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Geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät in Hamburg?

Posted on 20. Oktober 2021

Unter dem Mot­to „Expe­ri­ence Future Mobi­li­ty Now“ fand vom 11. bis 15. Okto­ber 2021 der 27. ITS Welt­kon­gress im Con­gress Cen­ter Ham­burg (CCH) statt. Dabei han­delt es sich um das welt­weit größ­te Event zu intel­li­gen­ten Ver­kehrs­sys­te­men und ‑diens­ten. Ziel war es auch, im Stadt­ge­biet die Mobi­li­tät von mor­gen erleb­bar zu machen.

Was bedeu­tet Mobi­li­tät von morgen?

Bei einer Dis­kus­si­on im Rah­men des Panels „Gen­der und Inklu­si­on: Mobi­li­täts­lö­sun­gen für alle“ haben Mit­glie­der der Netz­wer­ke Ladies Logi­stics Lounge und Women in Mobi­li­ty unter ande­rem mit Ham­burgs Gleich­stel­lungs­se­na­to­rin Katha­ri­na Fege­bank und der Mobi­li­täts­for­sche­rin Ines Kaw­gan-Kagan über inklu­si­ve und geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät dis­ku­tiert. Es ging unter ande­rem dar­um, wie die Bedürf­nis­se von Frau­en bei Mobi­li­täts­lö­sun­gen stär­ker berück­sich­tigt wer­den kön­nen und um die Stär­kung von Frau­en in der Bran­che generell.

Und wie sieht geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät aus?

Geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­täts­lö­sun­gen bewir­ken, dass kei­nes der Geschlech­ter im Bereich Mobi­li­tät benach­tei­ligt wird, son­dern dass alle Geschlech­ter ihren Bedürf­nis­sen ent­spre­chend glei­cher­ma­ßen bequem, schnell und sicher am Ver­kehr teil­ha­ben können.

Die Wege der meis­ten Frau­en sind anders als die Wege der meis­ten Män­ner. Män­ner fah­ren über­wie­gend mit dem Auto direkt zur Fir­ma und zurück „zur Frei­zeit“. Die meis­ten Frau­en legen eher kom­bi­nier­te Wege zurück, z.B. durch die Ver­bin­dung von Berufs- und pri­va­ter unbe­zahl­ter Care-Arbeit, sehr häu­fig zu Fuß, per Fahr­rad und ÖPNV.

Wie steht es um die geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät in Hamburg?

Wenn der Schwer­punkt der Ver­kehrs­pla­nung auf mög­lichst flüs­si­gem Auto­ver­kehr liegt, sind Frau­en zu Fuß, per Rad und ÖPNV meist benachteiligt.

Was ist tun?

Es gibt ver­schie­de­ne „Hebel“, um geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät zu ver­wirk­li­chen, von denen hier nun eini­ge weni­ge genannt wer­den sollen.

Mehr Diver­si­tät im Per­so­nal der Stadt- und Verkehrsplanung!

Die Men­schen, die Ver­kehrs­pla­nung machen, sind über­wie­gend Män­ner, die mor­gens zur Fir­ma und nach­mit­tags zurück zur “Frei­zeit” fah­ren, meist per Auto. Sie sehen ihre Wege als “all­ge­mein­gül­tig” und ken­nen die Art der Wege der meis­ten Frau­en nicht.

Damit die Wege und Inter­es­sen von Men­schen, für die Ver­kehr anders oder mehr ist als die­se klas­si­sche Auto­fahrt, bes­ser berück­sich­tigt wer­den, müs­sen die­se Men­schen in der Stadt- und Ver­kehrs­pla­nung ange­mes­sen betei­ligt werden.

Dif­fe­ren­zier­te Datenerhebungen!

Daten­er­he­bun­gen für die Unter­su­chung der Bedürf­nis­se zum Mobi­li­täts­be­reich sind zu wenig dif­fe­ren­ziert. Eine Unter­schei­dung „unter­wegs wegen Arbeit / pri­vat“ genügt nicht, da Ein­käu­fe und (häu­fig unbe­zahl­te) Care-Tätig­kei­ten nicht in den Frei­zeit­be­reich fal­len. Daten­er­he­bun­gen im Mobi­li­täts­be­reich müs­sen dif­fe­ren­zie­ren u.a. nach Geschlecht und den jewei­li­gen Tätig­kei­ten. Nur so kann auf die ver­schie­de­nen Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten reagiert werden.

Wel­che Maß­nah­men kön­nen zur geschlech­ter­ge­rech­ten Mobi­li­tät führen?

Erleich­tern des Fußverkehrs!

  • e‑Roller, Müll­be­häl­ter, Ver­kehrs­schil­der, Park­schein­au­to­ma­ten WEG von den Fuß­we­gen! (d.h. Ver­mei­den umständ­li­chen Slalom-Laufens)
  • Brei­te Fuß­we­ge, sodass zwei Per­so­nen an zwei ande­ren Per­so­nen vor­bei­ge­hen können
  • Kei­ne Umwe­ge für zu Fuß Gehen­de bei Fahr­bahn-Über­que­run­gen, d.h. Über­gän­ge bzw. Ampeln dort, wo die Wege der Men­schen sind
  • Bar­rie­re­freie Fahr­bahn-Über­que­run­gen ohne zusätz­li­chen Zeit­auf­wand (kei­ne Tun­nel, kei­ne Brücken)
  • Pas­sen­de Ampel­pha­sen für zu Fuß Gehen­de: län­ge­re Grün­pha­sen, kür­ze­re Wartezeiten
  • An Ampeln und Zebra­strei­fen: Bord­stein­ab­sen­kun­gen über die gesam­te Geh­weg­brei­te (Absen­kung allein auf der lin­ken Sei­te bewir­ken für die rechts Gehen­den Umwe­ge sowie Gedränge/Konflikte mit den ent­ge­gen­kom­men­den ihrer­seits rechts gehen­den Personen)
  • Kei­ne Ver­brei­te­rung ein­mün­den­der Stra­ßen an den Übergangsstellen
  • Ebnen und gute Beleuch­tung der Fuß­we­ge! (erhöht das Sicher­heits­ge­fühl, min­dert die Unfallgefahr)
  • Im Win­ter Schnee­räu­mung und Eis­be­sei­ti­gung zuerst auf Fuß- und Rad­we­gen (weil zu Fuß Gehen­de und Rad­fah­ren­de bei Stür­zen auf Schnee und Glatt­eis häu­fi­ger und schwe­rer ver­letzt wer­den als Auto­fah­ren­de auf verschneiten/glatten Fahrbahnen)

Erleich­tern des Radverkehrs!

  • Rad- und Fuß­we­ge bau­lich ein­deu­ti­ger von­ein­an­der und von Fahr­bah­nen trennen!
  • Aus­rei­chend brei­te Rad­fahr­we­ge (sog. “popup”-Radwege)
  • Par­ken von Autos auf Fuß- und Rad­we­gen verhindern
  • Aus­rei­chen­de Abstell­mög­lich­kei­ten für (Lasten-)Räder und Rad-Anhänger
  • (Töd­li­che) Unfäl­le durch rechts­ab­bie­gen­de LKWs ver­hin­dern (durch Maß­nah­men der Ver­kehrs­füh­rung an Kreu­zun­gen oder ver­pflich­ten­de Abbiegeassistenten)

Ver­bes­se­rung des ÖPNV!

  • Hal­te­stel­len nicht “abge­le­gen”, son­dern woh­nungs­nah und bequem erreich­bar, d.h. bei Hal­te­stel­len­pla­nung ist der “Zubrin­ger­fuß­ver­kehr” mit zu berück­sich­ti­gen (z.B. siche­re und kom­for­ta­ble Mög­lich­kei­ten zur Que­rung gro­ßer Stra­ßen in der Nähe)
  • Kei­ne Ver­le­gung von Schnell­bahn-Hal­te­stel­len von Zen­trum der Wohn­ge­gen­den weg!
  • Aus­bau von Schnell­bahn- und Bus-Quer­ver­bin­dun­gen in und zwi­schen den Stadt­tei­len (denn das stern­för­mi­ge Netz zum/vom Kern der Stadt begüns­tigt die “tra­di­tio­nel­len” Pend­ler­we­ge der Män­ner und ver­nach­läs­sigt die Bewe­gung im Quartier)
  • 5‑Mi­nu­ten-Takt für Schnell­bah­nen und Busse
  • Kos­ten­lo­se Beför­de­rung von Kindern
  • 365-EUR-HVV-Jah­res­ti­cket
  • Mehr Sitz­plät­ze und mehr Raum für Gepäck in den Bussen

Zusam­men­fas­sung und Schlussfolgerung

Die Bei­spie­le zei­gen: Geschlech­ter­ge­rech­te Mobi­li­tät erfor­dert ein Neu-Den­ken von Ver­kehr und eine Ein­be­zie­hung mög­lichst vie­ler Per­spek­ti­ven. Viel­leicht kann an die ein­gangs erwähn­te Dis­kus­si­on auf dem ITS Welt­kon­gress ange­knüpft wer­den, um die Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit bei allen Mobi­li­täts­lö­sun­gen der Zukunft mit­zu­den­ken. Dafür braucht es einer­seits enga­gier­te Politiker*innen und ande­rer­seits eine wache Zivil­ge­sell­schaft. Nur bei­des zusam­men kann die Mobi­li­tät von Mor­gen schaffen.

Pho­to by Ross Sned­don on Uns­plash

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