Rolf de Vries

Sehr geehr­ter Herr Sena­tor KER­STAN,
lie­be Gäs­te und Mit­glie­der des Zukunfts­ra­tes,
mei­ne sehr geehr­ten Damen und Herren

Ich darf Sie im Namen des Zukunfts­ra­tes sehr herz­lich begrüßen.

Als Grün­dungs­mit­glied 1996 und damit prak­tisch als Tat­zeu­ge möch­te ich Ihnen einen kur­zen Über­blick über die Grün­dung und Grund­idee des ZR geben, die heu­te noch so aktu­ell wie vor 25 Jah­ren ist.

Ein Aus­lö­ser war sei­ner­zeit eine Ver­an­stal­tung hier im HH Rat­haus, zu der der dama­li­ge ers­te Bür­ger­meis­ter, Herr Ole von Beust, Ham­bur­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein­ge­la­den hat­te. Im Mit­tel­punkt stand ein Vor­trag des dama­li­gen Prä­si­den­ten des Wup­­per­­tal-Ins­ti­­tuts, Herr Prof. Dr. Ulrich von Weiz­sä­cker der einen beein­dru­cken­den Vor­trag zum The­ma: AGEN­DA 21 und damit zur Situa­ti­on der Umwelt welt­weit aber auch bei uns zuhau­se hielt. Ein Schlüs­sel­wort war Par­ti­zi­pa­ti­on und sein Appell zum Han­deln, die Umwelt­pro­ble­me welt­weit zu erken­nen und auch zu lösen. Denn die pla­ne­ta­re Uhr tick­te deutlich.

Die­ser Auf­ruf fand sei­nen Wider­hall bei vie­len Anwe­sen­den, die über Wege und Mög­lich­kei­ten dis­ku­tier­ten, wie man die­se Par­ti­zi­pa­ti­on in der Pra­xis demo­kra­tisch orga­ni­sie­ren kann. Es eta­blier­ten sich ver­schie­de­ne Arbeits­grup­pen, die Lösungs­an­sät­ze suchten.

Gestat­ten Sie mir bit­te an die­ser Stel­le eine per­sön­li­che Anmer­kung zu mei­ner beruf­li­chen Situa­ti­on zu die­sem Zeit­punkt. Ich hat­te nach 32jähriger Tätig­keit bei einem EDV-Her­s­tel­­ler nach einer Früh­ver­ren­tung im Jahr 1995 die Lei­tung des Zen­trums für Energie‑, Was­­ser- und Umwelt­tech­nik der Hand­werks­kam­mer Ham­burg über­nom­men. Das ZEWU war die ers­te pra­xis­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tung die­ser Art für das Hand­werk. Ich ver­füg­te somit über die not­wen­di­ge Infra­struk­tur, um zu einer offe­nen Grün­­dungs-Sit­­zung in die Hand­werks­kam­mer einzuladen.

Die Erschie­ne­nen einig­ten sich schließ­lich auf den „Zukunfts­rat Ham­burg“ als offe­ne Orga­ni­sa­ti­on und Forum für die wei­te­ren Schrit­te, um die­se Par­­ti­­zi-par­­ti­on mit Leben zu erfül­len. Fra­ge: Wie kann sich die Zivil­ge­sell­schaft in den poli­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zess mit Enga­ge­ment und Kom­pe­tenz ein­brin­gen, wohl­wis­send und auch voll akzep­tie­rend, dass dane­ben in unse­rer Demo­kra­tie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auch in und mit den Par­tei­en ihre Zie­le, Idee und Gedan­ken einbringen.

Der Zukunfts­rat wird durch einen gewähl­ten Koor­di­nie­rungs­kreis gelei­tet, der aus sei­ner Mit­te zwei Spre­che­rin­nen bzw. Spre­cher wählt, die die Außen-ver­­­tre­­tung wahr­neh­men. Der Zukunfts­rat unter­hält eine Geschäfts­stel­le für not­wen­di­ge Koor­di­nie­rungs­auf­ga­ben und Administration.

Dane­ben war es erfor­der­lich, dass eine Rechts­form gefun­den wer­den muss­te, um not­wen­di­ge Finanz­mit­tel ein­wer­ben zu kön­nen. Gemein­nüt­zig­keit und ord­nungs­ge­mä­ße Abwick­lung von Zuwen­dun­gen und Ein­hal­tung von Ver­­­ga­­be-Rich­t­­li­­ni­en wer­den des­halb durch den Ver­ein: Stif­tung Zukunfts­rat Ham­burg e.V. sichergestellt.

In die­sem Zusam­men­hang darf ich der BUKEA und Ihnen Herr Sena­tor dafür dan­ken, dass Sie unse­re Arbeit durch eine jähr­li­che Zuwen­dung unterstützen.

Unse­re Arbeits­wei­se ist in unse­ren Leit­zie­len zu den Berei­chen: Städ­ti­scher Umwelt­schutz, Nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten und Sozia­ler Aus­gleich festgeschrieben.

Ver­schie­de­ne For­ma­te zur Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on der Mit­glie­der und der Öffent­lich­heit wer­den regel­mä­ßig her­aus­ge­ge­ben. Dazu wir in einer Fest­schrift zum 25. Jubi­lä­um des Zukunfts­ra­tes dem­nächst auf unse­rer WEB-Sei­­te aus­führ­lich berich­tet wer­den. Im Lau­fe der ver­gan­ge­nen 25 Jah­ren haben wir vie­le Ver­än­de­run­gen der glo­ba­len und loka­len Rah­men­be­din­gun­gen erfah­ren. Unse­re Anlie­gen, unse­re Mit­glie­der, unse­re akti­ven Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter und die anste­hen­den Auf­ga­ben haben sich ent­spre­chen ver­än­dert und erweitert.

Im Augen­blick erfah­ren wir wie­der der­ar­ti­ge dras­ti­schen Ver­än­de­run­gen: drei Jah­re Coro­na, der dra­ma­tisch fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del und der unsäg­li­che Krieg in der Ukrai­ne, die für uns kaum vor­stell­bar waren und sind.

Wir müs­sen erfah­ren, dass wir an Gren­zen sto­ßen. Wir sind eben ein Teil der Natur: alles Tun und auch Nicht-Tun hat glo­ba­le und loka­le Folgen.

Gestat­ten Sie mir zum Abschluss noch einen klei­nen Hin­weis. Ich möch­te begin­nen mit dem auf­rich­ti­gen Kom­pli­ment an unse­re Jugend, die zu Recht auf ihre Zukunft hin­weist und uns alle auf die ver­bind­li­chen Staats­zie­le des Grund­ge­set­zes § 20a hin­weist und deren Ein­hal­tung verlangt.

Als enga­gier­ter Ver­tre­ter der vor­he­ri­gen Gene­ra­ti­on möch­te ich aber dar­auf hin­wei­sen, dass auch wir gehan­delt und schon vie­les ver­sucht, aber lei­der noch nicht erreicht haben.

Ein Bünd­nis aller Gene­ra­tio­nen für eine bes­se­re Zukunft ist jetzt nöti­ger denn je!

Ich wün­sche uns einen inter­es­san­ten Abend. Vie­len Dank.

Portraitbild von Rolf de Vries, Mitglied des Koordinierungskreises