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Pres­se­mit­tei­lung: Umden­ken bei Abfall und Ressourcenschutz

Posted on 15. Januar 2019

Mehr Trans­pa­renz, mehr Kon­trol­le, mehr Ehr­lich­keit! Nach­hal­ti­ges Pro­dukt­de­sign statt end-of-pipe-Politik!

Res­­sour­cen- und Kli­ma­schutz for­dern ab 2019 erhöh­te Anstren­gun­gen, ohne sie wird Ham­burg die Zie­le verfehlen

Deutsch­lands Roh­stof­fe ste­cken im Abfall. Ham­burgs Abfall-Berg ist einer der höchs­ten der Repu­blik. Nur Müll­ver­mei­dung und Recy­cling spa­ren Roh­stof­fe und CO2-Emis­­sio­­nen. Ab 2019 müs­sen die Dua­len Sys­te­me mehr Ver­­­pa­­ckungs-Abfall recy­celn, Kunst­stof­fe zu 58%. Für alle Sied­lungs­ab­fäl­le zusam­men for­dert das Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz ab 2020 eine Recy­cling­quo­te von 65 %. In Ham­burg fehlt es an Trans­pa­renz und Kon­trol­le. Die von der Umwelt­be­hör­de genann­te „Recy­cling­quo­te“ ist eine Irre­füh­rung. Kreis­lauf­wirt­schaft beginnt bei der Her­stel­lung des Pro­dukts, nicht erst beim Abfall.

Seit ver­gan­ge­nem Jahr ver­sucht die Arbeits­grup­pe Kreis­lauf­wirt­schaft des Zukunfts­rats Ham­burg, Recy­cling­quo­ten zu ermit­teln, Abfall­frak­tio­nen nach­zu­ver­fol­gen und Müll­ver­mei­dung zu stär­ken. Sie stößt dabei an enge Grenzen:

Was die Umwelt­be­hör­de als Recy­cling­quo­te bezeich­net, ist nicht der Anteil des Mülls, der tat­säch­lich stoff­lich ver­wer­tet (=recy­celt) wird. Es ist viel­mehr der Anteil des Abfalls, der in den bun­ten Ton­nen getrennt gesam­melt und von der Stadt­rei­ni­gung abge­holt wird — also der Input für die Sor­tier­be­trie­be. Wer Win­deln oder Staub­saug­beu­tel falsch in die gel­be oder blaue Ton­ne wirft statt in die Rest­müll­ton­ne, erhöht damit die­se Recy­cling­quo­te! Das ist irre­füh­rend — ent­schei­dend muss der out­put der Sor­tier­be­trie­be sein, der dort gewon­ne­ne Anteil nutz­ba­rer Roh­stof­fe. Alt­pa­pier, Alt­glas, Metal­le und Bio­ab­fäl­le kön­nen in hohem Maße tat­säch­lich stoff­lich ver­wer­tet wer­den. Bei der gel­ben Wert­stoff­ton­ne / dem gel­ben Sack ist das aber anders. Nach Anga­ben der Behör­de wird nur ca. die Hälf­te ihres Inhalts als sor­tier­te nutz­ba­re Roh­stof­fe wei­ter ver­kauft, der Rest ver­brannt. Die ehr­li­che Gesamt-Recy­cling­­quo­­te Ham­burgs liegt des­we­gen weit unter der offi­zi­el­len Quo­te von 45,8 % (Recy­cling­quo­te 2 nach dem Abfall­wirt­schafts­plan 2017). Mit busi­ness as usu­al wird Ham­burg sie bis 2020 nicht auf die gesetz­lich gefor­der­ten 65% stei­gern. Die Recy­cling­quo­ten der ein­zel­nen Müll­frak­tio­nen sind nicht verfügbar.

Die wei­te­ren Wege des Haus­mülls — nach der getrenn­ten Samm­lung durch die Stadt­rei­ni­gung — und beson­ders die des Gewer­be­mülls ver­lau­fen für die Öffent­lich­keit im San­de. Abfall­ent­sor­gung ist Pri­vat­wirt­schaft und da gibt es Geschäfts­ge­heim­nis­se. Auch die Ham­bur­ger Stadt­rei­ni­gung blieb eine Ant­wort zum Ver­bleib von Elek­tro­alt­ge­rä­ten schul­dig. Abfall­wirt­schafts­plan und Abfall­sta­tis­tik der Umwelt­be­hör­de (Haus­halt und Gewer­be) geben nur Auf­schluss über die „zur Ver­wer­tung“ oder „zur Besei­ti­gung“ gesam­mel­ten Müll­frak­tio­nen aus Haus­halt und Gewer­be sowie über ver­brann­te Abfall­men­gen. Im Dun­keln blei­ben die ein­zel­nen Recy­cling­men­gen, die Export­men­gen, die Stoff­strö­me und Finanz­strö­me der Abfall­wirt­schaft, Aus­schrei­bun­gen sowie Anzahl und Ergeb­nis­se staat­li­cher Kon­troll­maß­nah­men. Für Kon­trol­len vor Ort fehlt das Per­so­nal. Hier for­dert der Zukunfts­rat mehr Transparenz.

Denn Res­­sour­cen- und Umwelt­schutz ist ins­ge­samt eine Auf­ga­be des Gemein­wohls und der Daseins­vor­sor­ge. Poli­tik und Ver­wal­tung müs­sen die Erfül­lung die­ser Auf­ga­be gewähr­leis­ten, trans­pa­rent machen, effi­zi­ent kon­trol­lie­ren und dar­über öffent­lich Rechen­schaft ablegen.

Dar­über hin­aus for­dert der Zukunfts­rat Ham­burg ein grund­sätz­li­ches Umdenken:

Res­sour­cen­scho­nen­de Kreis­lauf­wirt­schaft muss viel stär­ker vom Her­stel­lungs­pro­zess, vom Pro­dukt­de­sign, und weni­ger von der Müll­ver­wer­tung her gedacht wer­den. Der Zukunfts­rat erwar­tet von der Ham­bur­ger Poli­tik den Mut, Her­stel­ler und Ver­pa­cker ver­bind­lich auf eine res­sour­cen­ar­me, repa­ra­tur­freund­li­che, nach Roh­stof­fen trenn­ba­re und Recy­cling-för­­dern­­de Pro­duk­ti­on zu ver­pflich­ten. Neben der Prü­fung lan­des­recht­li­cher Mög­lich­kei­ten soll­te Ham­burg eine Bun­des­rats­in­itia­ti­ve mit dem Ziel der Müll­ver­mei­dung starten.

Zwi­schen einem res­sour­cen­spa­ren­den Pro­­dukt-Design und einem effi­zi­en­ten Recy­cling steht nach­hal­ti­ger Kon­sum, Abfall­ver­mei­den­des Ver­brau­cher­ver­hal­ten. Hier for­dert der Zukunfts­rat von Stadt­rei­ni­gung und Behör­de eine Infor­­ma­­ti­ons- und Moti­va­ti­ons­kam­pa­gne. Sie soll­te die För­de­rung kon­kre­ter Alter­na­ti­ven ein­schlie­ßen wie: Repair Cafés, Upcy­cling Work­shops, Unver­­­packt-Läden, Secon­d­hand-Läden, Klei­der­tausch­par­tys, Floh­märk­te, Wochen­märk­te, Bio­kis­ten vom Bau­ern, Urban Gar­dening, E‑bay Klein­an­zei­gen, www​.neben​an​.de und andere.

Ham­burg hat sich zur Umset­zung der UN-Nach­hal­­ti­g­keits­­zie­­le von 2015 ver­pflich­tet (Bü-Drs. 21/9700). Ziel 12.5 heißt: „Bis 2030 das Abfall­auf­kom­men durch Ver­mei­dung, Ver­min­de­rung, Wie­der­ver­wer­tung und Wie­der­ver­wen­dung deut­lich ver­rin­gern“. Die jähr­li­chen Bro­schü­ren der Stadt­rei­ni­gung zur Auf­klä­rung der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher rei­chen dafür nicht aus. Das ist alte end-of-pipe-Poli­­tik statt eines moder­nen pro­dukt­in­te­grier­ten Umwelt­schut­zes (PIUS) und Ressourcenkreislaufs.

Die Arbeits­grup­pe Kreis­lauf­wirt­schaft des Zukunfts­ra­tes Ham­burg ist ein inter­dis­zi­pli­nä­rer Kreis aus Exper­tin­nen und Exper­ten aus Wis­sen­schaft, Ver­brau­cher­schutz, Design und Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie Mit­glie­dern der cra­d­­le-to-cra­d­­le- und der zero-waste-Bewegung.

Pres­se­kon­tak­te:
Frank Schier, 0171 177 0 182, frank.​schier@​schierrieger.​de
Jochen Men­zel, 538 43 16, hans-​joachimmenzel@​alice-​dsl.​de

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