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Erd­er­wär­mung beschleu­nigt sich unaufhaltsam …

Posted on 4 Aug. um 11:37 Uhr

… und der Druck auf wirk­sa­me­ren Kli­ma­schutz steigt

Schon im Jahr 2021 hat­te das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt einen wich­ti­gen Beschluss gefasst, nach dem die Las­ten des Kli­ma­wan­delns nicht auf künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen abge­wälzt wer­den dür­fen. Nun hat der Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof (IGH) in sei­nem Gut­ach­ten vom 23. Juli1 der Welt­ge­mein­schaft klar gemacht, dass sie Maß­nah­men gegen den Kli­ma­wan­del ergrei­fen muss. Die­se Klar­stel­lung betrifft ins­be­son­de­re die Indus­trie­staa­ten. Deutsch­land und ins­be­son­de­re ham­burg sind davon betroffen.

Ohne ein­zel­ne Län­der auf­zu­zäh­len, hat der IGH klargestellt,

  • dass der Kli­ma­wan­del eine uni­ver­sel­le und exis­ten­zi­el­le Gefahr darstellt,
  • dass alle Staa­ten (nicht nur die­je­ni­gen, die dem Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men bei­getre­ten sind!) ver­pflich­tet sind, effek­ti­ve Maß­nah­men gegen die Erd­er­wär­mung zu ergreifen,
  • dass das 1,5°C‑Ziel der Maß­stab ist, an dem sich die staat­li­chen Akti­vi­tä­ten zu ori­en­tie­ren haben,
  • dass sich die Ver­ant­wor­tung nicht auf Akti­vi­tä­ten auf dem eige­nen staat­li­chen Ter­ri­to­ri­um beschränkt, son­dern sich auch auf Akti­vi­tä­ten eines Staa­tes erstreckt, die unter sei­ner Kon­trol­le anders­wo stattfinden,
  • dass sau­be­re, gesun­de und nach­hal­ti­ge Umwelt ein Men­schen­recht und eine Vor­aus­set­zung für das Recht auf Leben, Frei­heit und Sicher­heit ist.

Obwohl die­ses Gut­ach­ten selbst noch nicht recht­lich bin­dend ist, müs­sen sich Staa­ten dar­auf ein­stel­len, dass Gerich­te die­ses Gut­ach­ten zur Grund­la­ge ihrer Ent­schei­dun­gen machen. Ver­let­zung der genann­ten Prin­zi­pi­en kann also durch­aus recht­li­che Kon­se­quen­zen nach sich zie­hen, bis hin zur Wie­der­gut­ma­chung von Schä­den, die Men­schen – auch in ande­ren Län­dern — erlei­den. Auch das deut­sche Kli­ma­schutz­ge­setz könn­te sich als rechts­wid­rig herausstellen.

Die Argu­men­ta­ti­on von Bun­des­kanz­ler Fried­rich März, das Deutsch­land ja „nur“ 2 Pro­zent der welt­wei­ten CO2-Emis­sio­nen ver­ur­sa­chen wür­de, zieht nicht. Die­se Art der Ver­ant­wor­tungs­dif­fu­si­on, d.h. wenn meh­re­re Akteu­re ver­ant­wort­lich sind, über­nimmt nie­mand Ver­ant­wor­tung, hilft nicht mehr. Denn Deutsch­land trug nach Ana­ly­sen von Car­bon­Brief2 seit 1750 bis 2002 als viert­größ­ter CO2-Emit­tent hin­ter USA, Chi­na und den ehe­ma­li­gen Staa­ten der Sowjet­uni­on mit knapp 8 Pro­zent zu dem CO2-Aus­stoß der zehn größ­ten Emit­ten­ten bei. Betrach­tet man alle Staa­ten, auch die­je­ni­gen, die die gerings­ten his­to­ri­schen CO2-Emis­sio­nen ver­ur­sacht haben, zeigt die Ana­ly­se von Cli­ma­te­Watch3, dass Deutsch­land im Zeit­raum 1850 ‑2021 ca. 4,5 Pro­zent zum heu­ti­gen CO2-Gehalt in der Atmo­sphä­re ver­ant­wort­lich ist. Die meis­ten EU-Mit­glied­staa­ten haben erheb­li­che CO2-Last ver­ur­sacht. Wer als do Euro­pa jetzt füh­ren will, muss nicht nur die Gesamt­ver­ant­wor­tung der EU im Blick hal­ten, son­dern mit gutem Bei­spiel vorangehen.

Deutsch­land und vie­le EU-Mit­glied­staa­ten haben auch auf­grund ihres Wohl­stan­des und ihrer Tech­no­lo­gie- und Wissen(schaft)sverfügbarkeit, die Mög­lich­keit – und die Ver­ant­wor­tung — viel mehr als bis­her zu tun. Ins­be­son­de­re in den Berei­chen Bau­wirt­schaft und allen For­men des Ver­kehrs hat Deutsch­land sei­ne Mög­lich­kei­ten bei Wei­tem nicht aus­ge­schöpft. All das trifft auch auf den wohl­ha­bends­ten Bun­des­land Ham­burg mit sei­nen Bau- und Umbau­vor­ha­ben, dem Auto­ver­kehr, dem Hafen und dem Flug­ha­fen zu.

Das IGH-Gut­ach­ten lie­fert dem Ham­bur­ger Zukunfts­ent­scheid und allen ande­ren Bür­ger­initia­ti­ven und ‑begeh­ren, die sich um Kli­ma- und Umwelt­schutz bemü­hen, neu­en Rücken­wind und fes­tigt ihre Legi­ti­mi­tät. Jetzt ist es aber am Wich­tigs­ten, dass die Kli­ma­ge­set­ze und ‑plä­ne auf allen Ebe­nen an den neu­es­ten Kli­ma­fak­ten und an den Anfor­de­run­gen die­ses IGH-Gut­ach­tens anpassen.

Hele­na Peltonen-Gassmann

1 Ver­pflich­tun­gen der Staa­ten in Bezug auf den Kli­ma­wan­del. Gut­ach­ten des IGH (engl): https://www.icj-cij.org/sites/default/files/case-related/187/187–20250723-adv-01–00-en.pdf 

2 s. Kli­ma­fak­ten. https://​www​.kli​ma​fak​ten​.de/​k​l​i​m​a​w​i​s​s​e​n​/​f​a​k​t​-​i​s​t​/​f​a​k​t​-​i​s​t​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​g​e​h​o​e​r​t​-​z​u​-​d​e​n​-​t​o​p​-​t​e​n​-​d​e​r​-​w​e​l​t​g​r​o​e​s​s​t​e​n​-​c​o​2​-​v​e​r​u​r​s​a​c​her

3 Quel­le: Cli­ma­te­Watch. “His­to­ri­cal GHG Emis­si­ons”. https://​www​.cli​ma​te​watch​da​ta​.org/​g​h​g​-​e​m​i​s​s​i​o​n​s​?​b​r​e​a​k​B​y​=​c​o​u​n​t​r​i​e​s​&​c​a​l​c​u​l​a​t​i​o​n​=​C​U​M​U​L​A​T​I​V​E​&​c​h​a​r​t​T​y​p​e​=​l​i​n​e​&​e​n​d​_​y​e​a​r​=​2​0​2​1​&​r​e​g​i​o​n​s​=​W​O​R​L​D​&​s​o​u​r​c​e​=​P​I​K​&​s​t​a​r​t​_​y​e​a​r​=​1​850 

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