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... und jetzt erst recht!

Liebe Leser*innen,

die Ergebnisse der EU-Wahlen sind erschütternd. Dieser Umstand ist weder zu verharmlosen, noch kleinzureden. Und dennoch gilt es auch das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren:
  1. 84,1 Prozent der Deutschen haben demokratische Parteien gewählt. Das ist zu wenig, bleibt jedoch die Mehrheit - auch und gerade in den ostdeutschen Bundesländern.
  2. Mit 64,8 Prozent Wahlbeteiligung verzeichnet diese Wahl die höchste Beteiligungsrate seit der deutschen Wiedervereinigung. Das bedeutet, dass sich die Menschen gerade in diesen unruhigen Zeiten für die Demokratie einsetzen.
  3. Noch im Januar lagen die Zustimmungswerte der AfD bei 23 Prozent. 16 Prozent bei den Europawahlen sind nicht gut, aber bedeutend besser als über 20 Prozent. Dieser Rückgang der Zustimmungswerte ist sehr klar auf die unermüdlichen zivilgesellschaftlichen Anstrengungen, die Demonstrationen und die investigativen Recherchen zurückzuführen, die in gerade mal sechs Monaten gebündelt wurden.
  4. Weil gerade den jungen Wähler*innen aktuell viel Aufmerksamkeit zukommt: Auch bei den jungen Wählenden sind 16 Prozent für eine rechtsextreme Partei viel zu viel. Eine differenzierte Betrachtung der Ergebnisse zeigt aber auch, dass die eigentlichen Gewinner bei der Jugend die Kleinparteien waren. Das zeigt, dass wir mehr brauchen als nur Appelle gegen die AfD (die dennoch gut und wichtig sind) - wir brauchen Visionen, wie eine lebens- und wünschenswerte Zukunft für alle aussehen kann. Dementsprechend müssen die demokratischen Parteien nun endlich ihre Hausaufgaben machen und darüber nachdenken, wie sie den jungen Menschen wieder das Gefühl vermitteln können, Lösungen für die Zukunft parat zu haben. Und zuletzt: Die Grünen und Volt sitzen im Europaparlament zusammen in einer Fraktion. Damit sind Klimafragen auch bei der Jugend nicht "abgewählt", wie es gerade so oft heißt. Im Gegenteil: Betrachtet man Volt und die Grüne zusammen, sind Klimafragen aktuell die stärkste Kraft und noch immer ausschlaggebend für Wahlentscheidungen.
  5. Trotz der Wahlgewinne in Thüringen ist die AfD bei den Stichwahlen um Landrats- und Bürgermeisterposten bei jeder einzelnen Wahl leer ausgegangen. Dieses Ergebnis ist vor allem den kommunalen Politiker*innen der demokratischen Parteien zu verdanken.
  6. In Schweden und Finnland haben Grüne und Linke an Stimmen dazugewonnen: In Finnland sind die Linken zweitstärkste Kraft hinter den Konservativen. In Schweden konnten die Sozialdemokraten zum wiederholten Male als stärkste Kraft aus der Wahl hervorgehen. Auch die Grünen konnten einen deutlichen Zuwachs an Stimmen verzeichnen.
  7. Wählen rettet Leben und jede einzelne Stimme macht einen Unterschied: Die Kleinpartei Volt hat der AfD einen Sitz "geklaut". Ausschlaggebend waren dafür gerade mal 3.161 Stimmen.
In diesem Rundbrief wollen wir Ihnen vor dem Hintergrund der EU-Wahlen eine Reihe konkreter, lokaler und bundesweiter Handlungsmöglichkeiten mit an die Hand geben, was Sie jetzt tun können. Denn lassen Sie uns auch festhalten: Aufgeben ist eine einfache Lösung, die sich niemand von uns leisten kann. Und: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das Engagement Tausender Menschen hat die Zustimmungswerte der AfD innerhalb weniger Monate von 23 Prozent auf 16 Prozent reduziert. Das zeigt eindrücklich, dass unser aller Engagement gerade jetzt am meisten gebraucht wird. Bis zu den Bundestagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen sind es noch rund drei Monate, bis zur Bundestagswahl über ein Jahr - Zeit die wir nutzen können und müssen.

Gleichzeitig zeigt sich jedoch auch: Engagement in Hamburg, München und Berlin ist wichtig und richtig. Doch wir dürfen gerade die ländlichen Räume nicht im Stich lassen. Denn gerade dort wird die Brandmauer von Kommunalpolitiker*innen aufrechterhalten, die weit mehr riskieren und weit weniger Schutz genießen als Engagierte in der Anonymität der Großstadt.

Bleiben Sie engagiert und mutig. Wir bleiben dabei: 2024 - Für eine demokratische Zukunft. Jetzt erst recht!

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken der Ausgabe 06/2024.

Ihr Zukunftsrat-Team

In eigener Sache

Wie geht es weiter für den sozial-ökologischen Wandel?

Beginnen wir mit der naheliegendsten Frage, die wir uns wohl alle stellen:

Rechts-DRuck: Wie geht es weiter für den sozial-ökologischen Wandel?
Die AktiKo.Werkstatt nach den Europa- und Bezirkswahlen soll den dringend benötigten Raum bieten, um die schwerwiegenden Ergebnisse der Wahl gemeinsam zu reflektieren und Ansatzpunkte für noch mehr Zusammenarbeit zu identifizieren. Mit dieser Werkstatt am 12.7. wollen wir auch die Vorbereitung für eine große AktiKo direkt nach der Bürgerschaftswahl 2025 starten.

Zur AktiKo.Werkstatt laden wir Aktive und Vertreter*innen von Initiativen und Organisationen aus möglichst vielen Handlungsfeldern der sozial-ökologischen Transformation ein. Wir erwarten rund 50 — 60 Akteur*innen.

Hier geht es direkt zur: ANMELDUNG

Was? Aktiko.VIER Werkstatt - RechtsDruck: Wie geht es weiter für den sozial- ökologischen Wandel?
Wann? Freitag 12.07.2024 von 15–20 Uhr
Wo? JUPITER am Hauptbahnhof (Mönkebergstr. 2, oberstes Stockwerk)
Wie? https://www.aktiko.de/2024/05/12/
Einen weiteren wichtigen Beitrag kann die Veranstaltung "Bürgerräte & Volksabstimmung - Innovative Ansätze zur Stärkung der Demokratie" bieten:

Angesichts der zunehmenden autoritären Rechtsentwicklung in der Gesellschaft braucht es über die Parteiendemokratie hinaus echte Beteiligung der Menschen am politischen Geschehen. Bürger*innenräte und Volksabstimmungen sind solche Mittel, gleichzeitig jedoch bisher in Hamburg wenig erfolgreich.
Gemeinsam wollen wir mit Mehr Demokratie e.V. und der AktiKo auf der zweiten Schwerpunktveranstaltung in diesem die Möglichkeiten und Schwierigkeiten beider Verfahren diskutieren, aktuelle Initiativen vorstellen und überlegen, ob die Kombination von Bürgerrat plus Volksabstimmung einen echten Fortschritt mit Signalcharakter darstellen kann.

Unser Hauptreferent, Ralf-Uwe Beck, ist als Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie seit Jahren mit der Entwicklung beider „Formate“ bestens vertraut. Wir möchten die gegenwärtigen hamburgischen Volksinitiativen und die der Vergangenheit ‑ erfolgreich oder nicht - sowie alle Bürgerratsinteressierten einladen, die Konzepte der Zukunft auch hinsichtlich der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2025 gemeinsam zu erarbeiten und als Zivilgesellschaft umzusetzen. Wir wollen die Wege erkunden, wie wir mittel- und langfristig daran gemeinsam arbeiten können.

Demokratie stärken – Bürgerräte & Volksabstimmung. Innovative Ansätze zur Stärkung der Demokratie.
Freitag, 28. Juni 2024, 17-19 Uhr
Rudolf-Steiner-Haus, Mittelweg 11-12, 20148 Hamburg
Anmeldung hier

Am 5. und 6. Juli: Werden Sie Teil der lokalkraft-Tagung!

Wie gehen wir in Hamburg mit den existenziellen globalen Krisen um? Was können wir in den
Stadtvierteln tun, um die Überlebens- und Zukunftsfähigkeit zu gestalten? Wie können einzelne Menschen so aktiv werden, dass sie ihre direkte Umgebung positiv verändern?

Um konkrete Antworten zu finden und umzusetzen wurde Ende 2023 die Initiative „lokalkraft – für ein zukunftsfähiges Hamburg“ ins Leben gerufen. „lokalkraft“ will „Lokale Zukunftswerkstätten“ als langfristig angelegte Aktionsnetzwerke in möglichst vielen Hamburger Stadtvierteln anregen, sie miteinander vernetzen und strukturell stärken.

Um diesen Prozess weiter voranzutreiben, sind alle Interessierten herzlich zur lokalkraft-Vernetzungs- und Strategietagung am 5. Juli (per Zoom) und 6. Juli (in Präsenz) eingeladen. Verschiedene Expert*innen werden dabei Teil der Tagung sein.

So haben wir am 5. Juli in einem digitalen Format (Zoom) die Möglichkeit, mit Harris Tiddens (lokalkraft) und den zwei externen Expert*innen Claudine Nierth (Bundesvorstandssprecherin Mehr Demokratie) und Davide Brocchi (Transformationsforscher & Aktivist) über „Lokale Zukunftswerkstätten: Demokratie und Zukunft aus den Stadtvierteln gestalten“ zu debattieren.

Am 6. Juli treffen sich die Teilnehmenden im Haus der Patriotischen Gesellschaft (Trostbrücke 6). Nach einem Input von Sebastian Dorsch (lokalkraft) diskutieren wir mit unseren einschlägigen Podiumsgästen Annika Rittmann (Fridays for Future Hamburg), Stefan Aykut (Klimaexzellenzcluster Uni Hamburg) und Helena Peltonen-Gassmann (Zukunftsrat & Mehr Demokratie Hamburg) über „Potenziale und Gelingensbedingungen von Lokalen Zukunftswerkstätten in Hamburg“.

Im Anschluss suchen wir in verschiedenen thematischen Workshops Eure Expertise. Ziel ist die Entwicklung von Strategien, um Hamburg aus den Stadtvierteln heraus mit lokalen Zukunftswerkstätten zukunftsfähig zu gestalten.

Interessiert? Hier geht es zur Anmeldung.

Hamburger Zukunftsentscheid als Volksentscheid

Wir brauchen Visionen für eine lebenswerte Zukunft. Das ist offensichtlich. Der Hamburger Zukunftsentscheid könnte ein Paradebeispiel für eben so eine Vision setzen: Der Hamburger Zukunftsentscheid verbessert das Klimaschutzgesetz unserer Stadt – sozial gerechter, wissenschaftsbasiert und wirtschaftlich ausgewogen.

Mit dem Erfolg der Volksinitiative im Rücken starten wir voller Zuversicht in das Volksbegehren. Am 31.05.2024 offiziell angemeldet, startet unsere zweite Sammelphase im September 2024.

Sie können aber schon heute direkt und unkompliziert zu den ersten Personen gehören, die dem Hamburger Zukunftsentscheid eine Stimme für bessere Klimapolitik geben! Bestellen Sie sich schon heute die Wahlunterlagen, die dann im September 2024 bequem zu Ihnen nach Hause geschickt werden – inklusive frankiertem Rücksendeumschlag. So vergessen Sie Ihre Unterschrift auf keinen Fall. Es ist ganz einfach: heute bequem bestellen, im September die Unterlagen erhalten, nur noch unterschreiben, einwerfen und fertig! Worauf warten Sie noch?

Hier können Sie die Briefwahlunterlagen bestellen.

Onlinevortrag: Umbauen statt Neubauen. Wie erreichen wir einen nachhaltigen Wandel der Baubranche?

Bauen, bezahlbares Wohnen und Nachhaltigkeit scheinen kaum miteinander vereinbar zu sein. Der Gebäudesektor verursacht laut aktuellem dena-Gebäudereport mit rund 40 Prozent die meisten CO2-Emissionen in Deutschland und trägt damit maßgeblich zu Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen bei. Für eine dauerhafte Reduktion der Umweltwirkungen muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt werden. Wie also bewirken wir eine ganzheitliche Bauwende und eine zukunftsfähige Baukultur? Wie können Potenziale im Gebäudebestand, bei der Wohnraumschaffung und der Sanierung geschaffen werden? Wie werden soziale Verantwortung integriert und Änderung der politischen Rahmenbedingungen erreicht? Welche Sharingkonzepte sind möglich? Wir beginnen den Abend mit einem Input der Architektin und Energieberaterin Christina Patz von Architects for Future Deutschland e.V. und einer anschließenden Diskussion.

Moderation: Margit Bonacker, konsalt GmbH

Eine Anmeldung bis zum 26.6. an anmeldung@zukunftsrat.de ist erforderlich, um die Einwahldaten zu erhalten.

Umbauen statt Neubauen. Wie erreichen wir einen nachhaltigen Wandel der Baubranche? 27.6. , 18.30 – 20.30 Uhr, digital via Zoom.

Hamburg

Ein demokratisches Hamburg: Ergebnisse der Bezirkswahlen

Um das vorwegzunehmen: Rechtsextremismus und -populismus ist ein deutschland- und europaweites Problem. Dennoch sind die Wahlergebnisse der Hamburger Bezirkswahlen weit weniger kopfschmerzbereitend als die Ergebnisse der EU-Wahlen:

In Altona, Eimsbüttel und Hamburg Nord konnten die Grünen als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgehen. In Harburg und Hamburg Mitte gewann die SPD die meisten Stimmen und in Bergedorf und Wandsbek liegt die CDU vorne.

Insgesamt bleibt die SPD hamburgweit die stärkste Kraft.

Doch auch in Hamburg hat die AfD Zuwächse verzeichnet: Sie kam nach 6,3 Prozent bei der Wahl 2019 nun auf 8,8 Prozent der Stimmen. Eine Entwicklung der wir uns alle entgegenstellen müssen!

Petition: Hamburg bleibt stabil gegen Rechtsextremismus und für Zusammenhalt!

Von Anfang des Jahres bis wenige Tage vor der Europawahl sind mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Die Botschaft war klar: Wir sind die Brandmauer! Mehr denn je gilt es jetzt dieses Versprechen einzuhalten.

Auch zahlreiche Politiker*innen haben sich hinter dieses Versprechen gestellt. Doch zum einen brauchen wir diese Versprechen nicht nur auf Bundesebene, sondern gerade auch in den Kommunen und zum anderen fordern wir Verbindlichkeit ein.

Wie das konkret funktionieren kann, hat die Stadt Herne demonstriert: Alle demokratischen Parteien von den Linken bis zur CDU haben eine schriftliche Zusicherung abgegeben, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen ist.

Diese Zusicherung brauchen wir auch für Hamburg. Deshalb bitten wir auch Sie, die Petition zu unterschreiben und von allen demokratischen Hamburger Parteien Verbindlichkeit in ihren Versprechen gegen Rechtsextremismus einzufordern. Jede einzelne Partei muss nun durch einen Unvereinbarkeitsbeschluss jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausschließen.

Sie kommen nicht aus Hamburg? Kein Problem: Starten Sie den Aufruf für Ihre eigene Heimatstadt. Hier gibt es weitere Info zur Aktion von #bleibtstabil.

Bettel-Verbot in Hamburger U-Bahnen sorgt für Kritik

Seit kurzem gehen die Hamburg S-Bahn und die Hamburger U-Bahn gemeinsam verstärkt gegen bettelnde Menschen vor. Doch die Durchsagen der Hamburger Verkehrsunternehmen ändern nicht nur nichts an den tatsächlichen Ursachen von Obdachlosigkeit - es ist auch unklar, ob dieses Vorgehen überhaupt legal ist.

Juristin Luisa Podsadny hält es für rechtswidrig, dass die Bahngesellschaften Betteln in ihren Zügen grundsätzlich verbieten. „In Staatseigentum stehende Unternehmen wie die Hamburger Hochbahn und die Deutsche Bahn sind an Grundrechte gebunden. Sie dürfen in ihren Beförderungsbedingungen nicht willkürlich grundrechtlich geschütztes Verhalten verbieten“, sagt Podsany im Gespräch mit Hinz&Kunzt.

Hamburger Schuldnerberatung soll gestärkt werden

Die Hamburger Senatorin Anna Gallina möchte die in Hamburg erarbeiteten Vorschläge zum verbesserten Verbraucher*innenschutz auf der Verbraucherschutzministerkonferenz in Regensburg vorlegen. Die erarbeiteten Ideen sollen Verbraucher*innen besser davor schützen in Schuldenfallen zu tappen. Zudem soll das Unterstützungsangebot für Menschen, die bereits verschuldet sind, finanziell gestärkt werden.

MARKK gibt NS-Raubkunst zurück

Nach rund sieben Jahrzehnten konnte am vergangenen Monat NS-Raubkunst endlich an die Nachfahren seiner rechtmäßigen Besitzerin zurückgegeben werden.

Der Kopf einer Buddha-Figur, welcher während der NS-Zeit beschlagnahmt wurde, gehörte ursprünglich der Berliner Kunstsammlerin Johanna Ploschitzki. Diese emigrierte 1939 jedoch in die USA. Der Großteil ihres Hab und Guts sollte ihr eigentlich nachgeschickt werden. Doch die Gestapo konfiszierte und versteigerte ihr in Deutschland verbliebenes Eigentum. Neben dem Buddha-Kopf erwarb das Museum damals sieben ostasiatische Kunstgegenstände und 25 Bücher aus dem Eigentum der Kunstsammlerin.

Über den Tellerrand

Petition für europäische Brandmauer

Auch auf der europäischen Ebene muss klar sein: Eine Zusammenarbeit mit Rechtsaußen ist keine Möglichkeit. Trotz bisherigen Zusagen signalisiert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) nun jedoch: Eine Kooperation mit der EKR-Fraktion, zu der auch ultrarechte und teils autokratische Parteien gehören, schließt sie nicht aus.

Diese Parteien hetzen gegen Minderheiten, untergraben demokratische Werte, leugnen teils die Klimakrise und gefährden unsere Lebensgrundlagen.

Deshalb fordern auch wir Ursula von der Leyen und die Spitzen von CDU/CSU und ihrer Fraktion der Konservativen im EU-Parlament (EVP) auf: Keine Zusammenarbeit mit Rechtsaußen im EU-Parlament! Bekennt euch in aller Klarheit zur europäischen Brandmauer!

Auch Sie machen sich Sorgen um die Zukunft unserer Demokratie und eines geeinten Europas? Dann unterschreiben Sie jetzt!

Jetzt mehr denn je: Wir brauchen politische Bildung!

Wer soll dieser Entwicklung entgegentreten, wenn es nicht eine starke demokratische Zivilgesellschaft gibt, die zusammen steht, online und offline? Diese Zivilgesellschaft braucht Bildung, Argumente und Unterstützung - keine Streichung von Präventionsarbeit und Demokratieförderung. Nichts weniger als die Zukunft unserer wehrhaften Demokratie steht auf dem Spiel.

Bitterer könnte es kaum sein, aber gerade jetzt droht zahlreichen politischen Bildungsformaten das Geld aus zu gehen, weil an den falschen Stellen gespart wird. Doch statt Streichungen brauchen wir eigentlich eine langfristige, gesicherte Finanzierung eben dieser Projekte.

Von den Einsparungen betroffen wären u.a. Projektmittel für präventive Bildungs- und Beratungsarbeit des Projekts "firewall" der Amadeu Antonio Stiftung, dass u.a. die Medienkompetenz junger Menschen stärken will, HateAid, eine Plattform, die von Hass im Netz Betroffenen hilft, das bundesweit agierende politische Bildungsprogramm der “Respect Coaches”, sowie zahlreiche weitere Formate der politischen Kinder- und Jugendbildung.

Frankreich wehrt sich: Proteste gegen Rechtspopulisten

In verschiedenen Städten Frankreichs sind Tausende Menschen als Zeichen gegen die extreme Rechte auf die Straße gegangen. Treibende Kraft war dabei vor allem die Jugend des Landes. Nach einem massiven Stimmverlust bei der Europawahl hatte der französische Präsident Emmanuel Macron überraschend Neuwahlen des Parlaments für den 30. Juni angekündigt. Viele fürchten nun eine rechtsextreme Regierung auf nationaler Ebene.

Für das kommende Wochenende sind zahlreiche weitere Proteste erwartet.

Europäische Bürgerinitiative: Den Planeten retten – Arbeit steuerlich entlasten und Treibhausgasemissionen stärker besteuern registriert

Wir müssen uns geschlossen gegen Rechts engagieren und gleichzeitig dürfen wir die Klimathemen nicht aus den Augen verlieren. Einen wichtigen Beitrag bietet dabei die europäische Bürger*inneninitiative „Den Planeten retten – Arbeit steuerlich entlasten und Treibhausgasemissionen stärker besteuern“. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, das Paket „Fit für 55“ und das EU-System für die CO2-Bepreisung zu stärken. Dabei ist es zudem ein explizites Ziel, mehr Unterstützung für einkommensschwache Haushalte einzufordern. So soll ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus der Bepreisung von CO2-Emissionen an einkommensschwache Haushalte umverteilt werden.

Nun haben die Organisator*innen rund sechs Monate Zeit, um mit der Sammlung von rund einer Million benötigten Unterschriften aus mindestens sieben Mitgliedsstaaten zu beginnen.

DGB fordert Investitionsoffensive

Wir brauchen zukunftsfähige Lösungsvisionen, so viel ist klar. Doch mit einem Festhalten an der Schuldenbremse wird dies weder denkbar noch umsetzbar sein. Vor diesem Hintergrund fordert der DGB schon lange eine Abkehr von der schwarzen Null. Nun hat er ein neues Positionspapier zum Thema "Starke Wirtschaft, starker Sozialstaat. Jetzt handeln - für ein erfolgreiches, nachhaltiges und soziales Deutschland" veröffentlicht.

Eine Klima-Präsidentin für Mexiko?

Nach den Wahlen in Mexiko steht fest, wer der Regierung des Landes die nächsten Jahre vorstehen wird: Claudia Sheinbaum - die erste Präsidentin Mexikos. Die Vorsitzende der linken Morena-Partei ist Physikerin und promovierte Umweltingenieurin und war bereits die erste Bürgermeisterin der Millionenmetropole Mexiko-Stadt. Auf ihre politische Agenda setzt Sheinbaum u.a. den Ausbau von Investitionen in erneuerbare Energien.

Doch die Herausforderungen, vor der Mexikos neue Präsidentin steht, sind zahlreich. Insbesondere Fragen der sozialen Sicherung können zukünftig eine zentrale Rolle für die Stabilität der innenpolitischen Lage spielen. Doch nicht alle Entscheidungen werden in Sheinbaums Hand liegen. Die erste Frau an der Spitze Mexikos wird zahlreiche Gegenspieler haben, gegen die es sich durchzusetzen gilt.

Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg: Eine Katastrophe mit Ansage

Die verheerenden Überschwemmungen im Süden Deutschland zeichnen das dritte "Jahrhunderthochwasser" dieses Jahres. Doch lassen Sie uns das Kind beim Namen nennen: Sie demonstrieren vor allem die extremen Folgen der Klimakrise.

Während wir weiterhin alle möglichen Anstrengungen unternehmen müssen, die Klimakrise einzudämmen, gilt es inzwischen auch sich an die Folgen bestmöglich anzupassen. Dass dies in Bayern aktiv versäumt wurde, kritisieren nun Umweltverbände und Opposition. So ging der Bau von Flutpoldern (Hochwasserschutzflächen neben Gewässern) nur sehr schleppend voran, gefährdete Flussufer seien weiterhin bebaut worden und auch bei der Renaturierung von Flüssen und Mooren seien Versäumnisse zu beobachten.

Termine

Zur EM: 12.06. - 14.07. : Ausstellung "Hamburger Fußball im Nationalsozialismus"

Anlässlich der Fußball-EM 2024 zeigen der Geschichtsort Stadthaus und das Mahnmal St. Nikolai die Ausstellung „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus. Einblicke in eine jahrzehntelang verklärte Geschichte“. An den beiden fußläufig zueinander gelegenen Orten werden Auszüge der Ausstellung präsentiert. Dokumentiert wird vor allem der Hamburger Fußballsport in all seinen Facetten. Wie veränderten der Nationalsozialismus und später der Krieg das Sport- und Vereinsleben? Individuelle Schicksale von Sportlern und Vereinsfunktionären sowie die Vorstellung einzelner Vereine zeigen die Auswirkungen der Sportpolitik der NSDAP, von Verboten und Verfolgungen, aber auch Mitläufertum. Ergänzend erfolgt ein Blick auf die – späte – Aufarbeitung der Geschichte der Fußballvereine und -verbände im Nationalsozialismus. Die Ausstellung wird gezeigt im Rahmen von www.fussballunderinnerung.de – ein Projekt zur EURO24.

15. / 16. Juni: Lange Nacht der Stadtnatur

Unter dem Motto "Extreme Vielfalt" findet am Wochenende des 15. und 16. Junis der lange Tag der StadtNatur statt. Dabei können über 250 Veranstaltungen in der ganzen Stadt besucht werden.

Das Thema „Extreme Vielfalt“ soll den Fokus auf einzigartige Lebensräume legen. Denn auch diese Extremstandorte beherbergen eine Vielzahl von spannenden Arten, die in ihrer Anpassungsfähigkeit und Einzigartigkeit faszinieren.

Das Programm besticht mit einer breiten Palette an Angeboten: Ob Sie sich mit lokalen Wildpflanzen befassen wollen, mehr über grüne Mobilität lernen wollen oder dem Konzept Permakultur näher kommen wollen - all dies bietet der lange Tag der StadtNatur.

20. Juni: Klima-Happen #4 - Bildung for Future

An insgesamt vier Terminen im Mai und Juni lädt die ZEBAU zu digitalen Austauschterminen mit Klima-Initiativen ein. Erfahren Sie in den Klima-Happen, wie auch kleine Klimaschutzaktivitäten in Hamburg und Norddeutschland einen Unterschied machen können, was die Menschen dahinter dazu inspiriert und welche Schritte nötig sein könnten, um sie auf andere Kommunen zu übertragen.

Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. Doch wie können wir sicherstellen, dass die Bildung von heute die Fähigkeiten und das Verständnis fördert, die unsere Zukunft benötigt?

In unserem vorerst letzten „Klima-Happen“ widmen wir uns der „Bildung for Future“ und werden in diesem einstündigen Format wir u.a. mit dem “Lernort Kulturkappelle” diskutieren, wie Bildung dazu beitragen kann, das Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen zu schärfen, kritisches Denken zu fördern und junge Menschen zur Lösungsentwicklung zu befähigen.

Alle Veranstaltungen dieser Reihe sind kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt über die Website.

28. - 30. Juni: Gemeinsamer Protest gegen den AfD-Parteitag in Essen

Schon Anfang des Jahres hieß es: Keinen Millimeter weiter nach rechts. Dieser Forderung können wir nun aktiv nachkommen und der AfD bei Ihrem Parteitag in Essen nicht den öffentlichen Raum überlassen. Denn klar ist auch #niewiederistjetzt.

In Essen will die AfD nach den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt und den Europawahlen am 9. Juni Anlauf nehmen für die drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September dieses Jahres. Bei allen Wahlen rechnet sich die AfD gute Chancen auf Zugewinne aus. Dass die AfD ihren Bundesparteitag ausgerechnet im Ruhrgebiet plant, ist eine Kampfansage an eine Region, die seit über 200 Jahren von Migration geprägt ist. Sie trauen sich aus ihren Komfortzonen heraus und wollen neue, größere Räume erobern. Wir wollen ihnen diese Räume nicht geben. Wir wollen uns der Raumnahme durch die AfD massenhaft widersetzen: mit Kundgebungen, Demonstrationen und kreativen Aktionen.

Die Aktion wird von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften und Zivilgesellschaft unterstützt.

Gemeinsam organisierte Anreisen werden aus zahlreichen Städten angeboten.

10 Juli: Machen Sie mit bei der Müllsammelaktion von BUND im Göhlbachtal

Müllverschmutzung ist ein globales Problem und eine der weiteren großen Krisen unserer Zeit. Doch wir können uns dem Problem vor unserer Haustür stellen: Mit dem Projekt "Das Dreckige Dutzend" ruft BUND regelmäßig in einem anderen Hamburger Bezirk zu Sammelaktionen auf. Dieses Mal wird im Göhlbachtal in Harburg gesammelt.

Schließen auch Sie sich an und werden Sie aktiv für unsere Natur!

21. Juli: Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung "Grünes Gewand, braune Ideen"

Während Natur- und Umweltschutz die zentralen Themen unserer Zeit sind, sind auch sie nicht davor gefeit von rechts außen unterwandert zu werden. Durch die Umdeutung von Umweltschutz in ihrem Sinne verbinden reaktionäre Akteur*innen Umweltschutz mit rassistischen Forderungen wie Grenzschließungen oder Geburtenkontrollen im Globalen Süden. Zur selben Zeit sehen sich demokratische Akteur*innen mehr und mehr mit Vereinnahmungsstrategien und Unterwanderungsversuchen konfrontiert. Die Verbindung von Umweltschutz und rechten Ideologien ist jedoch keine neue Herangehensweise, sondern ist ein ureigenes Thema der gesamten Rechten.

Welcher Vergangenheit liegt also dem Umwelt- und Naturschutz zugrunde?

Welche Beweggründe und Ziele verfolgen extrem rechte Akteur*innen mit ihrem Engagement in diesen Themengebieten?

Und welche Strategien gibt es zu Prävention und Intervention?

Der 3,5-stündige Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung möchte für die historischen und die aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien sensibilisieren. Die Teilnehmer*innen sollen darin bestärkt werden, demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denk- und Argumentationsmuster im Natur- und Umweltschutz zu identifizieren, sowie Handlungsoptionen zur Prävention und Intervention zu erarbeiten und diskutieren.

Leitung: Der Workshop wird von Robin Bell geleitet. Robin arbeitet als Referent*in bei FARN, der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement in Naturschutz.
Ort: Dock Europe e.V. Internationales Bildungszentrum, Bodenstedtstr. 16, Eingang A, Hamburg
Eine Anmeldung ist erforderlich.

Werden Sie ein Teil von uns

Als gemeinnützige Organisation ist unsere Arbeit nur möglich dank der Unterstützung durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und das großartige Team von Freiwilligen.
Auch Sie können sich engagieren und helfen:
Werden Sie mit Ihrer NGO, Ihrer Initiative oder Ihrem nachhaltig ausgerichteten Unternehmen Mitglied des Zukunftrates Hamburg und profitieren Sie von unserem starken Netzwerk. Oder unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende!
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