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Ham­burg Tri­bu­nal vom 30.6.- 03.7.

Posted on 22. Juni 2022

Über den Ham­bur­ger Hafen, eine der größ­ten Dreh­schei­ben für Waf­fen­trans­por­te in Euro­pa, wer­den täg­lich 20 Ton­nen Muni­ti­on und zusätz­lich unter­schied­li­che Men­gen an Pan­zern, Pan­zer­wa­gen, Rake­ten­wer­fern, Kriegs­schif­fen und mehr trans­por­tiert. Die töd­li­che Fracht wird in Län­der wie die Tür­kei, Mexi­ko, Kolum­bi­en, in afri­ka­ni­sche Staa­ten, die Ara­bi­schen Emi­ra­te und ande­re expor­tiert. Im Gegen­satz zu die­ser tod­brin­gen­den Pra­xis wird die Han­se­stadt in der Lan­des­ver­fas­sung als „Mitt­le­ren des Frie­dens“ defi­niert. Auch im Grund­ge­setz, in der Euro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on, in wei­te­ren kon­ti­nen­ta­len Men­schen­rechts­kon­ven­tio­nen sowie in der Char­ta der Ver­ein­ten Natio­nen und Nor­men des Völ­ker­rechts wer­den die Bevöl­ke­run­gen und Regie­run­gen jeweils zum Frie­den und zur Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te verpflichtet.

„Frie­den und die Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te, wie sie in die­sen grund­le­gen­den Ver­trä­gen und Geset­zes­wer­ken defi­niert sind, in der Pra­xis durch­zu­set­zen oder ein­zu­kla­gen, ist oft­mals sehr schwie­rig. In Bezug auf Frie­den fehlt dazu bei vie­len Ver­ant­wort­li­chen in Poli­tik und Jus­tiz der poli­ti­sche Wil­le. In Bezug auf eine Viel­zahl von Aspek­ten fehlt jedoch auch ein die o.g. grund­le­gen­den Geset­zes­wer­ke und Ver­trä­ge in der Pra­xis umsetz­bar machen­des juris­ti­sches Regu­lie­rungs­werk oder die ent­spre­chen­den Insti­tu­tio­nen dafür“, beschreibt Mar­tin Dol­zer, Koor­di­na­tor des Ham­burg Tri­bu­nals Pro­ble­me in der Pra­xis. „Jedes Tri­bu­nal hat sei­ne beson­de­re Aus­rich­tung und sei­ne beson­de­re Schön­heit. Im letz­ten Drei­vier­tel­jahr haben wir ein Tri­bu­nal ins Leben geru­fen, das sich ins­be­son­de­re dadurch aus­zeich­net, dass nicht nur ein Fach­pu­bli­kum, son­dern auch grö­ße­re Tei­le der Bevöl­ke­rung aus unter­schied­lichs­ten gesell­schaft­li­chen Grup­pen ein­be­zo­gen werden.“

Das inter­na­tio­na­le Ham­burg Tri­bu­nal ist ange­lehnt an die Idee der Rus­­sell-Tri­­bu­na­­le und ande­rer Tri­bu­na­le, die für den Frie­den und die Men­schen­rech­te gewirkt haben. Das Tri­bu­nal, initi­iert von der Volks­in­itia­ti­ve gegen Rüs­tungs­expor­te und dem Kunst­haus am Schüberg, wird in Koope­ra­ti­on mit der Rus­sell Peace Foun­da­ti­on, Glo­bal Net for Peace, Akti­on Auf­schrei, Wea­pon Watch Ita­ly sowie wei­te­ren zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen ent­wi­ckelt und durchgeführt.

„Wir wol­len das Tri­bu­nal im Rah­men des Mög­li­chen nut­zen, um die Ver­ant­wort­li­chen im Senat, im Bun­des­si­cher­heits­rat, bei den Rüs­tungs­un­ter­neh­men, auf der Grund­la­ge des Völ­ker­rechts, von Men­schen­rechts­kon­ven­tio­nen und natio­na­lem Recht sowie Straf­recht zu benen­nen und damit Druck für Ver­än­de­run­gen erzeu­gen“, so Axel Rich­ter, Künst­ler und Mit­in­itia­tor des Tri­bu­nals. „Dar­über hin­aus wol­len wir im Rah­men unse­rer Kapa­zi­tät Impul­se geben, die auf­zei­gen, war­um Völ­ker­recht und Men­schen­rech­te momen­tan schwer umsetz­bar sind und dazu bei­zu­tra­gen, für die Zukunft bes­se­re Instru­men­te, Regu­lie­run­gen und Insti­tu­tio­nen zu schaf­fen. Hier­bei liegt ein ent­schei­den­der Aspekt, neben straf­recht­li­cher Ver­fol­gung, auch auf der Prä­ven­ti­on, Kon­flikt­lö­sung und Kon­flikt­hei­lung“, erklä­ren die Ver­an­stal­ter auf ihrer Homepage.

Dass das Tri­bu­nal kei­ne Mit­tel zur Durch­set­zung der Urtei­le sei­ner Jury hat, ist den Veranstalter_innen bewusst. Sie set­zen daher auf die Über­zeu­gungs­kraft des Tri­bu­nals, sei­ner Urtei­le und sei­ne öffent­li­che Wir­kung. Dies soll ver­stärkt wer­den durch ein beglei­ten­des Bil­dungs­pro­gramm, durch die Rah­men­ver­an­stal­tun­gen und die fil­mi­sche wie schrift­li­che Dokumentation.

Kon­kret

Das Tri­bu­nal wird vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2022 in Ham­burg in der Kul­tur­kir­che St. Johan­nes, Ham­burg Alto­na statt­fin­den. In der Woche davor wird es ein Rah­men­pro­gramm geben, sowie poli­ti­sche Ver­an­stal­tun­gen zu The­men wie Rüs­tungs­kon­ver­si­on, Aus­wir­kun­gen von Waf­fen­ex­por­ten, Völ­ker­recht, Sicher­heit, Flucht, Trau­ma sowie Kul­tur in Form von Kon­zer­ten und Per­for­mance. Ab April bie­ten zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen, kirch­li­che Trä­ger und Gewerk­schaf­ten Bil­dungs­pro­gram­me zum Tri­bu­nal an.
Die Jury des Tri­bu­nals wird gelei­tet von Prof. Dr. Nor­man Paech. Wei­te­re Mit­glie­der sind: Jür­gen Gräss­lin / Akti­on Auf­schrei, Ant­je Hei­der Rott­wilm / Church for Peace (zuge­sagt), Ulrich Til­g­ner /Journalist, Dr. Gie­la Pente­cker /IPPNW, Men­schen­recht­le­rin, Ece Temul­k­uran / Schrift­stel­le­rin), Vijay Pras­had /Schriftsteller, Indi­en, Bill Bowring /Völkerrechtler Lon­don, Seun Kuti (Musi­ker und Initia­tor einer Pan­afri­ka­ni­schen Bewe­gung, Pat­ti Smith (ange­fragt), und wei­te­re Personen.

Die Sit­zun­gen des Tri­bu­nals wer­den am Frei­tag und Sonn­abend statt­fin­den, das Urteil wird am Sonn­tag ver­kün­det. Nach der Ver­le­sung der Ankla­ge­schrift wird die Ankla­ge zu vier The­men­ge­bie­ten ver­tieft: Afrin/Nordsyrien, Mexi­co und Kolum­bi­en, Sau­­di- Arabien/Jemen und Kin­der­sol­da­ten in Ugan­da. The­ma­ti­siert wird in Bezug auf die­se vier The­men auch die spe­zi­fi­sche Situa­ti­on von Frau­en im Krieg. In der Gesamt­be­trach­tung wird zudem die Rol­le des Ham­bur­ger Hafens als eine der welt­wei­ten Dreh­schei­ben für Rüs­tungs­trans­por­te sowie die Situa­ti­on der Hafenarbeiter_innen in den Focus genommen.

„Das Tri­bu­nal wird die kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen der Ham­bur­ger Rüs­tungs­export­pra­xis benen­nen, Ver­ant­wort­lich­kei­ten ermit­teln und beur­tei­len. Ankla­ge­punk­te sind u.a.: Bei­hil­fe zum Mord, Bei­hil­fe zu Kriegs­ver­bre­chen, Bei­hil­fe zu Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen und Bruch des Völ­ker­rechts. Am Sonn­tag wird die Jury das Urteil ver­le­sen“, so Dol­zer. Die Beschul­dig­ten wer­den ein­ge­la­den, an dem Tri­bu­nal teil­zu­neh­men und sich zu ver­tei­di­gen – soll­te keine/r von ihnen anwe­send sein, wird eine Per­sön­lich­keit des öffent­li­chen Lebens deren öffent­lich geäu­ßer­ten Argu­men­te als Ver­tei­di­gung vortragen.

Das „Ham­burg Tri­bu­nal“ wird auf dem Ham­bur­ger Rat­haus­platz als Kunst – Bild, als Stand­per­for­mance, gestal­tet von Axel Rich­ter, gespie­gelt. Die Spie­ge­lung des Ver­fah­rens wird in Form einer Live­über­tra­gung durch­ge­führt, die auf das Rat­haus gerich­tet und mit zuge­wie­se­nen Sitz­plät­zen für Senat und Rüs­tungs­fir­men, aber auch die Ange­klag­ten sicht­bar macht. Ein frei­er Stuhl ist für alle namen­lo­sen Aggres­so­ren reser­viert, die den Frie­den behin­dern. Dar­un­ter kann auch der eige­ne inne­re Unfrie­de sein, der sich in Gleich­gül­tig­keit und Bequem­lich­keit aus­spricht. „Gerahmt wird das Bild durch freie flan­kie­ren­de Sitz­rei­hen, dem stum­men Zeu­gen­stand derer, die das HIER NICHT von Rüs­tungs­expor­ten durch ihren Prä­senz ver­or­ten. Durch­weht wird das Gesamt­bild von einer Grup­pe unge­bo­re­ner Kin­der­see­len, die unschul­dig — ver­träumt aus der ihnen innen­woh­nen­den bedin­gungs­lo­sen Ver­traut­heit uns aus der Zukunft wei­send erin­nern, dass die Uto­pie der fried­vol­len Welt nur durch Taten — durch unge­wohn­te Taten — Wirk­fä­hig­keit erfährt. Hier wird über die Spie­ge­lung des Tri­bu­nals hin­aus eine Per­spek­ti­ve der Kon­flikt­lö­sung und Kon­flikt­hei­lung eröff­net“, so Axel Richter.

Dabei spielt die Ver­bin­dung von Poli­tik und Kunst eine Rol­le: Sich nicht mit der Kunst des Mög­li­chen zufrie­den zu geben, son­dern an dem Frei­set­zen aller krea­ti­ven Kräf­te mit­zu­wir­ken ist unse­re Bestim­mung – die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar. Und - Kunst erreicht die Men­schen mit dem Her­zen. Im Rah­men des Kul­tur­pro­gramms wer­den am Sonn­abend den 2. Juli Musiker_innen aus den Län­dern der Zeug_innen und aus Ham­burg gemein­sam musi­zie­ren und so eine Ein­sicht in die Gemein­sam­keit und Viel­falt der Kul­tu­ren ermög­li­chen. Auch so wird ein posi­ti­ver Aus­blick auf Kon­flikt­hei­lung sowie ein fried­li­ches Mit­ein­an­der gegeben.

Performer:innen aus dem Netz­werk der Gue­ril­la­foun­da­ti­on ent­wi­ckeln eine Per­for­mance, die sich in Ton und Bild mit Krieg und Frie­den aus­ein­an­der­setzt und in der Stadt sicht­bar sein wird. Am Don­ners­tag, den 30. Juni wird ein Kon­zert mit dem paki­sta­ni­schen Sitar­spie­ler Ashraf Sha­rif Khan das Tri­bu­nal in der Alto­na­er Kul­tur­kir­che musi­ka­lisch ein­leu­ten. Zudem wer­den Rah­men­pro­gram und Tri­bu­nal schrift­lich und fil­misch dokumentiert.

Tri­bu­nal, flan­kie­ren­des Bil­dungs­pro­gramm und Friedenswoche

Im Zeit­raum, vom 22. April bis 03.07. unter­stüt­zen zivil­ge­sell­schaft­li­che Netz­wer­ke und Bildungsakteur:innen aus dem Bereich Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und Glo­ba­lem Ler­nen das Tri­bu­nal durch ein brei­tes Bil­­dungs-und Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot zu den The­men und tra­gen damit zu einer brei­ten Wahr­neh­mung des Vor­ha­bens in der Öffent­lich­keit bei.
Klaus Täger, Koor­di­na­tor des Bil­dungs­pro­gramms dazu, „Ins­ge­samt haben sich bis­her über 30 Bil­dungs­ak­teu­re bereit­erklärt, sich am Pro­gramm zu betei­li­gen und For­ma­te zu ent­wi­ckeln. Über­re­gio­nal ange­bo­te­ne Web­talks, Unter­richts-und Pro­­jek­t­­ta­­ges-Ent­­wür­­fe für Ham­bur­ger Schu­len und kirch­li­che Kon­­­fir­­man­­den-und Jugend­grup­pen, Abend­ver­an­stal­tun­gen, Podi­en, Kino­ta­ge und vie­les mehr wer­den zur­zeit vor­be­rei­tet und ab dem 24. April auf der Web­sei­te des Tri­bu­nals bewor­ben sowie regel­mä­ßig online erweitert.“

Die GEW-Aus­­­schuss für Frie­dens­bil­dung erar­bei­tet eine Rei­he von Unter­richts­ent­wür­fen zu den The­men Tri­bu­nal, Rüs­tungs­trans­por­te, Frie­den. Das Info­zen­trum Glo­ba­les Ler­nen bie­tet Work­shops für Stu­die­ren­de und Lehramts-anwärter:innen an zu den glo­ba­len Zusam­men­hän­gen von Rüstungs(export-)industrie, Kon­fikt­re­gio­nen und den unter­schied­li­chen Aus­wir­kun­gen wie Flucht, Armut, Hun­ger und setzt sie in Bezug zu den sus­tainable deve­lo­p­ment goals, den 17 Nach­hal­­ti­g­keits-zie­­len der Ver­ein­ten Nationen.

Hin­zu kom­men Initia­ti­ven wie das „Stu­di­en­be­gleit­pro­gramm Nord“ des dia­ko­ni­schen Wer­kes Ham­burg, deren inter­na­tio­na­le Absol­ven­ten mit der ESG einen Kino­abend ver­an­stal­ten oder die Gedenk­stät­te Neu­en­gam­me mit Füh­run­gen unter dem Titel: “Im Zenit des Erfol­ges” — Rüs­tungs­pro­duk­ti­on im KZ Neuengamme“.

Vom 24.-30 Juni fin­det eine Frie­dens­wo­che statt, in deren Rah­men Ver­an­stal­tun­gen u.a. mit dem Vize­prä­si­den­ten des fran­zö­si­schen Senats Pierre Lau­rent (PCF), dem Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Andrej Hun­ko und einer Ver­tre­te­rin der GKKE (Gemein­sa­me Kon­fe­renz Kir­che und Ent­wick­lung), Musiker_innen aus Ham­burg und der Welt, Film­vor­füh­run­gen in Kir­chen und Dis­kus­si­ons­aben­de geplant sind. Es sind alle Bündnispartner_innen und Inter­es­sier­ten ein­ge­la­den am Bil­dungs­pro­gramm und an der Frie­dens­wo­che aktiv auch in Form der Gestal­tung eige­ner Ver­an­stal­tun­gen teil­zu­neh­men. Ent­spre­chen­de Kon­takt­in­for­ma­tio­nen und ein For­mu­lar dazu befin­den sich auf der

Hier fin­den Sie wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Bil­dungs­pro­gramm, mit der Mög­lich­keit, eige­ne Pro­gram­me einzuspielen.

Home­page des Tri­bu­nals: www​.ham​burg​-tri​bu​nal​.org

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