­on. All das sind nicht nur Nach­hal­tig­keits­zie­le an sich, son­dern Vor­aus­set­zun­gen zur Errei­chung ande­rer Nach­hal­tig­keits­zie­le. Die Zei­ten erfor­dern deut­li­che Zei­chen zuguns­ten unse­res Wer­te­sys­tems. Es geht um das Ver­trau­en in die Demokratie.

Ham­burg hat Kor­rup­ti­ons­be­kämp­fung zum Quer­schnitts­ziel dekla­riert. Gut so. Jetzt geht es dar­um, alle Akteu­re ihre Haus­auf­ga­ben ent­schlos­sen erledigen.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen zum CPI fin­den Sie hier.

UNESCO-Wel­t­­bil­­dungs­­­be­richt 2019 zu Flucht und Migration

Kin­dern von Geflüch­te­ten sowie Migran­tin­nen und Migran­ten wird das Recht auf hoch­wer­ti­ge Bil­dung in vie­len Län­dern nicht hin­rei­chend gewährt. Das geht aus dem Welt­bil­dungs­be­richt „Migra­ti­on, Flucht und Bil­dung: Brü­cken bau­en statt Mau­ern“ der Orga­ni­sa­ti­on der Ver­ein­ten Natio­nen für Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kul­tur (UNESCO) her­vor. Dem Bericht zufol­ge haben geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che in den letz­ten zwei Jah­ren 1,5 Mil­li­ar­den Schul­ta­ge verpasst.

Den voll­stän­di­gen Bericht (Eng­lisch) Sie hier einsehen.

Für eine deut­sche Kurz­fas­sung fol­gen Sie bit­te die­sem Link.

„Emis­si­ons Gap Report“ des Umwelt­pro­gramms der Ver­ein­ten Nationen

Um das Ziel des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens zu errei­chen, müss­ten die Staa­ten ihre Bemü­hun­gen min­des­tens ver­drei­fa­chen. Das ist ein wesent­li­ches Ergeb­nis des „Emis­si­ons Gap Report“, den das Umwelt­pro­gramm der Ver­ein­ten Natio­nen vor­ge­legt hat. Dem Bericht zufol­ge haben die Koh­­len­­di­­oxid-Emis­­sio­­nen nach drei Jah­ren Sta­gna­ti­on einen neu­en Rekord­stand erreicht. Die Erde steue­re auf eine Erwär­mung um rund drei Grad bis zum Ende die­ses Jahr­hun­derts zu. Mehr erfah­ren…


Inter­net Tipps

Strom­pro­duk­ti­on in Deutsch­land 2018 im Video resümiert

Das Denkla­bor Ago­ra Ener­gie­wen­de resü­miert die deut­sche Strom­pro­duk­ti­on im Jahr 2018 in einem Video. Die erneu­er­ba­ren Ener­gien lie­fer­ten den glei­chen Anteil wie die Braun- und Stein­koh­le­ver­stro­mung. Ein nach­hal­ti­ger Trend lässt sich jedoch nicht erken­nen und der Aus­bau der Wind­kraft bekommt Gegenwind.

Hier kön­nen Sie sich das Video auf you­tube anschauen.

Stick­stoff­di­oxid­be­las­tung in deut­schen Städten

Die Luft­ver­schmut­zung mit dem gesund­heits­schäd­li­chen Reiz­gas Stick­stoff­di­oxid ist in vie­len Städ­ten inner­halb des gan­zen Stadt­ge­biets pro­ble­ma­tisch. Das ver­deut­licht die inter­ak­ti­ve NOx-Kar­­te von Green­peace. Anders, als die aktu­el­le Dis­kus­si­on nahe­legt, ist in vie­len Groß­städ­ten ein gro­ßer Teil der Stadt­be­völ­ke­rung betrof­fen, weil Men­schen ent­lang belas­te­ter Stra­ßen leben, arbei­ten oder sich dort täg­lich bewegen.

Hier kön­nen Sie die inter­ak­ti­ve NOx-Kar­­te einsehen.


Wett­be­wer­be und Ausschreibungen

Pro­jekt Nachhaltigkeit

Pro­jekt Nach­hal­tig­keit (zuvor Werk­statt N) zeich­net Initia­ti­ven und Pro­jek­te aus, die sich für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in der gesam­ten Brei­te der Gesell­schaft ein­set­zen. Das eta­blier­te Qua­li­täts­sie­gel wird auch in 2019 von den vier RENN (Regio­na­le Netz­stel­len Nach­hal­tig­keits­stra­te­gien) in Koope­ra­ti­on mit dem RNE (Rat für Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung) ver­lie­hen. Bis zum 28. Febru­ar 2019 kön­nen Sie sich hier online bewerben.


Ter­mi­ne

„Werk­bank mobi­le Zukunft“ im Alto­na­er Museum

Sonn­tag, den 27.01.2019 und Sonn­tag, den24.02.2019, jeweils 14 bis 17 Uhr, Foy­er des Alto­na­er Muse­ums, Muse­um­stra­ße 23, 22765 Hamburg

Unter dem Titel „Werk­bank mobi­le Zukunft“ star­ten in Kür­ze zwei Work­shops im Alto­na­er Muse­um. Sie sind ein Pro­jekt für OTTEN­SER GESTAL­TEN von Hei­ke Ste­phan in Koope­ra­ti­on mit dem Mal­werk Hele­na Renn­kamp und mit Unter­stüt­zung von Gwen­d­olyn Lloyd-Hughes.

„Das Auto der Zukunft ist kein Auto“ (Val­dis Wish).

In die­sem Sinn wer­den in dem Work­shop neue, mehr oder weni­ger uto­pi­sche Trans­port­mit­tel ent­wor­fen. Jede/r ist herz­lich ein­ge­la­den, Model­le zu zeich­nen und/ oder Pro­to­ty­pen zu bau­en –krea­tiv, visio­när und mit viel Spaß! Die Mate­ria­li­en zum Bau­en der Model­le sind All­tags­din­ge („Object trou­vés“: CDs,Schachteln, Tuben, Papp­rol­len, Foli­en, Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al…), frei nach dem Mot­to: was für den einen wert­los gewor­den ist, ist für den ande­ren die Grund­la­ge neu­er Ideen. Viel­sei­ti­ges Bau­ma­te­ri­al ist vor­han­den und steht allen zur Ver­fü­gung. Der Dank für Mate­ri­al­spen­den gilt dem krea­ti­ven Recy­cling Cen­tro REMI­DA. Es dür­fen aber auch ger­ne eige­ne Fund­stü­cke mit­ge­bracht wer­den. Muse­ums­ein­tritt. Teil­nah­me kostenlos.

Die Model­le wer­den nach den Work­shops im Schau­fens­ter von Job­coa­ching Ham­burg Lloyd-Hug­hes, Eulen­str. 26, 22765 HH, ausgestellt.

Bun­des­wei­te Kita-Akti­ons­­wo­che „Son­ne, Was­ser, Wind – die­se Ener­gie gewinnt!“

Set­zen Sie gemein­sam mit zahl­rei­chen Kitas in ganz Deutsch­land ein Zei­chen für mehr Kli­ma­schutz! Das Kli­­ma-Kita-Net­z­­werk lädt alle Kitas ein, sich vom 25. bis 29. März 2019 an der bun­des­wei­ten Akti­ons­wo­che „Son­ne, Was­ser, Wind – die­se Ener­gie gewinnt!“ zu betei­li­gen. Machen Sie mit und neh­men Sie mit den Kin­dern das The­ma Ener­gie näher unter die Lupe!

War­um kann man Strom nicht sehen und wie kommt der über­haupt in die Steck­do­se? Woher bezie­he ich mei­ne Ener­gie, wenn ich Fuß­ball spie­le? Und wie sor­gen die Son­nen­kol­lek­to­ren auf dem Haus­dach dafür, dass die Bewoh­ne­rIn­nen warm duschen kön­nen? Ener­gie hat vie­le Facet­ten und ist all­ge­gen­wär­tig – ohne Ener­gie kein Licht, kei­ne Wär­me, kei­ne Musik, kein Essen. Es gibt vie­le Anläs­se im All­tag, um mit Kin­dern über das The­ma ins Gespräch zu kom­men und gemein­sam auf For­schungs­rei­se zu gehen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.