Dr. Dir­ka Grießhaber

Sehr geehr­ter Herr Sena­tor Ker­stan,
sehr geehr­te Abge­ord­ne­te der Ham­bur­gi­schen Bür­ger­schaft,
sehr geehr­te Damen und Herren,

25 Jah­re Zukunfts­rat Ham­burg, das ist nicht nur ein groß­ar­ti­ges Jubi­lä­um. Das sind auch eine bemer­kens­wer­te Leis­tung vol­ler Enga­ge­ment, Wis­sen, For­de­run­gen und Akti­vi­tä­ten, die vom Koor­di­nie­rungs­kreis, den Arbeits­grup­pen und den Mit­glie­dern, den Part­nern, För­de­rern und Unter­stüt­zern zum Leit­bild einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung im Stadt­ge­biet Ham­burgs erar­bei­tet, aus­ge­brei­tet und ver­tieft wurde.

In 25 Jah­ren hat der Zukunfts­rat eine ganz beson­de­re Iden­ti­tät ent­wi­ckelt und auf­recht­erhal­ten kön­nen, indem er kon­­­struk­­tiv-kri­­tisch die Ent­wick­lun­gen in der Stadt beob­ach­tet und immer wie­der dar­auf hin­weist, zu wel­chen Nach­hal­tig­keits­zie­len Ham­burg sich mit der Aner­ken­nung der glo­ba­len Agen­da 21, der Unter­zeich­nung der Aal­borg Char­ta und der Agen­da 2030 mit den Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals selbst ver­pflich­tet hat und sich ver­pflich­tet füh­len sollte.

In die­sem Sin­ne betreibt der Zukunfts­rat – als Netz­werk — seit sei­ner Grün­dung uner­müd­lich und aus tie­fer Über­zeu­gung her­aus Lob­by­ar­beit für die Zukunfts­fä­hig­keit unse­rer Stadt und – wenn man so will- auch für unse­ren Pla­ne­ten. Denn lokal den­ken, das wis­sen wir schon lan­ge, geht nicht mehr in einer glo­ba­li­sier­ten Welt, die mit einer zuneh­men­den Res­sour­cen­knapp­heit, einem rasan­ten Ver­lust der Arten­viel­falt, einem rasch vor­an­schrei­ten­den Kli­ma­wan­del und einer wach­sen­den Ungleich­heit zwi­schen Arm und Reich vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen steht. Viel­mehr geht es dar­um, glo­bal zu den­ken und lokal zu han­deln. Und – wie so oft — sind die zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteu­rin­nen und Akteu­re die­je­ni­gen, die mit umfang­rei­chem Fach­ver­stand, Beharr­lich­keit und viel Herz­blut dar­auf hin­wei­sen, wo und wie gehan­delt wer­den muss.

Der Zukunfts­rat hat in die­ser Hin­sicht viel­fäl­ti­ge Kam­pa­gnen rea­li­siert und in Bünd­nis­sen mit­ge­wirkt, die öffent­lich­keits­wirk­sams­ten davon sind viel­leicht die Begleit­kam­pa­gne zur Ent­wick­lung der Hafen­ci­ty und die Kam­pa­gne rund um die Olympiabewerbung.

In den letz­ten 13 Jah­ren konn­te ich aus der Fer­ne die erfolg­rei­che Ent­wick­lung des Zukunfts­ra­tes mitverfolgen:

  • Die jähr­li­che Ver­öf­fent­li­chung des HEINZ
  • Die Aktio­nen­kon­fe­renz und das Aktiko-Manifest
  • Die Enquete Kom­mis­si­on zu Par­ti­zi­pa­ti­on
    und vie­le mehr.

Mit Gründ­lich­keit, Durch­hal­te­ver­mö­gen und gro­ßem ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment hat der Zukunfts­rat Ham­burg jähr­lich die Ham­bur­ger Ent­wick­lungs­in­di­ka­to­ren her­aus­ge­ge­ben, auf­ge­zeigt und zur Dis­kus­si­on gestellt wo Nach­bes­se­rungs­be­darf besteht, aber auch wo Ham­burg auf einem rich­ti­gen Weg ist.

Der Zukunfts­rat Ham­burg konn­te mit sei­ner kon­ti­nu­ier­li­chen Kom­men­tie­rung der Senats­po­li­tik und der Stadt­ent­wick­lung vie­le Inspi­ra­tio­nen geben und hat sicher­lich auch in gewis­ser Wei­se Ein­fluss dar­auf aus­ge­übt, wie Ham­burg sich ent­wi­ckelt hat. Mit zahl­rei­chen Rats­tref­fen und the­ma­ti­schen Ver­an­stal­tun­gen zu aktu­el­len The­men konn­ten Dis­kus­sio­nen ange­sto­ßen, Koope­ra­tio­nen vor­an­ge­bracht und gezielt sen­si­bi­li­siert wer­den für die The­men einer zukunfts­fä­hi­gen Welt.

Mit einem gro­ßen Spek­trum von über 100 Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen bil­det der Zukunfts­rat Ham­burg nicht nur eine Schnitt­stel­le der sozia­len, öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Nach­hal­tig­keits­the­men und der Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­ren loka­len Her­aus­for­de­run­gen. Viel­mehr ist er auch Treff­punkt und Aus-Tau­sch­­bör­­se, wo sich Gleich­ge­sinn­te fin­den und mit gebün­del­ten Kräf­ten agie­ren können.

Der Zukunfts­rat Ham­burg erfährt viel Aner­ken­nung, auch durch eine hoch­ran­gi­ge Ver­an­stal­tung wie die­se, durch die Für­spra­che des Sena­tors, durch Ihr Inter­es­se. Aber auch über Ham­burg hin­aus wird der Zukunfts­rat als bestän­di­ges und erfolg­rei­ches Modell der zivil­ge­sell­schaft­li­chen loka­len Nach­hal­tig­keits­be­we­gung beachtet.

So gab und gibt es immer wie­der Ein­la­dun­gen, die Arbeit und Struk­tur des Zukunfts­ra­tes dar­zu­stel­len, an Hoch­schu­len, in Publi­ka­tio­nen und in ande­ren Nach­hal­­ti­g­keits-bewe­g­­ten Regionen.

Zum Jubi­lä­um möch­te ich mei­ne Aner­ken­nung und mei­nen Dank all denen aus­zu­spre­chen, die in den ver­gan­ge­nen 25 Jah­ren die Arbeit des Zukunfts­ra­tes so gestal­tet haben, dass wir auch heu­te noch ein leben­di­ges, enga­gier­tes, krea­ti­ves und sich ste­tig ent­wi­ckeln­des Netz­werk in Ham­burg haben, das das Leit­bild einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung beför­dert. Als ehe­ma­li­ge Geschäfts­füh­re­rin des Zukunfts­ra­tes und Ver­tre­te­rin einer Mit­glieds­or­ga­ni­sa­ti­on (S.O.F.) gilt mein Dank dem Koor­di­nie­rungs­kreis mit den jewei­li­gen Akti­ven und beson­ders denen, die schon lan­ge dabei sind,
allen aktu­el­len und ehe­ma­li­gen SprecherInnen.

Beson­ders zu erwäh­nen ist hier die her­aus­re­gen­de lang­jäh­ri­ge Tätig­keit von Jochen Men­zel, Ulf Skir­ke, Delia Schind­ler,
aber auch der aktu­el­len Spre­che­rIn­nen Hele­na Pel­to­nen und Frank Schier,
dem Vor­stand der Stif­tung Zukunfts­rat e.V. mit Dirk Grah, Rolf de Vries und Mar­git Bona­cker
der Abtei­lung Nach­hal­tig­keit, beson­ders Kurt Mai­er, Mar­ti­na Fal­ke und Kers­tin Bock­horn für die lang­jäh­ri­ge Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung und den jewei­li­gen Sena­to­rin­nen und Sena­to­ren der Umwelt­be­hör­de
der Geschäfts­stel­le des Zukunfts­ra­tes, ohne die die enga­gier­te Arbeit und Ver­net­zung so nicht mög­lich wäre. Der Dank rich­tet sich hier an die Geschäfts­füh­re­rin Ste­fa­nie Gokel, an die lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­te­rin Inger Kem­per­nol­te und an zahl­rei­che stu­den­ti­sche Mit­ar­bei­te­rIn­nen.
In einem Gruß­wort ist es immer gut, ein Bild auf­zu­ma­chen, das in Erin­ne­rung bleibt.

Wenn ich an den Zukunfts­rat den­ke, fällt mir die Ampel ein, mit der im HEINZ signa­li­siert wird, wo Ham­burg in Sachen Nach­hal­tig­keit auf rot, gelb und grün steht.

Wenn ich die Arbeit des Zukunfts­ra­tes bewer­ten möch­te, kom­me ich dabei zu fol­gen­dem Ergebnis:Die Ampel steht auf rot: beim Errei­chen des Ziels einer Ham­bur­ger Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie. Solan­ge ich den­ken kann, hat der Zukunfts­rat nicht nach­ge­las­sen mit die­ser For­de­rung, ich erin­ne­re mich an tol­le Ver­an­stal­tun­gen und län­der­über­grei­fen­den Aus­tausch dazu. Lie­ber Zukunfts­rat, blei­be dran, bis hier­zu das Signal auf grün steht.

Die Ampel steht auf gelb bei der lang­fris­ti­gen Per­spek­ti­ve. 25 Jah­re Arbeit im Sin­ne der Agen­da 21 bzw. Agen­da 2030 ist viel, aber wie wir wis­sen, reicht es nicht. Das Leit­bild einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung, eines zukunfts­fä­hi­gen Umgangs auf und mit unse­rem Pla­ne­ten braucht noch viel Unter­stüt­zung. Daher müsst Ihr bit­te noch wei­te­re Jahr­zehn­te durch­hal­ten und nicht nach­las­sen, das Leit­bild einer nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung hochzuhalten.

Grün steht die Ampel beim Enga­ge­ment, beim kri­­tisch-kon­­­struk­­ti­­ve Dia­log, bei der Lob­by­ar­beit und beim beharr­li­chen Ver­fol­gen der Zie­le. Grün steht sie auch bei den Per­so­nen die mit­wir­ken, die eine gemein­sa­me Visi­on tei­len, dass wir es schaf­fen kön­ne und schaf­fen wol­len, heu­te so zu leben, dass auch über­mor­gen alle gut leben können.

Vie­len Dank!!!

Potraitbild von Dirka Grießhaber