Dr. Delia Schindler
Der Zukunftsrat Hamburg und seine Bedeutung in Hamburg – eine sehr persönliche Perspektive:
Der Hamburger Zukunftsrat hat sich über die 25 Jahre seines Bestehens ohne Zweifel und zu Recht einen guten Ruf in der Stadt Hamburg und darüber hinaus erarbeitet. Die vielen unermüdlichen ehrenamtlichen Mitglieder haben dazu in unzähligen Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Mitarbeit in diversen AK der Stadt dazu beigetragen, mit bewundernswerter Ausdauer und Bereitschaft, Freizeit zu investieren und selten im politischen Prozess wieder etwas davon zu hören. Zur Bilanz gehört: Trotz intensivster nunmehr 25jähriger Arbeit gibt es immer noch keinerlei strategische Perspektive für die Nachhaltigkeit und damit auch kein umfassendes Handlungsprogramm des Hamburger Senats. Stattdessen einzelne Bausteine hier und da, unverbunden mit Klimaschutzthemen.
Der Hamburger Senat hat sich zwar in einer Drucksache als auch im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeitsziele der UN, die „Sustainable Development Goals (SDG)“, umzusetzen. Und es sind einzelne Handlungsfelder in der Drucksache genannt. Doch das ist weit entfernt von einer adäquaten Strategie mit konkreten Zielen, einer Operationalisierung, einer Budgetierung sowie einer Evaluation. All dies fehlt, trotz vorhandener Stabsstelle Nachhaltigkeit in der Umweltbehörde. Denn letztere hat lediglich einen „behördenübergreifenden AK“ als Gesprächspartner. Als ob in Hamburg jemals bottom-up regiert würde.
Dafür trägt der Zukunftsrat keine Verantwortung. Das ist die Verantwortung der Politik in Hamburg. Der Zukunftsrat kann nur immer wieder darauf drängen – und wird das auch in Zukunft tun.
Dr. Delia Schindler, langjährige Sprecherin des Zukunftsrates Hamburg